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Berliner Kurier 30.10.2019

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SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 30. Oktober 2019<br />

mann forderte eine klare<br />

Positionierung der CDU nach<br />

der Thüringen-Wahl: „Meine<br />

Partei hat jahrelang ein Argument<br />

gehabt –und das ist Angela<br />

Merkel. Darauf haben<br />

wir uns konzentriert. Und<br />

haben verpennt, die Unterschiede<br />

in der Sache herauszustellen:<br />

Wofür steht die<br />

Union?“ Der CDU-Abgeordnete<br />

Christian von Stetten<br />

kritisiert das Führungsduo<br />

seiner Partei: „Erst wenn die<br />

CDU bereit ist, Fehler in der<br />

Flüchtlings-, Euro- und<br />

Energiepolitik offen einzugestehen,<br />

haben wir eine Chance,<br />

verloren gegangene Wähler<br />

zurückzugewinnen.“<br />

Auch Merkel-Verteidiger<br />

melden sich: „Die Union ist<br />

fraglos in einer schwierigen<br />

Lage. Ich teile die Kritik von<br />

Friedrich Merz aber nicht“,<br />

sagte Horst Seehofer (CSU).<br />

Auch Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn (CDU) –selbst<br />

ein möglicher CDU-Kanzlerkandidat<br />

–forderte die Partei<br />

zur Zurückhaltung auf: „Gute<br />

Sachdebatten mit Profil machen<br />

immun gegen Personaldebatten.“<br />

Die Opposition gießt genüsslich<br />

Öl ins Feuer. „Frau<br />

Kramp-Karrenbauer hat<br />

nicht das Format für eine<br />

Parteichefin und auch nicht<br />

für die Kanzlerkandidatur“,<br />

so FDP-Vize Wolfgang Kubicki<br />

zu der „Passauer Neuen<br />

Presse“.<br />

Altmaier musste<br />

nach SturzinKlinik<br />

Nach Rede auf dem Digitalgipfel:Wirtschaftsminister fiel vom Podest<br />

Peter Altmaier (CDU) während seiner Rede.<br />

Dortmund –Folgenschweres<br />

Missgeschick: Als derBun-<br />

Peter Altmaier beim Di-<br />

deswirtschaftsminister<br />

gitalgipfel der Bun-<br />

desregierung in der<br />

Dortmunder Westfalenhalle<br />

3kurz nach<br />

10 Uhr seine Rede beenden<br />

will, stürzt er<br />

von der Bühne und<br />

fällt gut einen Meter<br />

tief. Er brach sich bei die-<br />

auf<br />

sem ungebremsten Fall<br />

sein Gesicht offenbar<br />

das Na-<br />

kümmerten sich um den am<br />

senbein. Rettungssanitäter<br />

Boden liegenden CDU-Politiker.<br />

Danach blieb der 61-Jährige<br />

mehrere Minuten lang bewusstlos<br />

liegen, erlitt laut<br />

„Bild“-Zeitung eine Platzwunde.<br />

Helfer schirmten ihn mit<br />

einem schwarzen Laken ab.<br />

Der Saal wurde geräumt und<br />

Altmaier schließlich von Sanitätern<br />

abtransportiert. Der<br />

nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister<br />

Andreas Pinkwart<br />

berichtete hat gegenüber<br />

„Bild“ geäußert, Altmaier sei<br />

offenbar ins Leere getreten<br />

oder gestolpert.<br />

Altmaier wurde kurz darauf<br />

mit einem Rettungswagen in<br />

ein Krankenhaus gebracht.<br />

Von dort twitterte er am<br />

Abend. „Von Herzen Danke<br />

für die vielen guten Wünsche!<br />

Nach den Schreckminuten<br />

nach meinem Sturz werde ich<br />

sehr gut im Klinikum Dortmund<br />

von fachkundigem Personal<br />

behandelt. Außer Prellungen<br />

und Platzwunden offenbar<br />

nichts Ernstes. Danke<br />

an alle! Peter Altmaier“<br />

Seine weiteren Termine<br />

wurden vorerst abgesagt.<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

wurde am Nachmittag auf<br />

dem Digitalgipfel erwartet.<br />

Altmaier wollte beim Gipfel<br />

Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

für ein europäisches<br />

Cloud-Netzwerk vorstellen.<br />

Das Projekt „Gaia-X“<br />

soll im Frühjahr 2020 an den<br />

