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Old Master Paintings

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1064<br />

Hendrick van Balen II,<br />

1623 – 1661, zug.<br />

Der Maler ist 1587 als in Rom tätig nachweisbar, was<br />

auch den italienischen Einfluss auf seine Malerei erklärt.<br />

GASTMAHL DES MEERESGOTTES NEPTUN<br />

Öl auf Holz.<br />

88 x 114 cm.<br />

Gemälde dieser und ähnlicher Thematik sind in der Regel<br />

für höfische Auftraggeber entstanden zur Ausstattung<br />

von Schlössern mit antik-mythologischen, aber<br />

auch allegorischen Bildinhalten, sie sollten nicht zuletzt<br />

die Gelehrtheit und Belesenheit der Auftraggeber<br />

dokumentieren. Oft in einer Bilderfolge entstanden,<br />

sind Darstellungen wie diese, die Gaben des Meeres<br />

allegorisierend, in Zusammenhang mit den weiteren<br />

Allegorien der Elemente zu verstehen. Dennoch ist<br />

das hier vorliegende „Gastmahl des Neptun“ im Vergleich<br />

zu Bacchanal-Gastmählern relativ selten. So<br />

kennen wir von Willem van Herp (1614 – 1677) oder<br />

Rottenhammer Gemälde dieses Themas. Hier im Bild<br />

ist der Meeresgott Neptun mit entkleidetem Oberkörper<br />

und rotem Hüfttuch im Zentrum der Darstellung<br />

an einem Tisch gezeigt, während er den Dreizack als<br />

Attribut in der linken Hand hält. In einer Grotte nahe<br />

des Meeres hat er die Götter des Olymp geladen.<br />

So sehen wir ihm gegenüber Mars am Tisch sitzend,<br />

in Begleitung weiterer gerüsteter Männer, was als<br />

Anspielung auch auf die aktive Seite des Gottes, wie<br />

etwa bei Seeschlachten, hinweisen soll. Putten und<br />

Amoretten tragen die Früchte des Meeres heran. Austern<br />

in Schalen, etwa von einem Putto unten mittig,<br />

aber auch Muscheln sowie am Boden liegende Fische<br />

und Meerestiere sind zu sehen. Die Göttin Pomona, in<br />

Begleitung weiterer weiblicher Gestalten, nähert sich<br />

dem Fest mit einem Fruchtfüllhorn. An einer Felsenrückwand<br />

hat der Maler im Sinne eines Prunkaufbaus<br />

unterschiedliche Muscheln und Schnecken ins Bild<br />

gebracht. Das Fest wird begleitet durch einen Reigen<br />

schwebender geflügelter Putten in der oberen Mitte<br />

sowie einen Tanzreigen von Tritonen und Nereiden,<br />

rechts in den Fluten des Meeres. Der bärtige Alte im<br />

Bildzentrum am Tisch dürfte als Saturn (Gott der Zeit)<br />

zu sehen sein, was dem Bild den zusätzlichen Aspekt<br />

der Vergänglichkeit verleiht. (1181531) (11)<br />

Hendrick van Balen II,<br />

1623 – 1661,attributed<br />

BANQUET OF THE SEA GOD NEPTUNE<br />

Oil on panel.<br />

88 x 114 cm.<br />

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