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EPP 7-8/2019

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TITEL<br />

Foto: Koh Young<br />

Foto: Koh Young<br />

Bauteilmix.<br />

Unterschiedliche Pad-Größen und -Abstände.<br />

• Ein anderes Problem stellt sich bei der Abbildung der 3D-Messung.<br />

Viele Testboards adressieren die Anforderungen der 2D-Inspektion,<br />

d. h., es wird ein „Fehlerbild“ überprüft. Bei einer<br />

3D-Messung werden jedoch Höhen und Volumen „gemessen“.<br />

Hier werden also unterschiedliche Höhen und Volumen benötigt,<br />

um die Grenze des Erfassbaren zu definieren. Denn Messsysteme<br />

arbeiten mit Threshold-Werten. D. h., das Ausfallkriterium ist<br />

ein Wert. Ein Test- und Benchmark Board muss also die Möglichkeit<br />

der Prüfung mit unterschiedlichen Ausfallwerten geben.<br />

• Die Entwicklung eines eigenen Testboards ist kosten- und zeitaufwendig<br />

und es bedarf zudem einer gewissen Erfahrung, um Fehler<br />

reproduzierbar und realistisch herzustellen.<br />

Aus dieser Not heraus setzte sich Koh Young vor einigen Jahren mit<br />

der Hannusch Industrieelektronik und der Christian Koenen GmbH<br />

zusammen und entwickelte gemeinsam mit diesen Partnern ein<br />

Benchmarkboard, das auch die Anforderungen einer 3D-Messung<br />

erfüllt. So entstand das erste „Qualifizierungsboard“. Später wurde<br />

die Baugruppe auch als Koh Young Board bezeichnet.<br />

Gute Zusammenarbeit steht für Qualität<br />

Aus der anfänglichen Selbsthilfe wurde über die Zeit ein Produkt,<br />

das auch andere Firmen sowohl von Kunden- als auch Anbieterseite<br />

anfragten. Angespornt durch den Erfolg und getrieben von den Entwicklungen<br />

in unserer SMT-Welt, gibt es bereits acht Generationen<br />

von Qualifizierungboards. Aktuell wird gerade die 9. Generation entwickelt,<br />

die auf der productronica <strong>2019</strong> vorgestellt wird.<br />

Auch heute noch bilden die drei Ursprungsunternehmen das Rückgrat<br />

der Qualifizierungboard-Produktion, werden aber mittlerweile<br />

von einer größeren Gruppe von Kooperationspartnern aus der SMT-<br />

Welt mit Fachartikeln, Material und reichlich Expertise unterstützt.<br />

Das Ergebnis ist im Design des aktuellen Qualifizierungboard<br />

KYv8.1 ersichtlich, oder aber in den vielen Fachartikeln des Booklets<br />

„Koh Young Test & Benchmark Board Version 8.1“, welches mittlerweile<br />

in der 3. Auflage erschienen ist. Das Booklet ist ebenfalls Teil<br />

eines Benchmark-Koffers mit fünf guten und fünf fehlerhaften Qualifizierungsboard,<br />

den kompletten Daten der Baugruppen sowie einigen<br />

hilfreichen Werkzeugen zum AOI-Vergleich. Aber was verbirgt<br />

sich nun hinter dem vielversprechenden Namen „Qualifizierungboard“?<br />

Dies wird an dessen aktueller Version 8.1 erläutert.<br />

Beispiel Schattenszenario.<br />

Das Boarddesign<br />

Bei der Entwicklung der ersten Versionen standen erfahrene Nutzer<br />

und Programmierer aus der 2D-AOI-Welt zur Seite. Mit ihrer Erfahrung<br />

wurden herausfordernde Layouts entwickelt. So werden bei<br />

gleichen Bauformen die Pad-Abstände und -Größen variiert, denn<br />

die Produktionsrealität mit schlechten Layouts und Ätztoleranzen<br />

der Leiterplatten soll möglichst praxisnah simuliert werden. Zudem<br />

variieren wir die Bauteilabstände, um den Punkt zu ermitteln, an<br />

dem eine gegenseitige Beeinflussung (Störsignal) auftritt. Basieren<br />

die Prüfalgorithmen auf Bildvergleichen, werden Schwierigkeiten<br />

bei der Zuordnung gleicher Bauteile auftreten. Damit lassen sich<br />

dann vier Vergleiche abbilden:<br />

• Ob das AOI Bildvergleich (2D) oder ein Messverfahren (3D) anwendet.<br />

• Wieviel Aufwand beim Optimieren des Prüfprogramms (Debuggen)<br />

entsteht.<br />

• Reagiert das Prüfsystem sensibel auf Inter-Reflektionen zwischen<br />

benachbarten Lötstellen.<br />

• Kann das Prüfsystem kleine Bauteilabstände auflösen.<br />

Das Board hat einen repräsentativen Schnitt an Bauformen, die sich<br />

noch sinnvoll in einem Design vereinen lassen. Deshalb wurde die<br />

kleinste Chip-Größe auf 01005 begrenzt. Insgesamt befinden sich<br />

etwas mehr als 1.500 Bauteile auf dem Board. Diese reichen vom<br />

kleinen Chip-Bauteil, über weiße LEDs bis zur SMD-Steckerleiste.<br />

Es wurde bewusst eine Mischung aus großen und kleinen Bauteilen<br />

gewählt, da in der optischen Inspektion mit Licht gearbeitet wird.<br />

Größere Bauteile können durch Abschattung die Inspektion anderer<br />

Foto: Koh Young<br />

34 <strong>EPP</strong> Juli/August <strong>2019</strong>

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