24.04.2019 Aufrufe

Industrielle Automation 3/2019

Industrielle Automation 3/2019

Industrielle Automation 3/2019

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

minimalinvasiven Eingriffen, kann aber<br />

auch der biologischen Forschung neue Ergebnisse<br />

liefern. Die zentrale Komponente<br />

dieser Technologie ist ein einzelner optischer<br />

Wellenleiter, der bei mechanischer<br />

Resonanz vibriert und so RGB-Laserlicht<br />

auf das Bild scannt. Die resonante optische<br />

Single-Mode-Faser wird seitlich von einem<br />

rohrförmigen piezoelektrischen Aktor in<br />

einem sehr kompakten koaxialen Design angetrieben.<br />

Die seitliche Vibrationsbewegung<br />

kann modelliert werden. Die Faser bewegt<br />

sich dann während des Betriebs in einem<br />

spiralförmigen Scanmuster. Der anwendungsspezifische<br />

Aktor ist bei 0,45 mm Durchmesser<br />

lediglich 4 mm lang. Die elektrischen Spannungen,<br />

die während des Betriebs des SFE<br />

angelegt werden, sind niedrig, da der rohrförmige<br />

Piezo elektrisch einem kleinen Kondensator<br />

entspricht. Im typischen Betrieb<br />

liegt die Spannung unter 20 V bei 5,5 mW<br />

elektrischer Leistung. Ähnliche Scanning-<br />

Anwendungen sind auch mit Biegeaktoren<br />

realisierbar, die selbst bei kleinster Fläche<br />

relativ große Auslenkungen erreichen.<br />

Pumpen für die Mikrofluidik<br />

Aus piezoelektrischen Materialien lassen<br />

sich aber auch leistungsfähige Antriebslösungen<br />

kreieren, die für den Einsatz in<br />

Mikrodosierpumpen die besten Voraussetzungen<br />

bieten. Sie arbeiten mit hohen<br />

Geschwindigkeiten und kurzen Ansprechzeiten;<br />

dadurch sind hohe Pumpfrequenzen<br />

und Flussraten möglich. Durch die variablen<br />

Hübe lassen sich Dosiervorgänge präzise<br />

steuern. Da sehr unterschiedliche Aufbauten<br />

möglich sind, findet sich praktisch für<br />

jede Aufgabenstellung eine maßgeschneiderte<br />

Lösung.<br />

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Mikrosysteme<br />

und Festkörper-Technologien<br />

(EMFT) zum Beispiel arbeiten an einem<br />

aktiven Implantat, das den Augen-Innendruck<br />

effektiv und dauerhaft regulieren<br />

soll. Das Implantat besteht aus einem Mikropumpensystem,<br />

einer sensorbasierten<br />

Pumpensteuerung, einem integrierten Akku<br />

zur kontaktlosen Energieversorgung sowie<br />

einem Telemetriemodul zur Datenübertragung.<br />

Es lässt sich direkt auf dem Augapfel<br />

aufbringen. Treibende Kraft der Mikropumpe<br />

ist ein Piezoelement in Scheibenform,<br />

das direkt auf einem Siliziumträgersubstrat<br />

appliziert wird. Es erzeugt die<br />

benötigten Linearbewegungen sehr präzise<br />

und lässt sich obendrein perfekt an die<br />

Applikationsumgebung anpassen. Auch<br />

bei Gegendruck sind so die für die Therapie<br />

erforderlichen Förderraten realisierbar,<br />

indem die Schaltfrequenzen oder die Amplitude<br />

der Piezoauslenkung über eine<br />

entsprechende Regelung variiert werden.<br />

Die Pumpe im Augenimplantat ar beitet<br />

mit einer Förderrate von max. 30 Mikrolitern/s<br />

und kann je nach Krankheitsbild<br />

das Auge benetzen oder Kammerwasser<br />

abpumpen.<br />

Bilder: PI Ceramic<br />

www.piceramic.de<br />

Meorga.indd 1 18.03.<strong>2019</strong> 11:59:42<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2019</strong> 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!