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Berliner Zeitung 24.06.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 143 · M ontag, 24. Juni 2019 17 *<br />

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Sport<br />

Auf den<br />

Spuren von<br />

Uwe Krupp<br />

Moritz Seider wird von den<br />

Detroit Red Wings gedraftet<br />

VonMax Ohlert<br />

Eigentlich wäre jede Erstrundenwahl<br />

bei der NHL-Draft, der Talenteziehung<br />

der nordamerikanischen<br />

Eishockey-Liga, die am vergangenen<br />

Wochenende in Vancouver<br />

stattfand, ein riesiger Erfolg für<br />

Moritz Seider gewesen. Unter den 31<br />

Erstrunden-Picks sahen die meisten<br />

Experten ihn bestenfalls an 22. Stelle,<br />

auf welche die Los Angeles Kings Zugriffsrecht<br />

hatte. Eine Prognose, die<br />

irgendwie naheliegend war. Der<br />

Champion von 2012 und 2014<br />

suchte nach einem talentierten Verteidiger,<br />

zudem unterhalten die<br />

Kings, deren Co-Trainer der frühere<br />

deutsche Nationaltrainer Marco<br />

Sturm ist, dank der Kooperation mit<br />

den Eisbären Berlin enge Kontakte<br />

nach Deutschland. Seider wiederum<br />

galt im Schatten der Schweden Philip<br />

Broberg, Victor Söderström, des<br />

FinnenVille Heinola sowie des Kanadiers<br />

Bowen Byram nicht unbedingt<br />

als begehrtestes Defensiv-Talent des<br />

Jahrgangs.<br />

„Mir fehlen die Worte“<br />

Umso ungläubiger reagierten die<br />

Eishockey-Experten und der junge<br />

Verteidiger selbst, als sein Name in<br />

der Nacht von Freitag auf Sonnabend<br />

plötzlich an sechster Stelle<br />

ausgerufen wurde. Von den Detroit<br />

Red Wings, einem der traditionsreichsten<br />

Teams der NHL. „Ich war<br />

total fassungslos. Mein ganzer Körper<br />

hat gezittert. Es ist so surreal. Mir<br />

fehlen noch immer die Worte“, erklärte<br />

der 18-Jährige sichtlich mitgenommen.<br />

Weitaus gefasster kommentierte<br />

Eishockey-Legende Steve Yzerman,<br />

heute General Manager der Red<br />

Wings,die frühe Wahl des deutschen<br />

Nationalspielers: „Ich weiß, unsere<br />

Das Ende einer Reise<br />

Albakann dem FC Bayern nichtwiderstehen, der BBL-Titelgeht nach einem Basketball-Krimi nach München<br />

