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Norderland 01/2020

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Susanne Frank ist Glaskünstlerin. In verschiedensten

Techniken – von Glasmalerei über Tiffany bis Fusing –

kreiert sie ihre zerbrechlichen Kunstwerke, die je nach

Lichteinfall immer neue Nuancen zeigen.

Klara Jehn-de Witt widmet sich hauptsächlich der Ölmalerei,

aber auch Aquarelle gehören zu ihrem Repertoire. Ihre Ölwerke

setzen sich manches Mal aus mehreren Teilen zusammen,

deren Farben und Stimmungen miteinander harmonieren.

es andere Farbnuancen und Facetten.“

So wie der Fahrradreifen am Fenster,

dessen Speichen mit Glaselementen in

Meeresfarben bestückt sind. „So etwas

entsteht an langen Winterabenden“,

sagt Susanne Frank. Neben Dekoartikeln

wie Fensterbildern und Windspielen

gibt es auch Dinge für den täglichen

Gebrauch in dem hellen Atelier im

Auch im Haus mit der Nummer sieben

haben sich einige Kunsthandwerkerinnen

ihre Ateliers eingerichtet. Eine von

ihnen ist Evelin Fischer, die in ihrer

kleinen Nähwerkstatt „Stoffwechsel“

Schönes, Spaßiges und Nützliches aus

Stoffresten macht.

Erdgeschoss – zum Beispiel eine Schale,

die aus einer geschmolzenen Glasflasche

entstanden ist. Und auf dem Schreibtisch

stehen die Arbeitsgeräte parat:

Lötkolben, Schleifstein und Glasschneider,

daneben der große Schamottofen.

Der wird für das „Fusing“, die Glasverschmelzung

gebraucht. Ein Vorgang, der

Zeit und Geduld erfordert – und dem

stets ein kleiner Überraschungsmoment

innewohnt. „Ich kann das Ergebnis zwar

in die Wege leiten, aber Glas macht

auch was es will.“ Zu den verschiedensten

Techniken, die Susanne Frank sich

über VHS-Kurse angeeignet hat, gehören

auch Glasmalerei und Tiffany-Technik,

bei der bunte Glasteile mit Kupferfolie

oder Zinn aneinandergelötet werden.

Die Gemeinschaft im Haus und in der

Kunsthandwerkerstraße empfindet die

Glaskünstlerin als Bereicherung. „Wir

geben uns gegenseitig Hilfe und Kritik

– so weht hier immer ein frischer Wind.“

VERRÜCKTE HÜHNER AUS STOFFRESTEN

Eine Tür weiter hat Evelin Fischer seit

fast fünf Jahren ihr Refugium. „Stoffwechsel“

heißt ihr kleines Lädchen –

hier sitzt die begeisterte Handarbeiterin

an der Nähmaschine und fertigt ihre

bunten Werke aus Stoffresten. Mal sind

es nützliche Alltagsgegenstände wie

Einkaufsbeutel, Kosmetiktäschchen oder

kleine Stoffsäckchen für Handys, die am

Ladekabel hängen. Andere Kreationen

sind einfach farbenfroh und dekorativ

– und rufen beim Betrachter ein

spontanes Schmunzeln hervor. So zum

Beispiel die flatterhaften Stoffhühnchen,

die es in sämtlichen Varianten

gibt. „Es gibt Fußballhühner, Hochzeitspaare

und neuerdings das Tussi-Huhn

mit Schleife und Piercing“, lacht Evelin

Fischer. Die meisten Gegenstände

zeichnen sich durch ihre Patchwork-Optik

aus – denn der Stoffkünstlerin ist es

ein Anliegen, Reste zu verwerten und

per „Upcycling“ zu neuen Produkten zu

machen. So verhilft sie alten Jeans oder

Herrenhemden, Regenjackenmaterial

oder Wollresten in der kleinen Nähwerkstatt

zu neuer Form. „Dabei bin ich

immer offen für Ideen und Anregungen.

Die dann ohne Vorlage in die Tat

umzusetzen, ist für mich die Herausforderung.“

Und wer selbst einmal beim

Nähen nicht weiterkommt, darf Evelin

Fischer gern um Rat fragen. „Ich würde

mich freuen, anderen etwas beibringen

zu können.“

Eine Treppe führt hinauf in das zweite

Geschoss des Atelier-Hauses. Im Flur fällt

der Blick auf filigrane Faltwerke – die

stammen von Papierkünstlerin Brigitte

Spengler. Sie faltet ihren Papierschmuck

meistens zu Hause und nutzt das Haus

in der Großen Neustraße als Ausstellungsraum.

Aus Zeitungen, Zeitschriften

und Buntpapier entsteht so manches

Kunstwerk – zum Beispiel federleichte

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