Industrielle Automation 3/2019
Industrielle Automation 3/2019
Industrielle Automation 3/2019
- TAGS
- automation
- industrielle
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
IM FOKUS<br />
Seminar mit Praktikum zur industriellen<br />
Röntgentechnik<br />
Die Fraunhofer-Allianz Vision veranstaltet am 4. und 5. Juni in<br />
Fürth das Seminar mit Praktikum „<strong>Industrielle</strong> Röntgentechnik<br />
als zerstörungsfreies Prüfverfahren für die Qualitätssicherung<br />
in der Produktion“. Im ersten Teil werden theoretische Grundlagen<br />
und Methoden erläutert und die Möglichkeiten und<br />
Grenzen verschiedener Verfahren dargestellt: Bildgebung mit<br />
Röntgen, Kameratechnik, Röntgen-Verfahren und Datenauswertung.<br />
Am Beispiel der Prüfung<br />
von Gussteilen werden Konzepte<br />
zum Produktionsmonitoring vorgestellt.<br />
Ebenso wird gezeigt, wie<br />
Computertomographie in der Messtechnik<br />
eingesetzt wird. Zudem<br />
werden Strahlenschutz und Sicherheit<br />
behandelt. Im Praxisteil stehen<br />
unterschiedliche Systeme zur Verfügung,<br />
an denen in kleinen Gruppen<br />
persönliche Erfahrungen gewonnen werden können. Die<br />
Teilnehmer können hierfür auch eigene Proben einreichen.<br />
Anmeldung per E-Mail unter vision@fraunhofer.de oder unter<br />
https://shop.vision.fraunhofer.de<br />
www.vision.fraunhofer.de<br />
Präsentationen für Embedded-Vision-<br />
Konferenz gesucht<br />
Die European Machine Vision Association (EMVA) veranstaltet<br />
vom 24. bis 25. Oktober in Stuttgart die 2. Embedded Vision<br />
Europe. Präsentationsvorschläge für die Konferenz werden ab<br />
sofort angenommen. Die Konferenz zeigt die Leistungsfähigkeit<br />
von Embedded Hard- und Softwareplattformen auf und<br />
stellt Applikationen und Zielmärkte vor. Alle Vorträge werden<br />
auf Englisch gehalten und dauern 25 Minuten plus fünf Minuten<br />
für Fragen. Die Präsentationsvorschläge<br />
sollten zu einem der folgenden Themen<br />
passen: Novel processor concepts for edge<br />
devices; Deep Learning training data best<br />
practice; Deep Learning use cases for<br />
manufacturing; Novel image acquisition<br />
concepts; Extending the visible: 3D, hyperspectral,<br />
IR; Cloud concepts for automation;<br />
Applications in autonomous navigation;<br />
Applications in factory automation; Applications<br />
in logistics, warehousing; Applications<br />
in agriculture.<br />
Vorschläge können eingereicht werden<br />
unter: emva.org/EVE<strong>2019</strong><br />
www.emva.org<br />
Optik und Industrie 4.0?<br />
Das menschliche Auge ist einmalig. Tag für Tag liefert es den Großteil unserer<br />
Informationen. Es arbeitet so gut wie verschleißfrei mit Millionen von Verstellzyklen -<br />
faszinierend. Kommt dann das Alter, ermöglichen künstliche „Ersatzteile“ eine fast genauso<br />
gute Funktion wie das natürliche Vorbild.<br />
Parallel und analog dazu sind auch für die Bildverarbeitung vergleichbare optische Bauelemente<br />
hinzugekommen: Flüssig(keits)linsen. Lautlos arbeiten sie und haben sich ebenso „lautlos“ in optische<br />
Sensoren, Vision Sensoren und Objektive eingeschlichen. Und sie leisten dort Erstaunliches! Das, was<br />
bisher sperrige, langsame und verschleissfreudige motorische Verstellelemente zur Linsenverschiebungen<br />
verrichteten, kann jetzt eleganter gelöst werden. Und zwar durch Änderung der Brechkraft<br />
einzelner Linsen! Ob für die Autofokusfunktion, zur Einstellung verschiedener definierter Arbeitsabstände<br />
oder zur Nachverfolgung schnell bewegter Teile. Alles erfolgt innerhalb weniger Millisekunden<br />
ohne menschlichen Eingriff. Flüssiglinsen machen künftig manuelle Einstellarbeiten an Objektiven<br />
überflüssig. Damit wird der letzte Bereich der Signalkette der Bildverarbeitung – die Optik – fit für<br />
Industrie 4.0 gemacht. Seriell kommunizieren die Objektive mit der Maschinensteuerung.<br />
Vorrangig wird dabei mit Flüssigkeiten zwischen dünnen elastischen Polymermembranen gearbeitet.<br />
Diese sind im für die Bildverarbeitung populären Wellenlängenbereich zwischen 250 und 2 000 nm<br />
transparent. Eine Spule verschiebt einen ringförmigen Kern, der auf den Rand der Linse drückt und so<br />
ihre Wölbung ändert. Je nach Vor-Formung der Membran lassen sich so sphärische, asphärische und<br />
Zylinderlinsen herstellen. Bei einem Fokussierbereich von bis zu 30 Dioptrien ist das weit mehr als<br />
es bei einem Kind (15 Dioptrien) oder gar bei einem alten Menschen (2 Dioptrien) …<br />
Bei aller Faszination gibt es noch einige Wermutstropfen: Die Gebrauchslage der Linsen bestimmt,<br />
wie groß die Abbildungsfehler sind. Steifere Membranen schaffen Abhilfe, jedoch auf Kosten der<br />
Dynamik und Flexibilität. Temperaturbedingte Brechzahländerungen der Linsenflüssigkeit<br />
machen umfangreiche Temperaturkompensation und -kalibrierung notwendig. Und auch die<br />
Brennweite-Steuerstrom-Kennlinie ist recht launenhaft, sie muss exemplarabhängig kalibriert<br />
werden. Aber auch da werden die Werkstoffwissenschaften schon bald Lösungen anbieten<br />
können. Und das dauert gewiss nicht so lange, wie die Evolution für die Optimierung des<br />
menschlichen Auges gebraucht hat.<br />
Ihr Ingmar Jahr<br />
Dipl.-Ing. Ingmar Jahr,<br />
Manager Training & Support<br />
bei der evotron GmbH in Suhl<br />
www.evotron-gmbh.de<br />
54 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2019</strong>