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Old Master Paintings

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1004<br />

Simon Marmion,<br />

um 1420/25 vermutlich Amiens – 1489 Valenciennes<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

Innenmaß: 44,5 x 31 cm.<br />

Außenmaß: 58 x 46 cm.<br />

Verso maschinengeschriebener Aufkleber „Musée<br />

du Louvre MNR 853/ ecole flamande 15 es.“.<br />

Inventarzettel mit maschinenschriftlicher Nummer<br />

„853“ und Titelbezeichnung.<br />

Originalrahmen, rot gefasst, Innenleiste gekehlt, am<br />

Unterrand Wasserschlagleiste, in der Rahmenkehle<br />

Vergoldung und Blumenmalerei.<br />

Beigegeben ausführlich technische Untersuchungsdoku<br />

mentation von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />

Februar 2018, zeitliche Einordnung zwischen 14. und 16.<br />

Jahrhundert.<br />

Das Halbbildnis der Maria mit dem Kind in kompositorischem<br />

Dreiecksaufbau, in einer gemalten Baldachinarchitektur<br />

eingebracht, die Säulen Schwarzmarmor,<br />

Basenkapitelle und Gewölbe vergoldet mit Schwarzeinzeichnungen.<br />

Die Mutter hält das Kind mit beiden<br />

Armen auf einem weißen Tuch an die Brust, über dem<br />

dunkel türkis-blauen Mantel ein rotes Manteltuch, am<br />

Saum bestickt. Die Rotfarbe des Tuches wechselt von<br />

Zartrot, lichtbeschienen links, zu einem dunkleren<br />

Rotton an der rechten Seite. Das Manteltuch hinterfängt<br />

das Haupt der Maria, das Gesicht gerahmt von<br />

braunem gewelltem Haar mit goldglänzenden Höhungen.<br />

Ein weißer durchsichtiger Schleier zieht über den<br />

Hals hinweg. Von hoher künstlerischer Qualität, die<br />

fein gemalten Inkarnatpartien, insbesondere das anmutige<br />

Gesicht mit geschlossenen vollen Lippen und<br />

gesenktem, auf das Kind gerichtetem Blick, bei hoher<br />

Stirn. Das Kind nimmt den Blickkontakt auf, das<br />

Mündchen in ähnlicher Weise mit betonter Unterlippe,<br />

der Blick des Kindes verträumt. Die rechte Hand hat das<br />

Kind an die Brust der Mutter gelegt, die Linke ausgestreckt.<br />

Die Beine überkreuzt, als Symbol der Herrscherwürde<br />

zu verstehen. Am Unterrand der Sockelbasis<br />

der Säulenstellungen mit darauf liegendem<br />

grünem Tuch mit roten Rändern, die mit Majuskeln<br />

beschriftet sind. Die Schriftfolge setzt sich oberhalb<br />

des Hauptes der Maria fort. Zwischen dem rechten<br />

und linken Säulenpaar erscheinen links Gebäude in<br />

der Landschaft mit höhergestelltem kleinem Kapellchen,<br />

eines der Gebäude auf hohen Stelzen. Rechts<br />

ein Kirchengebäude verdeckt von vorstehenden weiteren<br />

Gebäuden mit hölzernem, Toreingang. Der landschaftliche<br />

Hintergrund ebenso fein ausgearbeitet.<br />

Die stilistischen Merkmale des Bildes stimmen völlig<br />

überein mit den sonst bekannten Gemälden des genannten<br />

Künstlers. Markant etwa die betont langgezogenen<br />

Finger von Maria und Kind, die äußerst feine<br />

Physiognomie, sowie die elegante Distanzierung zum<br />

Betrachter. Auch ist hier wie beim Maler sonst der<br />

Maria lactans-Typus so ausgeführt, dass das Mündchen<br />

des Kindes nicht direkt an der Brust anliegt, für<br />

die französische Malerei der Zeit ein typisches Merkmal.<br />

Die Feinheit in der Darstellung geht gut zusammen<br />

mit der Tatsache, dass der Maler vor allem auf<br />

Buchillustration spezialisiert war. So dokumentiert auch<br />

dieses Gemälde die Synthese zwischen flandrischer<br />

und nordfranzösischer Malkunst. Rest. (1181225) (11)<br />

Simon Marmion,<br />

ca. 1425 probably Amiens – 1489 Valenciennes<br />

MARIA LACTANS<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

Inside dimensions: 44.5 x 31 cm.<br />

Outside dimensions: 58 x 46 cm.<br />

Typed label “Musée du Louvre MNR 853/ecole<br />

flamande 15 es.” on reverse, inventory note with<br />

typed number “853” and title.<br />

Original frame, painted in red, inside coved,<br />

water drip channel on underside, coving gilt<br />

and decorated with floral painting.<br />

Accompanied by a detailed technical report by Prof Dr<br />

Manfred Schreiner, Vienna, February 2018, attributing<br />

the painting to a period between the 14th and 16th<br />

century.<br />

The composition of this half-portrait of the Virgin and<br />

Child is triangular and set in an architecture of canopies<br />

supported by black marble pillars with gilt capitals and<br />

vaults decorated with black drawings. Restored.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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