EPP 7-8/2019
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Foto: Plexus<br />
Foto: Plexus<br />
Die zunehmende Bestückungsdichte sowie die fortschreitende<br />
Miniaturisierung der Bauteile stellt die<br />
Leiterplattenfertigung, speziell Layout und Qualität<br />
der Druckschablonen, vor hohe Anforderungen.<br />
ten nicht entsprechend geändert, kann es zu langen Drucker-Laufzeiten<br />
und Ausfallzeiten kommen. Doch auch in der SMT Linie kann<br />
es Auswirkungen geben. Der mit der Programmierung der Lotpasteninspektionsmaschine<br />
und zur Vorbereitung verbundene Arbeitsaufwand<br />
durch Mitarbeiter kann die Fertigung verlangsamen und<br />
unnötige Kosten verursachen.<br />
Aufbereitungszeit reduzieren<br />
Auf dieses Problem stieß auch der EMS-Dienstleister Plexus bei einer<br />
Schulung in seiner Fertigungsstätte in Mexiko. Im Rahmen eines<br />
Engineering- und Qualifizierungsprogramms erhielten Ingenieure<br />
mehrere 274X Gerber Plots für die Programmierung eines Lotpasten-Inspektionssystems.<br />
Die Aufgabe stellte sich schwieriger als<br />
gedacht heraus. In den Layoutdaten der Schablone waren alle Aperturen<br />
in Form von Draws angegeben. Zudem setzten sich die Fiducials<br />
aus Hunderten von Linien zusammen. Die Experten machten<br />
sich daran, die Daten entsprechend aufzubereiten. Die Fehlerkorrektur<br />
dauerte mehrere Stunden, zudem schien die Liste nahezu endlos.<br />
Angeregt von diesem Experiment suchte das Unternehmen nach einem<br />
neuen Weg. Ziel war es, die aufwändige Aufbereitung der Daten<br />
im Vorfeld zu minimieren, den Schablonendruck zu optimieren,<br />
den Aufwand für die Programmierung der Lotpasteninspektion zu<br />
reduzieren und damit für seine Kunden Zeit und Kosten einzusparen.<br />
Der Hersteller wandte sich an einen Partner und setzte auf eine<br />
spezielle Schablonen-Erstellungssoftware mit vielfältigen Einstellmöglichkeiten,<br />
um die vom Leiterplattendesigner übermittelten Daten<br />
schneller und direkt nutzen zu können. Kunden können dabei ihr<br />
gewohntes Format verwenden, und die Software trägt Sorge, dass<br />
Anforderungen der Produktion erfüllt werden. Für die Programmierung<br />
des Lotpasten-Inspektionssystems wurden die Gerber-Daten<br />
eingelesen und anschließend die Leiterplatte optisch abgetastet,<br />
um die Position und das Volumen der Lotpaste zu ermitteln. In der<br />
neuen Lösung werden alle Linien bzw. Draws zu einer Einheit zusammengefasst<br />
(Flashing). Mit den so aufbereiteten Daten verlief<br />
die Programmierung des Systems deutlich einfacher und die Daten<br />
ließen sich direkt in das Lotpasten-Inspektionssystem hochladen.<br />
Um den Vorteil dieses Verfahrens zu demonstrieren, wurde in der<br />
nächsten Schulung zur SPI (Solder Paste Injection) ein konkreter<br />
Praxis-Test angestellt. Während ein Team zwei Gerber-Dateien nach<br />
dem bisherigen Verfahren bearbeiteten und die Programmierung<br />
des Lotpasten-Inspektionssystems vornahmen, nutzte ein zweites<br />
Team zwölf Dateien im 274X Gerber-Format, die mit Hilfe der neuen<br />
Software vorbereitet worden waren. Die Zeiteinsparung im Vergleich<br />
war nur zu deutlich: Statt mehrerer Stunden, konnten die Arbeitszeit<br />
mit den von der Software erstellten Daten auf wenige Minuten<br />
reduziert werden. Langfristig können Leiterplatten-Hersteller<br />
auf diese Weise Zeit und Kosten einsparen und Kunden ein vernünftiges<br />
Preis-Leistungsverhältnis bieten.<br />
Intelligentere Datenformate, die bereits bei der Optimierung der<br />
Schablonenapertur es ermöglichen, die Bauteile zu berücksichtigen,<br />
erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Diese neuen Formate bringen<br />
erhebliche Vorteile. Viele Schablonenhersteller folgen diesen<br />
Trend und haben ihre Prozesse und Datenmanagement-Tools weiterentwickelt,<br />
um die Herstellung der Schablonen auf Basis dieses<br />
Datensatzes zu automatisieren.<br />
www.plexus.com<br />
Foto: Plexus<br />
Der Autor Robert Frodl ist<br />
Director – DACH Region<br />
Customer Development for<br />
Engineering Solutions, Plexus.<br />
<strong>EPP</strong> Juli/August <strong>2019</strong> 69