Stahlreport 2020.04
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Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Strategisches Ziel des Salzgitter-Konzerns für die Zukunft: Umsätze aus Stahl- und Nicht-Stahl-Bereichen noch mehr ins Gleichgewicht bringen.<br />
Bilder: Salzgitter AG<br />
Salzgitter AG – Geschäftsjahr 2019 von Sondereinflüssen geprägt<br />
Strategisch auf dem richtigen Weg<br />
Hohe politische Unsicherheit, verbunden mit Handelskonflikten sowie konjunkturellem Gegenwind,<br />
stellte die Salzgitter AG im abgelaufenen Geschäftsjahr vor besondere Herausforderungen. Im Jahresverlauf<br />
sukzessiv nachgebende Walzstahlerlöse bei temporär stark gestiegenen Eisenerzkosten, eine<br />
rückläufige Nachfrage und nach wie vor hohe Stahl-Importmengen in den EU-Markt belasteten vor<br />
allem die stahlerzeugenden und -verarbeitenden Gesellschaften des Konzerns.<br />
[ Kontakt ]<br />
Salzgitter AG<br />
38239 Salzgitter<br />
+49 5341 212300<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
Darüber hinaus verhagelten<br />
Sondereffekte das Ergebnis des Konzerns,<br />
das für das vergangene Jahr<br />
vor Steuern bei –253,3 Mio. € liegt.<br />
Um die Sondereffekte bereinigt, hat<br />
der Konzern 142,7 Mio. € erzielt –<br />
und liegt damit im Rahmen der<br />
ursprünglichen Prognose vom Februar<br />
2019.<br />
Der Außenumsatz der Salzgitter<br />
AG reduzierte sich vor allem aufgrund<br />
gesunkener Walzstahlerlöse<br />
sowie niedrigerer Versandmengen<br />
auf rund 8,5 Mrd. € (2018: rund 9.3<br />
Mrd. €). Im Ergebnis vor Steuern<br />
sind<br />
-62,3 Mio. € Restrukturierungsaufwendungen,<br />
–140,8 Mio. € Aufwand<br />
für die einvernehmliche Beendigung<br />
des Ermittlungsverfahrens zu mutmaßlichen<br />
Kartellabsprachen sowie<br />
Wertberichtigungen von – 192,9<br />
Mio. € in den Geschäftsbereichen<br />
Flachstahl, Grobblech/Profilstahl<br />
und Mannesmann sowie bei der<br />
Salzgitter Automotive Engineering<br />
GmbH & Co. KG enthalten.<br />
Gegenläufig wirkten vor allem<br />
99,5 Mio. € (2018: 44,0 Mio. €) Beitrag<br />
aus der nach der Equity-<br />
Methode bilanzierten Beteiligung<br />
an der Aurubis AG sowie der Gewinn<br />
des Geschäftsbereiches Technologie<br />
(32,7 Mio. €, 2018: 43,1 Mio. €).<br />
„Bereinigt um die<br />
negativen Einmaleffekte<br />
haben wir ein noch<br />
vorzeigbares operatives<br />
Resultat erwirtschaftet.“<br />
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG<br />
Die strategische Entscheidung, ein<br />
Gleichgewicht zwischen den stahlnahen<br />
und stahlferneren Aktivitäten<br />
des Konzerns anzustreben, habe<br />
einmal mehr ihre Richtigkeit bewiesen,<br />
so der CEO Heinz Jörg Fuhrmann.<br />
Die Salzgitter AG sei dank<br />
einer nachhaltigen, konservativen<br />
Geschäftspolitik und breiten Diversifizierung<br />
der Kundenbranchen ein<br />
nach wie vor international wettbewerbsfähiger<br />
Konzern, der finanziell<br />
und bilanziell solide sowie technisch<br />
modern aufgestellt sei.<br />
„Damit das so bleibt, werden wir<br />
die unbedingt erforderliche weitere<br />
Verbesserung unserer Strukturen<br />
und Prozesse konsequent fortsetzten“,<br />
so Fuhrmann weiter.<br />
Ausblick 2020: ungewiss<br />
Wegen des Coronavirus und seiner<br />
Auswirkungen hat auch der Salzgitter-Konzern<br />
seine ursprüngliche<br />
Prognose für 2020 revidiert. Der<br />
Geschäftsverlauf des relevanten<br />
Umfeldes sei derzeit nicht seriös zu<br />
prognostizieren, so der Konzern<br />
Mitte März. Das Augenmerk gelte<br />
zunächst der Gesundheit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Gleichzeitig sei man bestrebt, den<br />
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