SPORTaktiv Winterguide 2019

Fotos: Elan, Nordica
Dem Skisport geht der Nachwuchs
aus. Nicht im Westen
Österreichs und in den
Gebirgsregionen, aber in den
urbanen Ballungszentren Ostösterreichs
wie in vielen Regionen Deutschlands:
Dort erlernen immer weniger Kids das
Skifahren. Warum das so ist, haben wir
in unserem Winterguide in den vergangenen
Jahren schon öfter beleuchtet.
Diesmal wollen wir uns dem Thema
von einer speziellen Seite nähern: Damit
die Freude, die das Rutschen im Schnee,
das Pistenwedeln oder das Pflügen
durch den Tiefschnee vermitteln
können, auch bei kleinen Skianfängern
schon ankommt, braucht man nämlich
eines bestimmt: das passende Material.
Was bietet der Markt? Welche Verbesserungen
hat es in den letzten Jahren
gegeben? Wie findet man das Richtige
fürs Kind? Und: Ist Skifahren – von der
Materialseite her betrachtet – echt nur
noch für eine Minderheit Betuchter
leistbar?
Zum ersten Ausprobieren oder
auch für Gelegenheitsskifahrer ist eine
Leihausrüstung grundsätzlich verlockend.
Die Verleiher sind heute für
Kinder auch gut aufgestellt. Das eigene
Material hat aber unbestritten Vorteile,
gibt Benedikt Willingshofer von Gigasport
zu bedenken: „Mit dem eigenen
Ski lernt ein Kind schneller und leichter,
als wenn man jedes Mal einen etwas
anderen Leihski bekommt.“
Weil Kinder wachsen, ist die Aussicht,
dass Ski im nächsten Winter schon zu
kurz sind, natürlich nicht verlockend.
Das wissen aber auch die Fachhändler.
Gigasport etwa bietet daher seinen
Kinderski-Eintauschbonus, wo man
beim Kauf eines Kinder- oder Jugendskis
einen 50-Prozent-Gutschein für
den längeren Ski im nächsten Jahr
mitbekommt. Bei Intersport gibt es die
Aktion „mitwachsender Kinderski“ für
zwei Skitypen, wo für den nächstgrößeren
nur ein kleiner Aufpreis zu zahlen
ist. Für XXL Sports verweist Marius
Gschanes auf Aktionen, auch schon in
der frühen Saisonphase.
In der Praxis ist auch der boomende
Gebrauchtmarkt über Onlineportale
ein Argument für den Kaufski. Nicht
für den gebrauchten, sondern einen
Neuski! Hochwertige Ski legen pro
Jahr, wenn sie gepflegt werden, nur
wenig an Wert ab, erfahrene „Ebay-“
und „Willhaben“-Nutzer wissen daher,
dass sich so die Preise (je nach Alter des
Kindes bekommt man zwischen 100
und 200 Euro schon gutes Material)
stark relativieren. Wer jedoch auf dem
Gebrauchtmarkt ein Schnäppchen findet,
sollte nach dem Kauf unbedingt die
Bindungseinstellung vom Profi erledigen
lassen, alles andere wäre fahrlässig!
Im Handel bekommt man auch
kompetente Beratung, welcher Ski zum
Kind passt oder auch wie lang er sein
soll: Das hängt stark vom Können und
Alter ab (Anfänger: maximal Kinnhöhe).
Technisch gibt es auch bei Kinderskiern
eine große Bandbreite: Vom einfach
geschäumten Ski für Einsteiger bis zum
Vollholzkern ski für die Fortgeschrittenen.
Wird die Skitechnik besser, werden
höherwertige Konstruktionen wichtiger.
Während ein günstiger, geschäumter
Ski nämlich durch leichte Drehfreudigkeit
besticht und zum Erlernen der
Grundtechnik gut passt, beginnen diese
Ski bei höherem Tempo zu flattern.
„Vollholzkernski sind viel laufruhiger bei
hohem Tempo. Dazu kommt der bessere
Kantengriff bei eisigen Pisten“, weiß
XXL-Experte Gschanes.
Nicht zu vergessen: Damit das Kind
Spaß am Skifahren hat, ist die Optik
wichtig. „Die Jungen wissen oft schon
ganz genau, was sie wollen“, sagt
Gschanes. Eine „erwachsene“ Optik,
„dass der Ski ausschaut wie der vom
Papa“ oder gleich wie der Siegerski aus
dem Rennsport: Das kommt an.
Ab dem Jugendalter sind auch Freerider
oder Twintips zunehmend gewünscht
SPORTaktiv
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