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EPP 7-8/2019

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NEWS + HIGHLIGHTS<br />

INTERVIEW<br />

Zukunftssicherheit ist<br />

ein absolutes Muss!<br />

„Qualität ist Trumpf“, sagt Uwe Winkler, Geschäftsführer der<br />

SPEA GmbH. „Der Kunde muss sich darauf verlassen können, dass<br />

in Deutschland hergestellte Produkte in einer optimalen Qualität geliefert<br />

werden. Nur wenn sich im Laufe eines Fertigungsprozesses<br />

alle erdenklichen Fehler mit extrem schnell durchgeführten Tests<br />

sicher diagnostizieren lassen, ist es möglich, kurze Taktzeiten und<br />

höchste Qualität zu gewährleisten“.<br />

„Die Philosophie von<br />

Spea lässt sich mit dem<br />

Motto „Aus der Praxis –<br />

für die Praxis“ auf einen<br />

Nenner bringen.“<br />

Uwe Winkler<br />

Foto: Spea<br />

Herr Winkler, das global aufgestellte Unternehmen<br />

Spea wurde 1976 in einer Zeit gegründet, als das<br />

automatische Testen von Baugruppen aufkam.<br />

Inzwischen beschäftigt das Unternehmen weltweit<br />

über 700 Mitarbeiter und es sind mehr als 9.500<br />

Testsysteme im Einsatz. Wann und wie gelang<br />

einst der Durchbruch?<br />

Spea startete mit der Entwicklung eines Highspeed In-Circuit-Testers.<br />

In den 1980er Jahren schafften wir mit der Unitest-Serie den<br />

internationalen Durchbruch. Die für die damalige Zeit einzigartige<br />

Kombination von In-Circuit-Test und Funktionstest für die Leistungselektronik<br />

haben Firmen wie Nixdorf und später auch Siemens weltweit<br />

eingesetzt. Als 1996 die Ära der Flying-Probe-Tester begann,<br />

war die enge Zusammenarbeit mit Siemens wiederum ein wichtiger<br />

Eckpfeiler für den weiteren Markterfolg. Zudem wurden zusammen<br />

mit Kunden kontinuierlich Ideen für Innovationen und neue Funktionalitäten<br />

entwickelt, wie aktuell der Flying-Probe-Tester Spea 4080.<br />

Mit diesem System lässt sich dank extrem hoher Testgeschwindigkeit<br />

eine Produktivität erzielen, wie sie bis dato nur die klassischen<br />

Nadelbett-Tester bieten konnten. Aber auch im Semiconductor-Bereich<br />

gehört das Unternehmen seit 1995 zu den Global Playern. Hier<br />

nutzen wir Synergieeffekte, um spezifisches Semiconductor-Knowhow<br />

in die Nadelbett- und Flying Probe-Tester zu integrieren.<br />

Welche Strategie verfolgen Sie mittlerweile?<br />

Prinzipiell ist es wichtig, nicht nur die derzeitigen Marktanforderungen<br />

auszumachen, sondern bereits heute zu erkennen, was für morgen<br />

angedacht ist und wie die Visionen für übermorgen aussehen.<br />

Es gilt also, das Ohr möglichst nah am Mund des Anwenders zu haben.<br />

Schließlich nützt es nichts, wenn neu entwickelte Elektronik-<br />

Produkte den Qualitätsanforderungen letztlich nicht entsprechen,<br />

weil in der Produktion kein adäquates Fertigungs- und Testequipment<br />

zur Verfügung steht. Außerdem ist in den vergangenen Jahren<br />

die Nachfrage nach Komplettlösungen stark angestiegen. Eine Tendenz,<br />

die sich meiner Meinung nach noch verstärken wird. Ein verlässlicher<br />

Partner, der eine All-in-one-Lösung inklusive effizientem<br />

Service und Support anbietet, ist deshalb gefragt. Zudem werden<br />

die Ressourcen auf Kundenseite stetig knapper. Die Unternehmensstrategie<br />

ist bereits seit Jahren weltweit auf diese Gegebenheiten<br />

ausgerichtet. Weil die Boardtester-Produktpalette neben Nadelbett-Prüfsystemen<br />

auch Flying-Probe-Tester umfasst, können wir<br />

Kunden unabhängig beraten und auf den jeweiligen Anwendungsfall<br />

die am besten geeignete Komplettlösung anbieten. Ferner setzen<br />

wir bereits in der Planungsphase auf eine enge und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden. Das ist eine Grundvoraussetzung,<br />

um eine den speziellen Anforderungen des Kunden entsprechende<br />

effiziente Lösung auszuarbeiten.<br />

In der von Spea in Deutschland entwickelten und in<br />

Kooperation mit Siemens eingeführten Software<br />

„Compass“ sieht das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Was bietet die Software im Detail?<br />

Die Software Compass unterstützt Reparaturen im Bereich der Elektronikfertigung<br />

und optimiert Prozesse. Dabei ist es möglich, auch<br />

Systeme anderer Anbieter einzubinden. Alle Fertigungsdaten lassen<br />

sich somit lückenlos erfassen und auswerten. Das System erlaubt<br />

den direkten Zugriff auf Daten wie zum Beispiel Qualitätskennzahlen<br />

und Maschinenstundenpläne und verfügt zudem über Dashboard-Funktionen.<br />

Überdies können Warnhinweise integriert werden,<br />

die beispielsweise überschrittene Fehlergrenzen aufzeigen. Die aktuelle<br />

Software-Version ermöglicht außerdem die Prozessverriegelung.<br />

Hierzu lassen sich mittels Validierungsabfragen komplexe<br />

Überprüfungen vornehmen, wobei der Ablauf der einzelnen Prüfschritte<br />

vorab zu definieren ist. Mit Hilfe eines separaten Messwertspeichers<br />

können außerdem Prozessfähigkeitsanalysen für alle angeschlossenen<br />

Test- und Prüfsysteme durchgeführt und die entsprechenden<br />

Messwerte gespeichert werden. Ein schneller Zugriff<br />

auf die Daten ist dabei gewährleistet. Und schließlich wird die Compass-Datenbank<br />

während Wartungsaktivitäten nicht belastet.<br />

Stichwort Zukunftsfähigkeit. Welche Anforderungen<br />

stellen aktuelle Entwicklungen wie zum Beispiel<br />

Industrie 4.0?<br />

Zukunftsfähigkeit ist ein gutes Stichwort. So wurden bei der Entwicklung<br />

der ersten Flying-Probe-Tester nicht nur die damals aktuellen,<br />

sondern zukünftige Anforderungen vorausschauend berücksichtigt.<br />

Diese Vorgehensweise haben wir bis heute beibehalten. So ist<br />

der Austausch von Daten und Informationen zwischen den einzelnen<br />

Stationen einer Fertigung maßgeblich für Innovationen wie Industrie<br />

4.0. Unsere Software Compass sorgt für eine vollständige<br />

Sammlung von Daten. Dabei sind nicht nur Systeme des Unternehmens<br />

eingebunden, sondern auch andere Systeme und Stationen<br />

wie zum Beispiel Inhouse-Tester, AOI sowie Handprüf- und Sichtkontrollplätze.<br />

Ferner steht das Themenfeld Internet of Things – oder<br />

6 <strong>EPP</strong> Juli/August <strong>2019</strong>

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