altlandkreis - das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel, Ausgabe März/April 2020

Abholbereit: Zwei Feuersäulen in
unterschiedlichen Größen.
nichts. „Abgesehen von professionellen
Fußballmannschaften,
deren Vereinswappen markenrechtlich
geschützt sind.“ Ansonsten
sind so ziemlich alle Wappen,
Sprüche, Namen, Daten und Ziffern
dieser Welt erlaubt – der Symbol-
Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt.
Jäger möchten Hirsch, Gams und
Wildschwein als Muster. Schützen
Gewehr und Zielscheibe. Trachtler
Vereinswappen, Schuhplattler,
Ziach, schnalzende Goaßl. Musikkapellen
Posaune, Flügelhorn und
Notenschlüssel. Als Hochzeitsgeschenk
sind Taube, Trau-Datum
und die Namen des Brautpaars
beliebt. „Es gibt wirklich nichts,
was es nicht gibt“, betont Stefan
Geiger, der das gewünschte Muster
zunächst am PC einzeichnet und
erst dann Hand anlegt, nachdem
auch das virtuelle 3D-Modell vom
Kunden abgesegnet wurde. Ist die
Feuersäule nach rund zwei bis drei
Stunden schweißtreibender Handarbeit
fertig, „kann ich sie ganz
normal per Post verschicken“. Zwei
Pakete braucht es hierfür. Eines für
die Säule an sich. Das andere für
die auf einem Fußgestell stehende
Ascheschale. Die Feuersäulen vom
Apfeldorfer Feuerteufel bestehen
somit immer aus zwei Teilen, sind
in zwei Größen (ein Meter hoch,
30 Zentimeter breit; 70 Zentimeter
hoch und 25 Zentimeter breit) erhältlich
und haben viele Vorteile:
Extrem hitzebeständig und langlebig.
Aufgrund des kaminartigen
Aufbaus zieht die Rauchwolke stets
nach oben. „Beim offenen Lagerfeuer
steht immer jemand voll im
Rauch, was bei meinen Feuersäulen
gar nicht der Fall ist.“ Die
Säule strahlt Wärme gleichmäßig
in alle vier Himmelsrichtungen ab.
Der Aschebehälter kann hinterher
bequem ausgeleert werden. Und
das Feuer sieht in der Säule dank
der seitlich eingelaserten Muster
extrem cool aus. Einziger Nachteil:
Das Holz verbrennt aufgrund des
guten Zuges deutlich schneller als
in einem offenen Lagerfeuer. Stefan
Geiger empfiehlt an dieser Stelle
Buche oder Birke, verbrennt jedoch
selbst hauptsächlich die in der
Region stark vertretende Fichte –
an zwei Tagen Weihnachtsmarkt
braucht er für rund zehn Stunden
Brennzeit vier bis fünf Schubkarren
voll Fichtenholz. An Silvester für
rund eine Stunde einen viertelten
Schubkarren. Viel wichtiger aber
ist, „dass sich meine Kunden an die
Sicherheitsvorschriften halten“. Im
Grunde selbsterklärend, ist es Geigers
Pflicht, vor dem Verkauf auf
die einzelnen Gefahren beim Benutzen
seiner Werke hinzuweisen.
Auf einem DIN-A4-Blatt steht unter
anderem geschrieben: Die Feuersäule
stabil, wackelfrei, immer
im Freien und in ausreichendem
Abstand zu Gebäuden und Brennmitteln
aufstellen. Sie nie unbeaufsichtigt
lassen. Das Feuer nach
der Feier vollständig löschen. Nie
mit Spiritus oder Benzin entzünden.
Und auch nicht bei starkem
Wind benutzen. Nur wer diesen
und weiteren Regeln einwilligt,
bekommt die zwischen 130 und 250
Euro teuren Unikate vom Apfeldorfer
Feuerteufel zugeschickt. Oder
persönlich überreicht.
js
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