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Kommune 2030

Der Ratgeber „KOMMUNE 2030 – Zukunftsstrategien für Städte und Gemeinden“ in der edition der gemeinderat zeigt auf 164 inhaltsstarken Seiten auf, wie Kommunen die vielfältigen Herausforderungen für die Zukunft meistern können. Zum breit gefächerten Themenspektrum zählen Föderalismus, Beziehung zwischen Staat und Kommune, Finanzen, Globalisierung, Standortentwicklung, Ratsarbeit, Bürgermeister, Verwaltung, Informationstechnik, Daseinsvorsorge, Energieversorgung, Verkehr, Breitbandausbau.

Der Ratgeber „KOMMUNE 2030 – Zukunftsstrategien für Städte und Gemeinden“ in der edition der gemeinderat zeigt auf 164 inhaltsstarken Seiten auf, wie Kommunen die vielfältigen Herausforderungen für die Zukunft meistern können. Zum breit gefächerten Themenspektrum zählen Föderalismus, Beziehung zwischen Staat und Kommune, Finanzen, Globalisierung, Standortentwicklung, Ratsarbeit, Bürgermeister, Verwaltung, Informationstechnik, Daseinsvorsorge, Energieversorgung, Verkehr, Breitbandausbau.

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RATSMANDAT<br />

KREATIVITÄT IST GEFRAGT<br />

Die <strong>Kommune</strong>n stehen vor neuen Aufgaben<br />

wie beispielsweise den demografischen<br />

Wandel zu gestalten, zudem werden die<br />

alten Probleme nicht kleiner. Ein Stichwort<br />

hier ist die Finanzsituation. der gemeinderat<br />

sprach mit dem Tübinger Politologen<br />

Hans-Georg Wehling darüber, welche Herausforderungen<br />

dies für die ehrenamtliche<br />

Kommunalpolitik mit sich bringt und wie<br />

die Gemeinderäte allgemein aufgestellt<br />

sind, um die hohen Anforderungen der Zukunft<br />

zu meistern.<br />

Herr Professor Wehling, Finanzprobleme,<br />

gesellschaftlicher und wirtschaftsstruktureller<br />

Wandel, Überalterung der Bevölkerung,<br />

Politikverdrossenheit der Bürger – was bedeuten<br />

diese Herausforderungen für die Arbeit<br />

in den Gemeinderäten?<br />

Wehling: Weitermachen wie bisher reicht<br />

nicht. Zur Lösung der Probleme sind viel<br />

Fantasie und Kreativität gefragt. Dafür brauchen<br />

wir gute Bürgermeister und gute Gemeinderäte.<br />

Viele Städte haben enorme Schulden aufgehäuft,<br />

es fehlen ihnen die Investitionsspielräume.<br />

Sind das hausgemachte Probleme?<br />

Wenn wir, gerade vor dem Hintergrund der<br />

wachsenden Herausforderungen, das ideale<br />

Profil eines Ratsmitgliedes heute abbilden<br />

wollten – wie würde es aussehen, über welche<br />

besonderen Merkmale und Fähigkeiten<br />

sollte ein Gemeinderat verfügen?<br />

Wehling: Wir dürfen zunächst einmal nicht<br />

übersehen, dass – auf jeden Fall in Baden-Württemberg<br />

– die Bürgermeister der<br />

eigentlich starke Mann oder die starke<br />

Frau sind. Fast durchweg gelernte Verwaltungsleute,<br />

hoch professionell – so wollen<br />

es auch die Wähler. Denen gegenüber sind<br />

die Gemeinderäte das Korrektiv, die dafür<br />

sorgen, dass der starke Bürgermeister nicht<br />

die Bodenhaftung verliert. Die Gemeinderäte<br />

muss der Bürgermeister für seine<br />

Vorhaben gewinnen – und mit deren Hilfe<br />

die Bürgerschaft. Gemeinderäte sollten gestandene<br />

Persönlichkeiten sein, denen die<br />

Bürgerschaft vertraut. Natürlich sollten sie<br />

auch über gewisse Rechtskenntnisse verfügen<br />

und den Haushaltsplan lesen können.<br />

Dazu sollten Fortbildungsangebote entsprechend<br />

genutzt werden.<br />

Wehling: Ich muss vorausschicken: Die Situation<br />

ist von Bundesland zu Bundesland<br />

sehr unterschiedlich. Die Gemeinden in<br />

Baden-Württemberg stehen finanziell sehr<br />

gut da, die in Nordrhein-Westfalen zum<br />

Beispiel dagegen ziemlich schlecht. Das ist<br />

nur zum Teil eine Folge des wirtschaftlichen<br />

Strukturwandels – den man gerne als Ausrede<br />

benutzt. Dort hat man munter darauf<br />

los gewirtschaftet nach dem Motto: Das<br />

Land wird uns schon nicht hängen lassen,<br />

schließlich sind auch wir systemrelevant.<br />

„Die Gemeinderäte<br />

werden<br />

vielfach vollgemüllt<br />

mit<br />

einer Unzahl<br />

von<br />

Vorlagen.“<br />

Foto: Picture Alliance/Baumann<br />

66 KOMMUNE <strong>2030</strong>

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