VonChristian Kattner,München<br />

Wie laut gut 200 Fans in<br />

einer mit 6500 Zuschauern<br />

ausverkauften<br />

Halle sein können?<br />

Sehr laut, wenn es für ihre Mannschaft<br />

besonders gut läuft. Undnicht<br />

minder, wenn ihre Mannschaft in<br />

der NotUnterstützung braucht. Kurz<br />

nach 20 Uhr war von den mit nach<br />

München gereisten Anhängern von<br />

Alba Berlin allerdings nichts mehr zu<br />

hören. Ihr Team hatte sich gerade<br />

mit 88:93 nach Verlängerung gegen<br />

den FC Bayern geschlagen geben<br />

müssen. Mehr noch: Durchdie dritte<br />

Niederlage im dritten Finalspiel<br />

mussten sie und die Mannschaft zuschauen,<br />

wie die Münchner mit ausreichend<br />

Bier den Gewinn der Deutsche<br />

Meisterschaft feiernkonnten.<br />

Alba Berlin hatte sich bis zum<br />

Ende gegen die Niederlage gewehrt,<br />

aber „es reicht nicht, nur eine Halbzeit<br />

oder 30 Minuten gut zu spielen.<br />

So gewinnt man solche Spiele einfach<br />

nicht. Man muss 40 Minuten<br />

gut spielen“, sagte Franz Wagner.<br />

Hinter dem Alba-Youngster nahmen<br />

die Münchner gerade die Meistertrophäe<br />

entgegen, überwiegend positive<br />

Emotionen schwappten durch<br />

die Halle.<br />

Bayern hat den besseren Start<br />

Zwei Stunden vor Spielbeginn sah<br />

das noch ganz anders aus.Während<br />

aus der Halle die Nationalhymne in<br />

einer klassischeren Variante als noch<br />

am Mittwoch beim Spiel in Berlin zu<br />

hören war, ging es beim Eisstockschießen<br />

im anliegenden Park emotional<br />

zur Sache. Imbenachbarten<br />

Biergarten hatten es sich dagegen<br />

die ersten Basketballfans gemütlich<br />

gemacht, friedlich saßen die Anhänger<br />

mit ihren roten und gelben Bekleidungen<br />

nebeneinander, genehmigten<br />

sich bei angenehmen Außentemperaturen<br />

das eine oder andere<br />

kühle Aufwärmgetränk. In<br />

Spielform gebracht, verteilten sich<br />

die Alba-Fans in ihrem Block rund<br />

um eine elektronische Werbetafel.<br />

Wassie von ihren Plätzen zu Beginn<br />

zu sehen bekamen, sorgte für<br />

keine weiteren Hitzewallungen in<br />

der schwülwarmen Halle.Anders als<br />

in den beiden vorherigen Finalspielen<br />

hatten diesmal die Bayern den<br />

besseren Start erwischt. Intensive<br />

Verteidigung gestattete den <strong>Berliner</strong>n<br />

keine einfachen Würfe. Und in<br />

der Offensive schafften es die<br />

Meisterspringer:Nemanja Dangubic (l.) und Danilo Barthel feiern. GETTY IMAGES/A. HASSENSSTEIN<br />