Start gehen und Europa vor<br />

der Abhängigkeit von Anbietern<br />

aus China und den USA<br />

bewahren.<br />

Kahrs sauer auf Walter-Borjans<br />

Der Bewerberumden SPD-Vorsitz trittimHamburger Wahlkampf bei denLinken auf<br />

Hamburg –Der Wahlkampf in<br />

Hamburg wirft seine Schatten<br />

voraus: Am 22. Februar 2020<br />

wählt die Hansestadt eine<br />

neue Bürgerschaft. Für Bürgermeister<br />

Peter Tschentscher<br />

(SPD) könnte es knapp werden.<br />

Und sohaben die Genossen<br />

nicht schlecht gestaunt, als sie<br />

Anfangder Woche Plakate der<br />

Linkspartei am Straßenrand<br />

entdeckten,auf denen zu einer<br />

Veranstaltung geladen wird,<br />

an der auch Norbert Walter-<br />

Borjans teilnimmt. Der ehemalige<br />

Finanzminister von NRW<br />

bewirbt sich gerade gemeinsam<br />

mit Saskia Esken um den<br />

Möchte SPD-Vorsitzender werden:<br />

NorbertWalter-Borjans.<br />

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa<br />

Vorsitz der SPD. In der Stichwahl<br />

treffen sie auf Olaf<br />

Scholz, der imTeam mit Klara<br />

Geywitz antritt. Der Hamburger<br />

SPD-Verband gilt als<br />

Hochburg von Ex-Bürgermeister<br />

Scholz.<br />

„Das macht man nicht“,<br />

schrieb Johannes Kahrs, Hamburgs<br />

einflussreicher SPD-<br />

Netzwerker in sozialen Medien.<br />

„Unsere Hamburger SPD<br />

ist im Vorwahlkampf –nicht<br />

um den SPD-Vorsitz, sondern<br />

um die Mehrheit bei der Bürgerschaftswahl.<br />

Da finde ich es<br />

sehr befremdlich, wenn du mit<br />

einem unserer wichtigen Themen<br />

den Wahlkampf der Linken<br />

unterstützt. Solidarität<br />

geht anders!“ Der Bürgerschaftsabgeordnete<br />

Wolfgang<br />

Rose sieht es ähnlich.<br />

Fotos: Daniel Karmann/dpa, Bernd Thissen/dpa<br />

Foto: J. Heinrich/Imago Images<br />

Foto: Philipp vonDitfurth/dpa<br />

NACHRICHTEN<br />

Gabriel dementiert<br />

Berlin –Sigmar Gabriel, Ex-<br />

Chef der SPD, hat sich zu<br />

Medienberichten geäußert,<br />

wonach er an die Spitze des<br />

Verbands der Automobilindustrie<br />

wechselt. „Ich kann<br />

dementieren, dass es mit mir<br />

irgendwelche formellen Gespräche<br />

darüber gegeben<br />

hat“, sagte er der „Zeit“. „Die<br />

gab es nicht.“<br />

Briten wählen neu<br />

London –Großbritannien<br />

steuert auf eine Neuwahl im<br />

Dezemberzu. Die größte<br />

Oppositionspartei Labour<br />

hat dem von Premierminister<br />

Boris Johnson eingebrachtenWahlgesetz<br />

zugestimmt.<br />

Das britische Unterhaus<br />

einigte sich auf eine<br />

Neuwahl am 12. Dezember.<br />

Tusk wird Buchautor<br />

Brüssel –Donald Tusk (62),<br />

noch amtierender EU-Ratspräsident,<br />

wird ein politisches<br />

Tagebuch zu Ereignissen<br />

der jüngsten polnischen<br />

und europäischen Geschichte<br />

veröffentlichen. Das Buch<br />

mit dem Titel „Ehrlich“ soll<br />

am 12. Dezember zunächst<br />

auf Polnisch erscheinen.<br />

Hariri will zurücktreten<br />

Beirut –Unter dem Druck<br />

massiverProteste hat Libanons<br />

Regierungschef Saad<br />

Hariri seinen Rücktritt angekündigt.<br />

Er werde mit<br />

seiner gesamten Regierung<br />

beim Präsidenten den<br />

Rücktritt einreichen, sagte<br />

Hariri gestern in einer<br />

Fernsehansprache.<br />

Türkei aus Nato werfen<br />

Berlin –Einedeutliche<br />

Mehrheit in Deutschland ist<br />

wegen des türkischen Einmarsches<br />

in Nordsyrienfür<br />

einen Ausschluss derTürkei<br />

aus der Nato. In einer Umfrage<br />

des MeinungsforschungsinstitutsYouGov<br />

sprachen sich 58 Prozent dafür<br />

aus und nur 18 Prozent<br />

dagegen.

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