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Kommune 2030

Der Ratgeber „KOMMUNE 2030 – Zukunftsstrategien für Städte und Gemeinden“ in der edition der gemeinderat zeigt auf 164 inhaltsstarken Seiten auf, wie Kommunen die vielfältigen Herausforderungen für die Zukunft meistern können. Zum breit gefächerten Themenspektrum zählen Föderalismus, Beziehung zwischen Staat und Kommune, Finanzen, Globalisierung, Standortentwicklung, Ratsarbeit, Bürgermeister, Verwaltung, Informationstechnik, Daseinsvorsorge, Energieversorgung, Verkehr, Breitbandausbau.

Der Ratgeber „KOMMUNE 2030 – Zukunftsstrategien für Städte und Gemeinden“ in der edition der gemeinderat zeigt auf 164 inhaltsstarken Seiten auf, wie Kommunen die vielfältigen Herausforderungen für die Zukunft meistern können. Zum breit gefächerten Themenspektrum zählen Föderalismus, Beziehung zwischen Staat und Kommune, Finanzen, Globalisierung, Standortentwicklung, Ratsarbeit, Bürgermeister, Verwaltung, Informationstechnik, Daseinsvorsorge, Energieversorgung, Verkehr, Breitbandausbau.

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Foto: Valerevich/Shutterstock<br />

Keine Stadtgesellschaft<br />

kann sich erlauben,<br />

auch nur ein einziges Kind<br />

verloren zu geben.<br />

system Schule) und der „Quadratkilometer<br />

Bildung“. Beide wurden für ausgewählte<br />

Schulen entwickelt und zielen auf eine an<br />

den Kindern orientierte Hilfe.<br />

Dass eine Bündelung der Kompetenzen<br />

dringend erforderlich ist, zeigte noch einmal<br />

der 2013 herausgekommene zweite kommunale<br />

Bildungsbericht. In ihm zeichnet sich<br />

das bekannte Bild einer Spreizung der Gesellschaft<br />

hinsichtlich der sozialen Herkunft<br />

der Kinder, Jugendlichen und Familien ab<br />

– auch wenn es der Stadt Mannheim auf<br />

unterschiedlichen Ebene gelingt, sowohl<br />

kommunikativ als auch strategisch diesem<br />

Trend entgegenzuwirken.<br />

Das hatte auch die Großgruppenkonferenz<br />

„Kinderbetreuung in Mannheim“ im<br />

Dezember 2011 gezeigt. Das Beteiligungsformat<br />

zielte darauf ab, dass die Bürgerinnen<br />

und Bürger neben ihren Stadtteilinteressen<br />

auch das kommunale Ganze in den Blick<br />

nehmen. Sie sollten ein Gespür dafür entwickeln,<br />

dass Ressourcen unterschiedlich<br />

verteilt und mit einem unterschiedlichen<br />

Wirkungsgrad eingesetzt werden. Gleichzeitig<br />

richtete die Verwaltung ihr Handeln<br />

an zahlreichen von den Eltern ausgesprochenen<br />

Empfehlungen aus, über deren<br />

Umsetzungsstand diese jährlich informiert<br />

werden (s. auch www.mannheim.de/ggk).<br />

Ausgehend von den Ergebnissen des<br />

Mannheimer Bildungsberichts hat die Stadt<br />

Mannheim weitere Handlungsfelder identifiziert,<br />

die es ziel- und wirkungsorientiertet<br />

zu steuern gilt. Im Jahr 2013 wurde der<br />

Übergang Schule-Beruf neu strukturiert, um<br />

angesichts einer unüberschaubaren Fülle<br />

von Angeboten wieder Steuerungshoheit zu<br />

gewinnen. In einem ersten Schritt hat sich<br />

die Stadt auf die Berufsorientierung fokussiert<br />

und durch den Ausbildungslotsen eine<br />

strukturelle Unterstützung geschaffen, die<br />

den Übergang in den Beruf begleitet.<br />

Als weiteres Zukunftsfeld wurde Bildung<br />

und Integration definiert. In Mannheim haben<br />

knapp 60 Prozent der unter Sechsjährigen<br />

einen Migrationshintergrund. Junge<br />

Migrantinnen und Migranten sind auch in<br />

Mannheim die Verlierer unseres Bildungssystems.<br />

Die Möglichkeiten dieser Schülerinnen<br />

und Schüler erfolgreich am Bildungssystem<br />

zu partizipieren, sind immer<br />

noch nicht genutzt. Die Stadt Mannheim<br />

richtet derzeit ihre Anstrengungen darauf,<br />

die Sprachkompetenz dieser Schülerinnen<br />

und Schüler zu fördern, ihre Eltern stärker<br />

in den schulischen Alltag einzubinden und<br />

auf die schulischen Übergänge zu schauen.<br />

Gleichzeitig hat die Stadt Mannheim einen<br />

deutschlandweit einmaligen Entwicklungsplan<br />

„Bildung und Integration“ auf den Weg<br />

gebracht und das gesamte, unmittelbar und<br />

mittelbar auf Bildung abzielende, städtische<br />

Unterstützungsangebot zielorientiert ausgerichtet<br />

sowie die interkulturelle Öffnung der<br />

Bildungsinstitutionen vorangetrieben.<br />

Angesichts der skizzierten Herausforderungen<br />

wird kommunale Bildungspolitik<br />

sich auch in den kommenden Jahren immer<br />

neue Handlungsfelder erschließen müssen,<br />

um gesellschaftliche Veränderungsprozesse<br />

nachhaltig zu gestalten und Stadtentwicklungsprozesse<br />

zielgerichtet und zukunftsfähig<br />

zu gestalten. Mannheim hat die Zukunft<br />

in die Hand genommen. Ulrike Freundlieb<br />

AUTORIN<br />

Dr. Ulrike Freundlieb ist Bürgermeisterin für<br />

Bildung, Jugend und Gesundheit der Stadt<br />

Mannheim<br />

BILDUNG<br />

KOMMUNE <strong>2030</strong> 49

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