Norderland 01/2020

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Als Wichter Ee wird das
Seegatt zwischen Baltrum und
Norderney (im Hintergrund)
bezeichnet. Deutlich zu
erkennen sind die beiden
Inseldörfer: rechts das Westdorf,
links das kleinere Ostdorf.
Am Horizont erkennbar:
Rauch, der vom Kraftwerk
Eemshaven (NL) aufsteigt.
Deichlinien, sogena nte Schlafdeiche.
HIER WATT, DORT DEICH – UND DAZWISCHEN SALZWIESEN.
SIE BILDEN DEN ÜBERGANG ZWISCHEN MEER UND LAND.
Rot, Farben, die man sich kaum vorstellen kann.
Aber es ist nicht nur Farbe, sondern ein Glühen,
als ob die Blätter das Licht der Herbstsonne
gierig festhielten und es dann langsam wieder
Salzwiesen-Farbrausch auf Memmert.
Der Herbst ist gekommen, der Queller
blüht. Bald wird die Pflanze vergehen …
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freigäben. Es ist etwas von Feuer in diesen
Farben. Immer am Ende des Sommers legt sich
ein ganz besonderer Zauber über die Inseln.
Wenn der Queller langsam verblüht, findet
herbstliche Farborgie vor maritimer Kulisse statt.
Salzwiesen: Dieser Lebensraum stellt besondere
Anforderungen an Pflanzen und Tiere. Er liegt nur
wenig über dem mittleren Hochwasserstand und
wird jährlich zehn bis 250 Mal von Salzwasser
überflutet.
Salzwiesen entstehen, weil jede Flut Schwebteilchen
ins ufernahe Watt schwemmt. Wenn
zur Hochwasserzeit die Strömung für kurze Zeit
ruht, sinkt feines Material ab und bildet nach und
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schmalen Wolkenband, das über der Insel liegt. Die
Sonne bringt den Morgenhimmel zum Strahlen
und lässt Mond und Sterne, die noch schwach
leuchteten, gänzlich verschwinden. Sie schiebt
sich allmählich höher über den Horizont. Maurits
schmeißt den Motor der „Willem Jacob“ an.
Ein Segeltörn im Wattenmeer ist wohl eines der
intensivsten Naturabenteuer, das man in diesem
Teil der Nordsee erleben kann. Der Skipper lässt
seinen Blick über das Schiff und das Meer schweifen.
„Diese Ruhe im Watt gibt es sonst nirgendwo.
Kein Geräusch!“, lächelt Maurits versonnen und
kommt zu dem Schluss, dass sich diese Stille
gar nicht in Worte fassen lässt. Und als er so
redet, gleicht er plötzlich diesem Arthur Davies,
den der irische Schriftsteller Erskine Childers in
seinem Roman „Das Rätsel der Sandbank“ durch
das Wattenmeer segeln lässt. Einsiedler und
Weltenbummler zugleich. „Es ist ein herrliches
Segelgebiet“, sagt er und schaut dabei sehnsüchtig
hinaus auf das Grau der Nordsee.
Krabbenkutter „Odin“ der Greetsieler
Flotte lässt das Fanggeschirr herab.
Ostfriesland Verlag –SKN
OSTFRIESLAND VON OBEN
Flug über Inseln, Küste, Watt und Meer
ÜBERLEBEN ZWISCHEN
LAND UND MEER
ezaubernde Kaskaden herbstlicher Farben
Bbaden die Inseln in sanftem Licht. Die
Pflanzen leuchten in einem satten Grün, Gelb und
Rechts: „Verzwickte“ Deich-Situation bei Tengshausen im Wangerland.
An der Wa tseite ein fast kurvenloses Bo lwerk, landeinwärts alte
Edition Ostfriesland Magazin
Fotografie: Martin Stromann
240 Seiten · Format 30 x 24 cm
Hardcover mit Schutzumschlag und
ausklappbaren Panoramaseiten.
ISBN 978-3-944841-42-7 · 34,95 €
mit ausklappbaren Panoramaseiten
Martin Stromann, Bildredakteur des Ostfriesland Magazins,
geht seit mehr als 20 Jahren regelmäßig „in die Luft“, um
Ostfriesland und speziell die Küste, das Wattenmeer und die
Inseln im Bild festzuhalten. Damit Aufnahmen von seltener
Faszination, wie sie in diesem Bildband gezeigt werden,
gelingen, bedarf es guter Sicht, sparsamer Wolkenbildung
und – Ebbe. Nur dann werden die bizarren Strukturen und
Formen des Meeres bodens sichtbar.
Das Zeitfenster, in dem bestimmte Aufnahmen möglich sind,
ist relativ klein, besonders in der kalten Jahreszeit. Denn Schnee,
der hierzulande nicht sehr häufig fällt, ist mit der nächsten Flut
verschwunden.
Martin Stromanns beeindruckende Fotografien werden begleitet
von Textbeiträgen vom Autorenteam des Ostfriesland
Magazins.
In Ihrer Buchhandlung oder direkt bei SKN
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