„„Ich bin sehr enttäuscht,<br />

das tut sehr weh.<br />

Wir haben es immer in den Finals<br />

nicht geschafft,<br />

die Coolness zu behalten.“<br />

Niels Giffey gibt als Kapitän von Albas Basketballern<br />

einen Einblick in sein Innenleben<br />

Münchner bei drei ihrer ersten vier<br />

erfolgreichen Angriffe völlig frei am<br />

Korb abzuschließen. Die <strong>Berliner</strong><br />

Verteidigung ließ die Tür für die großen<br />

Spieler der Münchner dreimal<br />

zu weit offen und wurde dafür bestraft.<br />

Die Bayern lagen mit 8:3 in<br />

Führung, wollten erst gar keinen<br />

Zweifel daran aufkommen lassen,<br />

dass sie in eigener Halle den Meistertitel<br />

holen.<br />

Mit zunehmender Spieldauer<br />

sollte sich das aber ändern. Joshiko<br />

Saibou, der in Spiel zwei gar nicht im<br />

Kader stand, erzielte die ersten fünf<br />

<strong>Berliner</strong> Punkte, Rokas Giedraitis<br />

ließ die nächsten fünf folgen, die eingewechselten<br />

Johannes Thiemann<br />

und Tim Schneider schließlich hatten<br />

mit ihren Zählern Anteil daran,<br />

dass die <strong>Berliner</strong> beim 17:15 erstmals<br />

in Führung lagen (8.). Waszudiesem<br />

Zeitpunkt noch niemand ahnen<br />

konnte: Dieser Vorsprung sollte<br />

nicht nur ausgebaut, sondern auch<br />

sehr lange verteidigt werden.<br />

Zu Ballverlusten gezwungen<br />

Alba strahlte trotz des 0:2-Rückstands<br />

in der Finalserie eine beeindruckende<br />

Ruhe aus.ImAngriff gingen<br />

im ersten Viertel acht der zwölf<br />

Würfe rein, allein vier waren Dreier.<br />

Mit erhöhter Intensität wurden die<br />

Bayern zu Ballverlusten oder schwierigen<br />

Würfen gezwungen. Zudem<br />

brachten die <strong>Berliner</strong> die Münchner<br />

mit ihrer aggressiven und schnellen<br />

Spielweise in Foulprobleme. Mit einer<br />

22:15-Führung ging es in die<br />

erste Viertelpause, zur Halbzeit<br />

führte Alba immer noch mit 46:32.<br />

Und als es noch mit einem 62:51-<br />

Vorsprung in den Schlussabschnitt<br />

ging, waren alle,die es mit Alba hielten,<br />

lautstarkzuhören.<br />

Wie aber Franz Wagner eingangs<br />

erwähnte, reicht das gegen die Bayern<br />

eben nicht. Mit einem 11:2-Lauf<br />

zu Beginn des letzten Viertels waren<br />

sie wieder dran. Alba leistete sich nun<br />

Ballverluste, vergab Freiwürfe und<br />

geriet 89 Sekunden vor dem offiziellen<br />

Ende erstmals in Rückstand. In<br />

die Verlängerung konnte sich das<br />

Team noch retten, war dort amEnde<br />

aber chancenlos. „Wir müssen lernen,<br />

in solchen Situationen weniger<br />

Fehler zu machen“, sagte Landry<br />

Nnoko,„am Ende waren sie besser als<br />

wir.“ Während die Bayern-Spieler mit<br />

ihren Fans feierten, hatten sich die<br />

Alba-Fans und -Spieler bereits aus der<br />

Halle verabschiedet. Für sie gab es<br />

nichts zu feiern.Wieder einmal.<br />

Landung am<br />

Tempelhofer<br />

Feld<br />

Malaika Mihambo springt<br />

bei „Berlin fliegt“ zum Sieg<br />

Obsie zufrieden war? Nun, Malaika<br />

Mihambo hatte den Weitsprung-Wettbewerb<br />

gewonnen und<br />

dabei Olympiasiegerin Brittney<br />

Reese aus den USA bezwungen, das<br />

deutsche Team auf dem Tempelhofer<br />

Feld zum Sieg beim Vierländerkampf<br />

„Berlin fliegt!“ geführt, aber<br />

