EPP 7-8/2019
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BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Foto: Ipte<br />
punkten ist das sehr interessant, weil damit die nicht verwertbaren<br />
Panel-Rückstände verringert werden und somit weniger Abfall des<br />
Materials, zumeist kostenpflichtig, zu entsorgen ist. Der FlexRouter<br />
II weist dazu einen Transportmechanismus ohne Rand auf, der die<br />
schnelle, stressfreie und präzise Trennung per Fräse ermöglicht.<br />
Weitere Highlights in diesem Trennprozess sind die hervorragende<br />
Schneidqualität, bei der kein Drehmoment (Kraft) auf das Teil einwirkt;<br />
wobei die Greifer verzugsfrei und absolut positionssicher arbeiten.<br />
„Mit der umfangreichen Palette von unterschiedlichen Ausstattungsmöglichkeiten<br />
in unseren vier Nutzentrenner-Familien können<br />
wir praktisch alle Kundenanforderungen erfüllen”, merken Rainer<br />
Krohmann und Dr. Handke weiter an. Beispielsweise wurde ein System<br />
nach Kundenspezifikation entwickelt, in dem die Nutzen über<br />
12 motorisch aktive Achsen bearbeitet werden und auch noch zusätzliche<br />
Prozesse in den Nutzentrenner integriert sind.<br />
Dr. Handke: „Frameless-<br />
Routing erlaubt eine<br />
nochmalige Steigerung<br />
der Effizienz, wobei Panel-Abfälle<br />
deutlich reduziert<br />
werden.”<br />
Neben den relevanten Trennoptionen wie Sägen, Fräsen oder Lasercut<br />
sowie diversen applikationsspezifischen Greifermechanismen,<br />
ist auch die Integration von In-Line-Zellen für Handling, Transport,<br />
Magazinieren, Barcode-Lesen oder -Schreiben ein Teil denkbarer<br />
Systemkonfigurationen. Optional sind auch eine optische Prozessüberwachung<br />
sowie die Vermessung und Kontrolle der geschnittenen<br />
Boards per automatischem Visionsystem (AOI) möglich. Die<br />
überragende Performance des Equipments ist natürlich entscheidend,<br />
um die Anforderungen der Anwender mit hoher Präzision, Geschwindigkeit,<br />
Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu erfüllen. „Die<br />
Implementierung aller relevanten Industriestandards und Schnittstellen<br />
für die Automatisierung in der Elektronikfertigung, auch alle<br />
Neuentwicklungen, ist selbstredend für uns dabei ebenfalls eine<br />
wesentliche Aufgabenstellung”, betont ergänzend Vertriebschef<br />
Krohmann.<br />
High-Speed und Präzision<br />
Für den marktführenden Anbieter heißt das, die Palette der Lösungen<br />
reicht von unterschiedlichen In-Line-Systemen für große Stückzahlen<br />
bis hin zur Kleinserienfertigung, jeweils spezifisch konfigurierbar<br />
nach Anwendungsbedarf. Getrennt werden selbstredend alle<br />
in der Industrie üblichen Panelmaterialien, auch Aluminium-Platten.<br />
Die hohe Maschinen-Effizienz zeigt sich beispielsweise auch mit<br />
maximalen Trenngeschwindigkeiten bis 60 mm/s, die in kurzen Bearbeitungszeiten<br />
von circa 1 bis 1½ s je Board resultieren. Taktzeiten<br />
der Linien im Bereich um 7 Sekunden sind, abhängig von der Anforderung<br />
der Anwender, damit komplikationslos realisierbar. Hinzu<br />
kommen geringste Positioniertoleranzen der Achsen (gerne auch<br />
Wiederholgenauigkeit genannt) im Bereich von ±1–2 μm und, wie<br />
Dr. Handke mit Nachdruck betont, „Mit diesem spezifizierten Leistungsmerkmal<br />
nehmen wir eine führende Position am Markt ein”.<br />
Auf den eminent wichtigen Faktor Wirtschaftlichkeit gehen auch<br />
noch die schnelle Umrüstung und hohe Benutzerfreundlichkeit der<br />
Nutzentrenner sowie der sehr geringe Platzbedarf der Nutzentrenner<br />
in der Fertigung ein, der stets relevante Footprint. Platz ist hier<br />
im Allgemeinen sehr knapp und somit ebenfalls ein nicht zu unterschätzender<br />
Kostenfaktor.<br />
Der State-of-the-Art des Equipments zeigt sich natürlich auch noch<br />
in anderen relevanten Bereichen. Für die Prozesse in der Baugruppenfertigung<br />
implementiert der Automatisierungsspezialist bei Bedarf<br />
noch zusätzliche in der Linie benötigte Arbeitszellen wie Exoten-Bestückung,<br />
elektrischer und/oder elektromechanischer Test sowie<br />
Backend-Aufgaben bis hin zur Verpackung des fertigen Produkts.<br />
Anwender können somit schlüsselfertige und individuell an<br />
ihre Anforderungen angepasste Fertigungskonfigurationen konzipieren.<br />
Unabhängig davon, ob der Produktmix aus kleineren und mittleren<br />
Fertigungslosen besteht oder hohe Stückzahlen stets gleicher<br />
Boards durchlaufen, die Konfigurationen sind absolut genau auf die<br />
Fertigungsstückzahlen und individuellen Automatisierungskonzepte<br />
abstimmbar. Dr. Handke erklärt den Kontext: „Natürlich muss solch<br />
eine Systemlösung immer auf die Aufgaben und Kundenvorstellungen<br />
speziell abgestimmt sein. Generell müssen alle Schritte in<br />
Trennprozess und Linienautomatisierung optimal ablaufen, dabei<br />
sind die Parameter wie Trenngeschwindigkeit und Zykluszeit genauso<br />
wichtig wie die Qualität der Trennkanten des Materials, die Effizienz<br />
der Staubabsaugung oder der Platzbedarf in der Fertigung“.<br />
„In unserer Position als Generalunternehmer für eine komplette<br />
Fertigungslinie liegt selbstverständlich“, wie Rainer Krohmann den<br />
Anspruch des Unternehmens verdeutlicht, „die volle Verantwortung<br />
für die Einhaltung der Leistungsparameter solcher Systeme sowie<br />
die reibungslose Integration und der Betrieb der einzelnen Module<br />
und Bearbeitungsstationen des Unternehmens. Der Vorteil für den<br />
Kunden ist offensichtlich, denn er hat auf jeden Fall immer nur einen<br />
einzigen Ansprechpartner, also ausschließlich uns.” Entscheidend<br />
sei, wie die Gesprächspartner abschließend betonen, neben tadel -<br />
losen, effizienten und sichereren Prozessen und Abläufen, den Anwendern<br />
grundsätzlich eine optimale Benutzung sowie störungsfreien<br />
Betrieb der Anlagen und Systeme mit einem deutlichen Mehrwert<br />
zu offerieren. Dass dieser hohe Anspruch und die Technologie<br />
der Maschinen sich bewähren, zeigt für das Unternehmen die aktuelle<br />
Marktsituation, wie die Unternehmensmanager unisono folgendermaßen<br />
beschrieben: „Die Nachfrage nach unseren Nutzentrennern<br />
ist ungebrochen hoch. Seit 2016 konnten wir den Absatz erfolgreich<br />
um deutlich mehr als 100 % erhöhen und auch in diesem<br />
und dem nächsten Jahr sind für uns Werte um plus 50 % absehbar.”<br />
(Gerhard B. Wolski)<br />
www.ipte.com<br />
74 <strong>EPP</strong> Juli/August <strong>2019</strong>