EPP 7-8/2019
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PRODUKT NEWS<br />
Innovative Konzepte für eine optimale Produktion<br />
Foto: Sysmat<br />
Im fortschreitenden Verlauf der Globalisierung<br />
trennen Betriebe ihre Wertschöpfungsketten<br />
zunehmend räumlich und zeitlich – stark verzweigte<br />
Transportflüsse sowie intransparente<br />
Informations- und Materialflüsse gelten dabei<br />
als große Herausforderungen. Als Lösung dieser<br />
Problematik bietet sich eine emulationsgestützte<br />
Materialflussplanung an, die gleichzeitig<br />
als Voraussetzung für eine effiziente Fabrikplanung<br />
gilt. „Um einen idealen Logistik-Prozess-Mix<br />
abzuleiten, müssen die relevanten<br />
Logistikprozesskosten transparent abgebildet<br />
werden“, erklärt Rainer Schulz, Geschäftsführer<br />
der sysmat GmbH.<br />
Steigerung des Prozesspotenzials Unternehmen<br />
stehen immer mehr unter einem hohen<br />
Effizienz- und Kostendruck. Dabei muss sich<br />
die Ware zur richtigen Zeit am richtigen Ort befinden.<br />
Durchgängige Logistikprozesse sowie<br />
eine reibungslose Materialflusssteuerung gelten<br />
hier als notwendiger Grundstein. „In der<br />
Die emulationsgestützte Materialflussplanung gilt gleichzeitig als<br />
Voraussetzung für eine effiziente Fabrikplanung.<br />
Fertigung müssen Betriebe immer mehr unterschiedliche<br />
Teile bei gleichbleibenden Flächenkapazitäten<br />
bereitstellen. Zudem führt<br />
die Umsetzung von Lean Prinzipien dazu, dass<br />
die Intralogistik Materialien in immer kleineren<br />
Einheiten und höheren Frequenzen anliefern<br />
muss“, so Schulz. Durch den Einsatz eines Warehouse-Management<br />
Systems richten Unternehmen<br />
Hochleistungslager und Logistiknetze<br />
sicher aus und vermeiden gleichzeitig unnötige<br />
Kosten durch das Erschließen von Prozesspotenzial.<br />
Wie in nahezu allen Bereichen<br />
der industriellen Fertigung hat sich in den letzten<br />
Jahrzehnten eine Produktion in Losgrößen<br />
entwickelt. „Sie sollte eine umfangreiche Automation<br />
und gleichzeitig zeitnahe Lieferungen<br />
ab Lager erlauben“, führt Schulz an. Der<br />
Weg zur auftragsbezogenen Montage erfordert<br />
wiederum flexible Produktionseinrichtungen<br />
bis Losgröße 1. Allerdings betrifft dies<br />
nicht nur die Arbeitsplatzgestaltung oder den<br />
Grad der Automation, sondern<br />
auch die Steuerung<br />
des Materialflusses.<br />
Was steht im Fokus? Optimale<br />
Raumausnutzung, direkter<br />
Warenzugriff und ineinandergreifende<br />
Abläufe:<br />
In einem funktionierenden<br />
Materialflussprozess steuert<br />
der Nutzer alle Prozesse<br />
zentral, intuitiv und übersichtlich.<br />
Denn die beste<br />
Automation kommt ins Stocken,<br />
wenn die notwendigen<br />
Informationen für einen<br />
effektiven und agilen Materialfluss<br />
nicht vorliegen oder<br />
Foto: sysmat<br />
Anwender sie nicht richtig nutzen. Komplexe<br />
Abläufe in Lagern erfordern also ganzheitliche<br />
Lösungsansätze, die sich über manuelle, teilautomatisierte<br />
oder vollautomatisierte Prozesse<br />
abbilden lassen. Als komplexes Gebilde betrifft<br />
der Materialfluss die Lagerhaltung sowie<br />
die gesamte Produktion. In der vernetzten<br />
Wirtschaft steht daher die Zusammenarbeit<br />
zwischen Mensch und Maschine immer mehr<br />
im Mittelpunkt – Technik stellt Lösungen bereit,<br />
die Unternehmen wie auch Mitarbeiter<br />
entlasten. Effiziente Logistiksysteme und -prozesse<br />
gewinnen dabei an Flexibilität, steigern<br />
die Produktionseffizienz und sichern Kapazitäten<br />
der Arbeitskräfte. „Über Schnittstellen zu<br />
mehr als 20 Anlagenherstellern verbindet zum<br />
Beispiel der grafische Materialflussrechner<br />
matControl graphics des Unternehmens unterschiedliche<br />
Maschinen zur besseren Kommunikation<br />
miteinander“, erläutert Schulz. Ebenso<br />
bildet er dem Anwender den gesamten Materialfluss<br />
von beispielsweise Automatiklagern<br />
ab. Dadurch erkennt der Nutzer, wo Fehler auftreten<br />
oder an welchen Stellen noch Optimierungspotenzial<br />
vorliegt, und sichert somit eine<br />
effiziente Fertigung.<br />
www.sysmat.de<br />
Rainer Schulz:<br />
„Um einen idealen<br />
Logistik-Prozess-Mix<br />
abzuleiten, müssen<br />
die relevanten Logistikprozesskosten<br />
transparent<br />
abgebildet werden.“<br />
Lösung für faltbare Glas-Displays<br />
Faltbare Displays sind derzeit in aller Munde.<br />
Aktuelle Faltdisplays bestehen aus Kunststoffen<br />
und neigen daher zu Kratzern, Falten<br />
und frühzeitigem Totalausfall. Konventionelle<br />
Smartphone-Displays haben diese Probleme<br />
nicht, da sie aus mindestens zwei Lagen von<br />
z. T. gehärtetem Glas aufgebaut sind.<br />
Aufgrund des Glases können diese Displays<br />
aber nicht ohne weiteres gefaltet werden.<br />
Bei Glasdisplays kann zwar das zum Betrachter<br />
hingewandte Glas beliebig dünn und<br />
damit faltbar gestaltet werden. Bei der stärkeren<br />
Displayrückseite, der sogenannten<br />
Backplane, ist dies jedoch nicht so einfach<br />
möglich. LPKF Laser & Electronics AG hat<br />
auf Basis seiner innovativen LIDE Technologie<br />
ein Konzept für faltbare Displays aus Glas<br />
entwickelt.<br />
LIDE ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung<br />
von Mikrostrukturen in Glas, ohne dabei<br />
Mikrorisse oder Spannungen im Material<br />
zu erzeugen. Bei entsprechend gestalteten<br />
Mikrostrukturen lässt sich Glas ohne Oberflächendefekte<br />
ermüdungsfrei biegen und<br />
falten. Einen Eindruck hiervon vermittelt ein<br />
Video.<br />
www.lpkf.de<br />
Mit LIDE bearbeitete faltbare Glasdisplay-Rückwand.<br />
Foto: LPKF<br />
<strong>EPP</strong> Juli/August <strong>2019</strong> 81