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26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 285 · 7 ./8. Dezember 2019<br />
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Sport<br />
Das ungeliebte Substantiv<br />
Unions Trainer Urs Fischer wehrt sich auch vor dem Duell mit dem krisengeschüttelten 1. FC Köln entschieden gegen die Rolle des Favoriten<br />
VonMathias Bunkus<br />
Erwill die Rolle nicht annehmen,<br />
wehrt sich immer<br />
wieder entschieden dagegen.<br />
Favowaaass? Favower?<br />
„Wir werden die ganzen 34 Spiele in<br />
dieser Saison nicht Favorit sein. Unser<br />
Ziel ist der Ligaerhalt, da bist du<br />
nie in der Situation, in eine Favoritenrolle<br />
zu kommen“, sagte Urs Fischer,der<br />
Schweizer Fußballlehrer in<br />
den Diensten des Aufsteigers 1. FC<br />
Union, auch vor dem Duell am<br />
Sonntag gegen Mitaufsteiger 1. FC<br />
Köln.<br />
Gut, wäre das geklärt. Zumindest<br />
aus seiner Sicht. Aber wenn es nach<br />
der Fischer’schen Lesart geht, könnten<br />
die Köpenicker –Klassenerhalt<br />
vorausgesetzt – frühestens am 22.<br />
August 2020 mal in diese Rolle geraten.<br />
Falls sie dann am ersten Spieltag<br />
Fischer mag kein Favorit sein.<br />
MATTHIAS KOCH<br />
der kommenden Spielzeit zu Hause<br />
gegen einen möglichen Aufsteiger<br />
wie Arminia Bielefeld oder gar Erzgebirge<br />
Auespielen sollten.<br />
Die Vorzeichen auf die Begegnung<br />
mit den Domstädtern sind<br />
aber eindeutig. Ein einfacher Blick<br />
auf die Tabelle genügt, auch wenn Fischer<br />
das als „Momentaufnahme“<br />
abtun will. Köln ist Vorletzter, hat<br />
magere acht Zähler aus den bisherigen<br />
13 Runden geholt. Derobligatorische<br />
Trainerwechsel ist von den<br />
chronisch unruhigen Rheinländern<br />
auch schon vollzogen worden.<br />
So kurios es klingt, Union kann an<br />
diesem Wochenende sogar Hertha<br />
Schützenhilfe leisten. Hätte vor der<br />
Saison auch keiner für möglich gehalten.<br />
Mit 16 Punkten holten Fischers<br />
Eleven schon doppelt so viele<br />
Zähler wie die Rheinländer. Und die<br />
schwächeln in schönster Regelmäßigkeit<br />
in der Fremde, während die<br />
Köpenicker nach anfänglichen<br />
Schwierigkeiten das heimische Stadion<br />
in eine schwer zu schleifende<br />
Festung verwandelt haben. Drei Mal<br />
in Folge spielten Rafal Gikiewicz, Sebastian<br />
Andersson &Co. zuletzt dort<br />
zu Null. Der letzte Gegentreffer datiert<br />
von Ende September, beim 1:2<br />
gegen Eintracht Frankfurt.<br />
Nicht außer Acht lassen sollte<br />
man auch, dass die Geißböcke eben<br />
auch nur ein Mitaufsteiger, kein gestandener<br />
Erstligist sind. Dersprichwörtliche<br />
12. Mann wirdamSonntag<br />
ebenfalls dafür Sorge tragen wollen,<br />
dass die Kölner bei den Eisernen keinen<br />
Boden gutmachen werden.<br />
Natürlich weiß Fischer auch, dass<br />
mit einem Heimdreier ein dickes<br />
Polster zu den Abstiegsrängen gelegt<br />
werden kann. Ihm ist aber bewusst,<br />
dass das kein Selbstgänger wird. Und<br />
so tut er alles in seiner Macht stehende,umein<br />
Nachlassen bei seiner<br />
Truppe zu unterbinden. Mögen die<br />
Fans („Die dürfen das“) noch so sehr<br />
träumen oder gestiegene Erwartungsansprüche<br />
hegen, Fischer will<br />
vermeiden, dass die Schwere der<br />
Aufgabe unterschätzt wird. Er weiß<br />
nur zu genau, dass ein Ausrutscher<br />
gegen den Effzeh fatal sein könnte,<br />
Union weiterhin ein Lernender im<br />
Elitezirkus ist.<br />
„Das wird ein ganz schwieriges<br />
Spiel“, gibt der Eidgenosse daher<br />
den eifrigen Mahner, der die Gäste<br />
durchaus offensiv erwartet. Was sie<br />
zuletzt schon seit dem Trainerwechsel<br />
vonAchim BeierlorzerzuMarkus<br />
Gisdol gegen Augsburg und Leipzig<br />
zart andeuteten. Ein notwendiger<br />
Rollenwechsel. Eben auch, weil<br />
diese langsam ins Rollen kommen<br />
müssen, um nicht schon zur Winter-<br />
pause abgeschlagen dem Feld hinterherzuhecheln.<br />
Da wiederum würde Union sehr<br />
zupasskommen, die sich gegen solche<br />
Spielweisen besser zu behaupten<br />
wissen, als gegen einen Gegner,<br />
der sich massiv hinten reinstellt und<br />
stur Beton anrührt.<br />
„Wir müssen wieder unser Gesicht<br />
zeigen. So wie in de ersten<br />
Hälfte gegen Schalke“, so seine Forderung.<br />
„Bereitschaft“, „Leidenschaft“,<br />
und „unermüdliches Arbeiten“<br />
sind die Vokabeln, die Fischer<br />
leichter über die Lippen gehen als<br />
das ungeliebte Substantiv „Favorit“.<br />
Wobei er im Erfolgsfalle Gefahr<br />
laufen würde,dass mit dann 19 Zählernauf<br />
der Habenseite Union in der<br />
kommenden Woche endgültig zu einem<br />
Favoriten mutiert. Dann nämlich<br />
geht es zum Schlusslicht nach<br />
Paderborn.<br />
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