SPORTaktiv Winterguide 2019
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selbst war das ein unglaublich wichtiger<br />
Schritt.“ Erst recht, da sie kurz zuvor<br />
bei der WM in Solitude wegen eines<br />
„blöden Fehlers“, wie sie selbst sagt, im<br />
Viertelfinale ausgeschieden ist. „Ich war<br />
top in Form, Kurs und Start haben perfekt<br />
zu mir gepasst. Viel hat nicht gegen<br />
eine Medaille gesprochen. An diesem<br />
Ausscheiden hatte ich zu knabbern.“<br />
Und trotzdem war die vergangene<br />
Saison eine insgesamt zufriedenstellende,<br />
mit 419 Punkten fuhr sie die zweitmeisten<br />
ihrer Weltcup-Historie ein, am Ende<br />
reichte es für Rang sechs. Eine gute Ausgangsposition,<br />
um die neue Saison, die<br />
Anfang Dezember in Frankreich beginnt,<br />
in Angriff zu nehmen. „Ich fühle mich<br />
gut, hatte eine starke Vorbereitung. Deshalb<br />
habe ich mir auch ein ganz konkretes<br />
Ziel gesetzt.“ Allein: Der Öffentlichkeit<br />
verraten mag sie es nicht. Nur dem<br />
Schicksal keine Angriffsfläche bieten,<br />
scheint ihr Motto zu lauten. So viel gibt<br />
sie aber dann doch preis: „Meine besten<br />
Platzierungen im Gesamtweltcup waren<br />
zwei fünfte Plätze. Wäre schön, wenn ich<br />
das toppen könnte. Wenn ich fit bleibe<br />
und meinen Körper zu 100 Prozent nutzen<br />
kann, ist sehr viel möglich.“<br />
Apropos möglich. Im Bereich des<br />
Möglichen war für Limbacher auch<br />
eine klassische Karriere im alpinen<br />
Rennsport, 2008 wurde sie beim FIS-Super-G<br />
in Haus Zweite hinter Kathrin<br />
Hölzl. Doch als sie sich – ursprünglich<br />
rein zu Trainingszwecken – auf ihre<br />
ersten Skicrossläufe einließ, leckte sie<br />
schnell Blut. Und war dieser actionreichen,<br />
harten und teils brutalen Renndisziplin<br />
verfallen. Ob sie es je bereut hat?<br />
Schließlich steht ihre Sportart medial<br />
immer noch im Schatten des Downhillrasens<br />
zwischen Slalom und Abfahrt.<br />
„Nein“, sagt sie im Brustton der Überzeugung.<br />
„Ich kann mehr aus mir herausholen,<br />
wenn ich meine Gegnerinnen<br />
auf der Piste spüre und nicht nur gegen<br />
die Uhr fahre. Das ist wie beim Fangenspielen,<br />
da gibst du auch immer 100<br />
Prozent, weil du mit deinem Mitspieler<br />
unmittelbar konfrontiert bist.“<br />
Was nicht bedeutet, dass sie einen<br />
Ausflug in die „alte Welt“ des Skisports<br />
nicht auch reizvoll fände. Schließlich<br />
versucht sich der Slowene Filip Flisar,<br />
ebenfalls Skicross-Weltmeister am<br />
Kreisch berg 2015, heuer in den klassischen<br />
Speed-Disziplinen. Ein spannendes<br />
Experiment. Doch ein Platz im<br />
Weltcupkader im ÖSV, das weiß sie,<br />
geht sich bei der extremen Leistungsdichte<br />
in Österreich nicht aus. „Aber bei<br />
einem Weltcuprennen als Vorläuferin<br />
fahren, das wäre echt lässig.“<br />
Kann ja noch werden. Was dagegen<br />
sicher kommt, ist ein extrem stressiger<br />
Dezember, in dem bereits sechs der 14<br />
Weltcup-Rennen der Skicrosser über die<br />
Seit Andrea Limbachers WM-<br />
Titel am Kreischberg 2015 ist<br />
Australian-Shepherd-Dame Suri<br />
stets an ihrer Seite.<br />
ICH KANN MEHR AUS<br />
MIR HERAUSHOLEN,<br />
WENN ICH MEINE<br />
GEGNERINNEN AUF DER<br />
PISTE SPÜRE UND NICHT<br />
NUR GEGEN DIE UHR FAHRE.<br />
Bühne gebracht werden. Ein hartes<br />
Programm, für das sich Limbacher<br />
gerüstet sieht. Auch wenn das gleichzeitig<br />
bedeutet, dass sie ihre geliebte<br />
Suri nur sehr sporadisch sieht. „Wenn<br />
man so einen Lebensrhythmus hat<br />
wie ich, lässt man immer wen daheim<br />
zurück. Menschen können da<br />
manchmal etwas nachtragend sein,<br />
Hunde dagegen nie. Suri spürt ganz<br />
genau, wenn ich für einen längeren<br />
Trip aufbreche. Aber sie freut sich bedingungslos,<br />
wenn ich wieder zurück<br />
bin.“ Ein treuer Begleiter eben, in<br />
guten wie in schlechten Zeiten. Was<br />
wohl nur wenige mehr zu schätzen<br />
wissen als Andrea Limbacher.<br />
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