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Kommune 2030

Der Ratgeber „KOMMUNE 2030 – Zukunftsstrategien für Städte und Gemeinden“ in der edition der gemeinderat zeigt auf 164 inhaltsstarken Seiten auf, wie Kommunen die vielfältigen Herausforderungen für die Zukunft meistern können. Zum breit gefächerten Themenspektrum zählen Föderalismus, Beziehung zwischen Staat und Kommune, Finanzen, Globalisierung, Standortentwicklung, Ratsarbeit, Bürgermeister, Verwaltung, Informationstechnik, Daseinsvorsorge, Energieversorgung, Verkehr, Breitbandausbau.

Der Ratgeber „KOMMUNE 2030 – Zukunftsstrategien für Städte und Gemeinden“ in der edition der gemeinderat zeigt auf 164 inhaltsstarken Seiten auf, wie Kommunen die vielfältigen Herausforderungen für die Zukunft meistern können. Zum breit gefächerten Themenspektrum zählen Föderalismus, Beziehung zwischen Staat und Kommune, Finanzen, Globalisierung, Standortentwicklung, Ratsarbeit, Bürgermeister, Verwaltung, Informationstechnik, Daseinsvorsorge, Energieversorgung, Verkehr, Breitbandausbau.

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Foto: Fälchle/Fotolia<br />

ebenfalls um rund eine Million dann auf<br />

3,5 Millionen Menschen steigen. Diese drastische<br />

Verschiebung fordert die <strong>Kommune</strong>n<br />

in vielfacher Weise heraus, beginnend mit<br />

der Notwendigkeit einer demografieorientierten<br />

Personalentwicklung, um die erwarteten<br />

und gewohnten Dienstleistungen<br />

überhaupt erbringen zu können.<br />

Was ist zu tun, um der Verlagerung von<br />

Arbeitsplätzen in die Wachstumsmärkte<br />

Asiens und Lateinamerikas entgegenzuwirken,<br />

wenn bei uns die notwendigen Arbeitskräfte<br />

nicht mehr verfügbar sind? Was<br />

können wir tun, um unsere Innovationsfähigkeit<br />

zu erhalten? Im Jahr <strong>2030</strong> werden<br />

rund acht Milliarden Menschen auf der Erde<br />

leben. Verbunden damit ist ein Wirtschaftswachstum,<br />

das vielfältige Chancen eröffnet.<br />

Es gilt, die steigende Nachfrage durch neue<br />

Wir sollten unsere Städte<br />

auch als „Entwicklungslabor“<br />

für neue<br />

Technologien verstehen.<br />

Produkte zu befriedigen, die weniger umweltbelastend<br />

sind und mit weniger Ressourcen<br />

und fossiler Energie auskommen.<br />

Die Chance liegt also darin, dass wir als<br />

Städte und Gemeinden nicht nur im Bereich<br />

der Wissenschaft und Forschung führend<br />

bleiben, sondern unsere Städte zugleich als<br />

„Entwicklungslabor“ für neue Technologien<br />

verstehen. Die Energiewende kann zu<br />

einer Chance vor Ort werden, indem neue<br />

dezentrale, regenerative Versorgungskonzepte<br />

erprobt und daraus neue Produkte<br />

und Geschäftsmodelle entwickelt werden.<br />

E-Mobilitätsangebote aus regenerativer<br />

Energie – intermodal vernetzt und auf die<br />

individuellen Bedürfnisse gerade auch der<br />

älteren Generation besser angepasst – sind<br />

weltweit nachgefragt und können zu einem<br />

Exportschlager werden.<br />

Der Bauboom in Wachstumsregionen der<br />

Welt verbraucht 40 Prozent der fossilen<br />

Energie und der Rohstoffe. Nachhaltiges<br />

Bauen mit regenerativen Baustoffen bei<br />

geringem Energieverbrauch und mit regenerativen<br />

Energien sowie die Gestaltung<br />

von altersgerechtem Wohnen und einem<br />

generationengerechten Wohnumfeld erfordern<br />

technologische Entwicklungen und<br />

Produkte, für die es wachsende Märkte gibt.<br />

Die „Silver Economy“ hat als Zukunftsbranche<br />

viele Wachstumsfelder: bei generationengerechten<br />

Produkten in der Wohnung,<br />

im Wohnumfeld, bei der Mobilität,<br />

bei der Gesundheitsversorgung und Pflege<br />

sowie im Tourismus. Dieser wird einer der<br />

Wachstumstreiber bleiben. Jede <strong>Kommune</strong><br />

wird ihre Potenziale entwickeln müssen,<br />

sei es im Bereich Gesundheit, Naturtourismus,<br />

Kultur- und Bildungstourismus, Kongress-und<br />

Messetourismus oder auch Sportund<br />

Eventtourismus. Welche Potenziale wir<br />

in Deutschland haben, konnten wir zum<br />

Beispiel im Kontext der Fußballweltmeisterschaft<br />

2006 erleben.<br />

Strategien für einen demografieorientierten<br />

Standort sind deshalb dialektische<br />

Prozesse: Städte müssen sich als Entwicklungslabore<br />

für soziale und technische<br />

Innovationen verstehen und zugleich als<br />

attraktive Städte profilieren, um Menschen<br />

aus aller Welt anzuziehen, sei es als Studenten,<br />

als Mitarbeiter oder als Touristen.<br />

Dies erfordert eine Willkommenskultur vor<br />

Ort wie in Deutschland, das sich endlich als<br />

Einwanderungsland verstehen sollte.<br />

<br />

Wolfgang Schuster<br />

AUTOR<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schuster ist Geschäftsführer<br />

des Instituts für Nachhaltige Stadtentwicklung in<br />

Stuttgart<br />

KOMMUNE <strong>2030</strong> 45

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