EPP 7-8/2019
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TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Ultrafeine Prüfdrähte mit<br />
sechsfacher Leitfähigkeit<br />
Mit der bis zu sechsfachen Leitfähigkeit und<br />
einem um 50 % reduzierten Durchmesser<br />
toppen die neuen Prüfdrähte aus einer Rhodiumlegierung<br />
von Heraeus Precious Metals<br />
Standardmaterialien für die Qualitätskontrolle<br />
in der Halbleiterindustrie. Der Technologiekonzern<br />
ermöglicht damit eine neue Dimension<br />
der Qualitätssicherung in der Mikroprozessorherstellung.Die<br />
ultrafeinen Drähte sind<br />
selbst dann einsetzbar, wenn Standarddrähte<br />
längst an ihre Grenzen stoßen. Hersteller von<br />
Prüfkarten für die Halbleiter- und Elektronikindustrie<br />
benötigen den Draht, um daraus Nadeln<br />
für die Prüfung von Wafern zu fertigen.<br />
Sie müssen ihre Prüfkarten anpassen, um die<br />
Herausforderungen der fortschreitenden Miniaturisierung<br />
zu meistern.<br />
Über zwei- bis sechsfache Leitfähigkeit<br />
Die Schlüsselmerkmale eines guten Prüfdrahtes<br />
sind die elektrische Leitfähigkeit, Härte<br />
und eine dünne Geometrie. In puncto Leitfähigkeit<br />
übertreffen die Neuerungen aus<br />
Hanau die am Markt verfügbaren Legierungen.<br />
Die Leitfähigkeit der Heraeus Produkte<br />
liegt bei über 30 % IACS, die konventioneller<br />
Drähte bei lediglich fünf bis 14 % IACS. Die<br />
Drähte sind elastisch und weisen gleichzeitig<br />
eine hohe mechanische Festigkeit auch bei<br />
hohen Temperaturen auf. So sind sie über<br />
viele Belastungszyklen verwendbar. Je nach<br />
Bedarf nutzt der Technologiekonzern unterschiedliche<br />
Edelmetalle wie beispielsweise<br />
Palladium, Platin oder Rhodium, um gerade<br />
Drähte auf Spulen oder als Drahtabschnitte<br />
herzustellen.<br />
Bis zu 50 Prozent feiner als der Standard<br />
Die Qualitätskontrolle ist das Herzstück der<br />
Halbleiterproduktion. Auf einem Wafer befinden<br />
sich bis zu mehrere Hundert Halbleiterchips,<br />
von denen jeder einzelne zu 100 % auf<br />
Foto: Heraeus<br />
Die Mitarbeiterin an<br />
der Feindrahtzuganlage<br />
prüft die Position des<br />
Ziehsteins für die Geradheit<br />
des Prüfdrahtes.<br />
Funktionsfähigkeit zu prüfen ist. Aufgrund der<br />
fortschreitenden Miniaturisierung der Transistoren<br />
eines Chips und der damit einhergehenden<br />
steigenden Anzahl von Transistoren<br />
pro Chip sind kontinuierlich dünnere Prüfnadeln<br />
auf engstem Raum notwendig. Derzeit<br />
bis zu 30.000 auf der Größe einer Briefmarke.<br />
Die neuen Drähte von Heraeus sind mit<br />
einem Durchmesser von unter 20 μm nur etwa<br />
ein Viertel so dick wie ein menschliches<br />
Haar und bis zu 50 % feiner als Standarddrähte.<br />
Damit ermöglichen sie neue Maßstäbe<br />
für die Qualitätskontrolle in der Halbleiterherstellung.<br />
www.heraeus.com<br />
Echtzeit-Thermoanalyse durch kurze Belichtungszeiten<br />
Die MWIR-Kamera Flir A6750 eignet sich aufgrund kurzer Belichtungszeiten<br />
und hohen Bildwiederholraten für die Aufzeichnung<br />
schneller thermischer Ereignisse. Mit dieser gekühlten InSb-Kamera<br />
können genaue Temperaturmessungen an sich schnell bewegenden<br />
Objekten ohne Bewegungsunschärfe sowie eine Vielzahl von zer-<br />
störungsfreien Prüfungen durchgeführt werden. Die Kamera arbeitet<br />
im Wellenlängenbereich von 3,0 – 5,0 μm (oder von 1,0 – 5,0 μm<br />
bei der Breitbandoption, die Aufnahmen bis in den SWIR-Bereich ermöglicht).<br />
Dank der 327.680 Pixel und hoher thermischer Empfindlichkeit<br />
erzeugt die Kamera gestochen scharfe, detailreiche Wärmebilder,<br />
die sich u. a. gut für Elektronikinspektionen oder Materialtests<br />
eignen.<br />
Die Kamera begnügt sich für zu messende Oberflächen bei Raumtemperatur<br />
mit Integrationszeiten von unter 1 ms mit einer Vollbild -<br />
rate von 125 Hz – beide Faktoren sind entscheidend für die Abbildung<br />
dynamischer Prozesse. Die maximale Bildwiederholrate im<br />
kleinsten Teilbildmodus liegt bei 4,1 kHz. Dank GigEVision und GenI-<br />
Cam Kompatibilität ist die Kamera mit Software von Drittanbietern<br />
Plug-and-Play-fähig. Sie arbeitet nahtlos mit der ResearchIR-Software<br />
des Unternehmens zusammen. Dadurch wird ein intuitives<br />
Betrachten, Aufzeichnen und erweitertes Verarbeiten der Wärmebildrohdaten<br />
ermöglicht.<br />
www.flir.com<br />
Foto: Flir<br />
Kamera Flir A6750 eignet sich aufgrund<br />
kurzer Belichtungszeiten und<br />
hohen Bildwiederholraten<br />
für die Aufzeichnung schneller<br />
thermischer Ereignisse.<br />
84 <strong>EPP</strong> Juli/August <strong>2019</strong>