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1158<br />
Giuseppe Bacigalupo,<br />
1744 Pian dei Preti – 1821 Genua<br />
Gemäldepaar<br />
ALLEGORISCHE LANDSCHAFT MIT VIER FIGUREN<br />
sowie<br />
LANDSCHAFT MIT STAFFAGEFIGUREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 87 cm.<br />
In geschnitztem und vergoldeten Original-Rokoko-<br />
Rahmen.<br />
Die beiden aufwändig und einheitlich gerahmten Gemälde<br />
sind als Gegenstücke zu betrachten. In einem<br />
der Bilder setzt der Maler den Betrachter in eine antike<br />
Ideallandschaft mit einer weit nach hinten ziehenden<br />
Ebene, im Vordergrund durch Felsen und Bäume besetzt,<br />
die gewissermaßen eine Bühne für die Staffagefiguren<br />
bieten. Im weiteren Hintergrund ein leicht<br />
verwittertes römisches Rundbau-Monumentalgrab,<br />
umstanden von mehreren Häusern mit flachen Giebeln.<br />
In der Ferne ein von links im Spätlicht beleuchteter<br />
Bergkegel unter hohem Wolkenhimmel. Die Figurengruppe<br />
im Vordergrund ist nichts weniger als rätselhaft:<br />
Ein in gelbem langen Kleid, mit darüber liegendem<br />
roten Umhang, stehender Mann mit Wander stock<br />
im Gespräch mit einer auf einem Felsblock sitzenden<br />
Frau in weißem Kleid. Links daneben zwei am Boden<br />
sitzende jugendliche Pangestalten mit entblößten Oberkörpern<br />
und Bocksfüßen. So mag sich die Darstellung<br />
auf einen hier noch nicht geklärten literarischen Inhalt<br />
beziehen. Im Gegenstück begrenzen ebenfalls hochziehende<br />
Bäume als Repoussoir die Bilddarstellung.<br />
Von den Bäumen verdeckt die Spätnachmittagssonne,<br />
die ihre Strahlen nach rechts auf die Flussniederung<br />
mit Burgberg im Hintergrund sowie Felsen im Vordergrund<br />
wirft. Am rechten Bildrand ein italienisches<br />
Landhaus mit flachem Giebeldach. Auch hier dient der<br />
Vordergrund als Bühne der Figurenwiedergabe. Am<br />
Boden ein Landmann, der soeben dabei ist Rutenzweige<br />
zu schneiden, während rechts im Bild, vom<br />
Felsen verschattet, zwei weitere antik gekleidete Personen<br />
im Gespräch zu sehen sind. Stilistisch zeigen<br />
sich die beiden Gemälde bereits am Ausgang des<br />
Rokoko, speziell in Genua, nicht ohne den Einfluss<br />
des dort weilenden Malers Christoph Unterberger<br />
(1732 – 1798) aber auch in Hinblick auf die zeitgleichen<br />
Maler Pompeo Girolamo Batoni (1708 – 1787)<br />
und Anton Rafael Mengs (1728 – 1779). Das Einsetzen<br />
antikischer Staffagefiguren, die hier bereits einen<br />
dominierenden Aspekt einnehmen, deutet bereits den<br />
Frühklassizismus an, wobei der Maler sich auch intensiv<br />
mit Werken von Joseph Vernet (1714 – 1789) beschäftigt<br />
hat, was in der hellen Lichtigkeit der Landschaften<br />
zum Ausdruck kommt.<br />
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