zufrieden, war sie das?„Nein, eigentlich<br />

nicht“, sagte die neue Hoffnungsträgerin<br />

der deutschen Leichtathletik<br />

in Berlin. Die Siegerweite<br />

von 6,89 Metern sind nicht ihr Maßstab.Nicht<br />

mehr,muss man sagen.<br />

„Meine Form ist gut momentan,<br />

jeder Wettkampf könnte einen Sieben-Meter-Sprung<br />

in sich bergen“,<br />

erläuterte sie.„Jetzt ist der Bann gebrochen,<br />

da fällt es gar nicht mehr so<br />

schwer“, sagte die 25-Jährige über<br />

die Sieben-Meter-Marke.<br />

Anfang Juni beim Diamond-<br />

League-Meeting in Rom hatte Mihambo<br />

in Rom diese Weite geknackt<br />

–7,07 Meter bedeuteten Jahresweltbestleistung.<br />

Damit ist die Heidelbergerin<br />

von der LG Kurpfalz in der<br />

Weltspitze angekommen, aber sie<br />

fühlt sich noch lange nicht an der<br />

Grenze ihrer Möglichkeiten. „So<br />

schnell wie sie laufen wenige an.<br />

Noch weniger können das Tempo<br />

beim Absprung so mitnehmen“,<br />

sagte Trainer Ralf Weber über sie.<br />

„Das hat viel mit dem Kopf zu tun,<br />

dass man die mentale Blockade lösen<br />

kann“, meint Mihambo.<br />

Meditation in Indien<br />

Nach dem Sieg bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />

im Vorjahr<br />

in Berlin war die junge Frau erst<br />

einmal mit dem Rucksack durch Indien<br />

gezogen, um Erfahrungen außerhalb<br />

des Sports zu sammeln.<br />

„Zehn Stunden Meditation standen<br />

am Tagauf dem Programm“, berichtete<br />

Mihambo: „Das stärkt den Geist,<br />

man ist fokussiert und lernt sich danach<br />

besser kennen. Man kann alle<br />

Eindrücke auch im Sportumsetzen.“<br />

Moritz Seider streift das rote Trikot der<br />

Detroit Red Wings über.<br />

DPA<br />

Fans wissen nicht viel über ihn, aber<br />

ich denke, sie werden positiv überrascht<br />

sein.“ In der vergangenen<br />

Meistersaison der Adler Mannheim<br />

hatte Seider, die meiste Zeit des<br />

Spieljahres noch minderjährig, satte<br />

29 Spiele absolviert, den ganz großen<br />

Durchbruch dann bei der Weltmeisterschaft<br />

in der Slowakei im Mai gefeiert,<br />

wo er als jüngster deutscher<br />

Nationalspieler klar der beste Verteidiger<br />

seines Teams war.Eswar dieser<br />

Leistungssprung, der den Youngster<br />

für die Red Wings interessant<br />

machte,für deren Farmteam er nach<br />

der Draft zunächst einmal auflaufen<br />

wird. Somit ist Seider hinter Leon<br />

Draisaitl (Dritter 2014) der an zweithöchster<br />

Stelle gedraftete Deutsche<br />

in der Geschichte.<br />

In Detroit trifft er auf ein Team im<br />

Umbruch. Hinter dem 22-jährigen<br />

Frontmann Dylan Larkin versuchen<br />

die RedWings mit Spielern wie Filip<br />

Zadina, 20, oder Evgeni Svechnikov,<br />

22, an die Zeit um die Jahrtausendwende<br />

anzuknüpfen, als das Team<br />

das Maßaller Dinge war.Damals lief<br />

auch der frühere Eisbären-Trainer<br />

UweKrupp für Detroit alsVerteidiger<br />

auf. In dessen Fußstapfen kann Moritz<br />

Seider künftig treten. Aber erst,<br />

nachdem er seinen Schulabschluss<br />

gemacht hat. Der steht bei dem<br />

Teenager nämlich noch aus.<br />

In feinster Gesellschaft<br />

Die Los Angeles Lakers rüsten auf –und setzen offensichtlich dabei weiterhin auf den <strong>Berliner</strong> Moritz Wagner<br />

