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Die Malteser-Zeitung 1/2019

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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MALTESERÖSTERREICH<br />

FONDS SOZIALES WIEN (FSW) UNTER<br />

NEUER FÜHRUNG<br />

Im Mai 2018 wurde Anita Bauer einstimmig an die Spitze des FSW gewählt und ist somit die erste Frau, die den FSW –<br />

das Herzstück der Wiener Sozialpolitik – als Geschäftsführerin leitet. Helmut Lutz im Gespräch mit Anita Bauer.<br />

Frau Bauer, Sie betreten mit Ihrer Funktion kein<br />

Neuland, da Sie ja bereits seit der Gründung des<br />

FSW für die verschiedensten Bereiche des FSW in<br />

führender Funktion tätig waren und als stellvertretende<br />

Geschäftsführerin den FSW auch über den<br />

jeweiligen eigenen Wirkungsbereich hinaus mitgestalten<br />

konnten.<br />

Den FSW zu übernehmen, war für mich eine Bauchentscheidung.<br />

Es ist eine enorme Verantwortung und bedarf<br />

viel Kraft, aber es ist eine sehr schöne Aufgabe und eine<br />

Ehre, es machen zu dürfen. Ich werde von einem so tollen<br />

Team unterstützt, da sind so viele engagierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die mit Herzblut bei der Sache<br />

sind.<br />

Wie sehen Sie Ihre zukünftigen Aufgaben? Gibt es<br />

Bereiche, die Ihnen besonders am Herzen liegen,<br />

oder in denen Sie künftig einen noch höheren Unterstützungsbedarf<br />

sehen?<br />

Wir erleben gerade, dass es für alle unsere Zielgruppen<br />

schwieriger wird. Gerade im Bereich der Pflege werden in<br />

den kommenden Jahren noch mehr Menschen in Wien<br />

Unterstützung brauchen. Das heißt, wir brauchen gut<br />

ausgebildete Fachkräfte in den verschiedensten Bereichen.<br />

Dafür benötigt es neben den finanziellen Mitteln<br />

auch die politischen Rahmenbedingungen.<br />

In Anbetracht des demographischen Wandels, einer immer<br />

älter werdenden Gesellschaft, der Veränderung unserer<br />

Gesellschafts- und Familienstrukturen, zunehmender<br />

Urbanisierung und Migration wird eine Organisation<br />

wie der FSW zukünftig mit großen Herausforderungen<br />

konfrontiert sein.<br />

Sehen Sie den FSW dafür gut gerüstet bzw. was ist<br />

aus Ihrer Sicht unbedingt noch zusätzlich zu tun?<br />

Mit dem Strategiekonzept „Pflege 2030“ ist Wien gut aufgestellt.<br />

Dennoch müssen wir natürlich weiterhin flexibel<br />

mit den sich ändernden Rahmenbedingungen umgehen.<br />

Wien ist eine Stadt der Vielfalt. Was wir brauchen, sind<br />

qualitätsvolle, individuelle und flexible Angebote, die vielen<br />

Menschen zur Verfügung stehen. Wir benötigen innovative<br />

Lösungen im Hinblick auf eine immer älter werdende<br />

Gesellschaft. Zielgruppen müssen aber auch neu<br />

definiert werden. Unser Bild vom Alter ändert sich: 60 ist<br />

das neue 50. Und durch die Digitalisierung sinkt zum Beispiel<br />

die Nachfrage nach klassischen Angeboten wie der<br />

Heimhilfe. Welche Angebote braucht die Zielgruppe zwischen<br />

60 und 80 Jahren von der Stadt? Ab wann brauchen<br />

wir welche Pflege- und Betreuungsleistungen und für wie<br />

viele Menschen? Wie viele Spezialangebote werden benötigt<br />

werden? Allein der Bereich Demenz ist ein Kapitel<br />

für sich. <strong>Die</strong> unterschiedlichsten Disziplinen müssen sich<br />

mit dem Thema des Alterns auseinandersetzen.<br />

Um den künftigen Herausforderungen im sozialen<br />

Bereich begegnen zu können, werden wir eine<br />

noch größere Solidarität, mehr Kooperationen und<br />

mehr ehrenamtliches Engagement benötigen. Der<br />

FSW verfügt bereits jetzt über eine hohe Anzahl an<br />

Partnerorganisationen – auch der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

ist seit vielen Jahren mit dem<br />

Haus Malta, Seniorenwohnsitz der <strong>Malteser</strong>, als an-<br />

44<br />

DIE MALTESER 1/<strong>2019</strong>

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