VonSebastian Moll<br />

Sorichtig entspannen kann sich<br />

Moritz Wagner in diesen Sommerferien<br />

wohl nicht. Und das liegt<br />

nicht alleine daran, dass der aus Berlin<br />

stammende Power Forward der<br />

Los Angeles Lakers sich zeitig und<br />

gewissenhaft auf seine zweite Saison<br />

in der besten Basketball-Liga der<br />

Welt vorbereitet. Es ist gewiss für ihn<br />

nicht einfach, still zu sitzen, während<br />

in Konferenzsälen über seine<br />

Zukunft entschieden wird, ohne<br />

dass er darauf Einfluss hat.<br />

Immerhin ist die erste große Vorentscheidung<br />

darüber, ob Wagner<br />

seine Wohnung am Manhattan<br />

Beach von Los Angeles behalten<br />

kann, früh und zu seinemWohlgefallen<br />

getroffen worden. Noch während<br />

die Toronto Raptors gegen die Golden<br />

State Warriors um den Titel<br />

spielten, haben die Lakers den erwarteten<br />

großen Deal abgeschlossen,<br />

der sie für die kommende Saison<br />

in eine Favoritenrolle katapultierensoll.<br />

Dabei landete Wagner nicht,<br />

wie für einen jungen Spieler zu befürchten<br />

war, als Verschiebemasse<br />

auf dem Verhandlungstisch. Nach<br />

dem gegenwärtigen Stand der Dinge<br />

chen an. Genau genommen bis zum<br />

6. Juli, jenem Tag, an dem laut Liga-<br />

Regularien die Rochade rechtskräftig<br />

wird, mit deren Hilfe Anthony Davis<br />

von New Orleans nach Hollywood<br />

gebracht wird. Bisdahin können sich<br />

die Lakers,die für Davis kräftig ihren<br />

Kader ausmisten mussten, auf dem<br />

Markt nach weiteren Verstärkungen<br />

umsehen. Um wirklich<br />

eine Aufstellung zusammen<br />

zu bekommen, die für<br />

einen Angriff auf die Meisterschaft<br />

Flexibilität und<br />

Tiefe aufweist, müssen die<br />

Lakers gewiss noch mal<br />

IMAGO IMAGES/CAMERA 4<br />

einkaufen gehen.<br />

Die Crux dabei ist, dass<br />

Bestens gelaunt: LA nach dem teuren Kauf<br />

Moritz Wagner vonDavis nicht mehr allzu<br />

viel Geld auf dem Konto<br />

hat. Bis zum Salary Cap –der Gehaltsobergrenze<br />

der NBA –bleiben<br />

den Lakers nur rund 23 Millionen<br />

Dollar. Umeinen dritten Star zu holen<br />

ist das ein etwas knappes Budget.<br />

Deshalb wird nun gemunkelt,<br />

dass die Lakers drei weitere Spieler<br />

zum Verkauf anbieten, darunter Moritz<br />

Wagner und der andere Deutsche<br />

im Team, Isaac Bonga. Somit<br />

würde ausreichend Geld in die Scha-<br />

bleibtWagner in Los Angeles und das<br />

in feinster Gesellschaft. Die Lakers<br />

haben in ihren Neuaufbau-Bemühungen<br />

von den New Orleans Pelicans<br />

den Ausnahmekönner Anthony<br />

Davis erworben. Dafür wurden drei<br />

junge Spieler aufgegeben: Brandon<br />

Ingraham, LonzoBall und Josh Hart.<br />

VonWagner,der sich besonders zum<br />

Ende der abgelaufenen<br />

Spielzeit in LA überaus<br />

nützlich machte, mochte<br />

man sich vorerst nicht<br />

trennen.<br />

So könnte man meinen,<br />

dass der <strong>Berliner</strong> einer<br />

goldenen Zukunft entgegensieht.<br />

Nach gegenwärtigem<br />

Stand der Dinge<br />

würde er ab kommendem<br />

Herbst mit Davis und Le-<br />

Bron James auf dem Parkett stehen –<br />

einem Duo, das beinahe unbesiegbar<br />

erscheint. James’ Referenzen als<br />

der verdienstvolle aktive Basketballspieler<br />

sind unbestreitbar.Davis war<br />

in seiner noch relativ jungen Karriere<br />

bereits sechsmal All Star und wurde<br />

2017 sogar zum wertvollsten Spieler<br />

bei der All Star Partie gewählt.<br />

Doch die Ungewissheit hält für<br />

Moritz Wagner noch ein paar Wotulle<br />

fließen, um Spieler des Kalibers<br />

vonKyrie Irving oder Kawhi Leonard<br />

nach LA zu holen.<br />

EinHoffnungsschimmer fürWagner<br />

ist allerdings,dass Profis wie Leonard<br />

oder Irving dazu bereit sein<br />

könnten, sich mit einem bescheidenen<br />

Gehalt zufrieden zu geben, nur<br />

um Teil eines Superteams um Le-<br />

Bron James und Anthony Davis zu<br />

sein. Oder, dass die Lakers eine andere<br />

Strategie wählen und, wie der<br />

Kommentator des Spartensenders<br />

ESPN, Stephen Smith, meinte,einen<br />

Wegohne dritten Ausnahmespieler<br />

suchen. Toronto, so Smith, habe<br />

schließlich die Meisterschaft auch<br />

mit nur einem einzigen Superstar<br />

und einer ansonsten ausgeglichenen<br />

Mannschaft gewonnen.<br />

Doch für den jungen Wagner wären<br />

imGrunde keine dieser Varianten<br />

wirklich schlecht. Fest steht, dass<br />

er mit einer sehr soliden ersten Saison<br />

bewiesen hat, dass er in der NBA<br />

bestehen kann und einen ordentlichen<br />

Marktwert hat. Und vielleicht<br />

ist es ja für seine Entwicklung sogar<br />

besser,nicht gleich in seiner zweiten<br />

Saison in einem Team zu stehen, von<br />

dem alle eine Meisterschaft erwarten.<br />

So aufregend das auch wäre.<br />

Gute Erfahrungen mit Berlin: Weitspringerin<br />

Malaika Mihambo DPA/ANDREAS GORA<br />

In Berlin trug Mihambo am Sonnabend<br />

zum Länderkampfsieg der<br />

deutschen Mannschaft (24 Punkte)<br />

vor Großbritannien (23), den USA<br />

(15) und China (12) bei. Es war der<br />

sechste Sieg der Gastgeber bei der<br />

neunten Auflage des Wettbewerbs.<br />

„Ich habe mit Berlin sehr gute Erfahrungen“,<br />

sagte sie. Auch der Leverkusener<br />

Stabhochspringer Torben<br />

Blech steuerte mit gemeisterten 5,53<br />

Metern volle acht Punkte zum Gesamtsieg<br />

bei. „Es ist einiges möglich“,<br />

sagte Mihambo zu den Aussichten<br />

für 2019. Erst seit Märzist sie<br />

voll im Training, da sei einiges „noch<br />

gar nicht ausgereizt“. Bei den nationalen<br />

Leichtathletik-Meisterschaften<br />

amWochenende des 3./4. August<br />

wieder in Berlin will sie auch über<br />

100 Meter an den Startgehen.<br />

Bei „Berlin fliegt“ verbesserte<br />

über diese Distanz die EM-Halbfinalistin<br />

Lisa-Marie Kwayie von der SG<br />

Neukölln ihre Bestzeit auf 11,28 Sekunden.<br />

Derdeutsche Meister Kevin<br />

Kranz lief 10,29 Sekunden. Die<br />

schnellsten Zeiten des Tages legten<br />

bei den Frauen die Chinesin Mangi<br />

Ge (11,17) und bei den Männernder<br />

Brite Harry Aikines-Aryeetey (10,11)<br />

hin. (dpa)

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