21.12.2012 Aufrufe

Seeuferrenaturierung - Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU)

Seeuferrenaturierung - Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU)

Seeuferrenaturierung - Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

36<br />

W. Ostendorp: <strong>Seeuferrenaturierung</strong> – Forschungsbericht<br />

schiedene Faktorenkomplexe untersucht werden müssen. Häufig bleibt es bei mehr oder weniger<br />

plausiblen Vermutungen.<br />

5.2.3. Lösungsansätze im Rahmen von Uferrenaturierungen<br />

Die Lösungsansätze, die unter praktischen Gesichtspunkten in Frage kommen, greifen entweder bei<br />

der Wellenbelastung als dem Motor der Sedimentbewegung und des Sedimenttransports oder direkt<br />

bei der Beeinflussung des Feststoffhaushalts an.<br />

Der Wellenenergieeintrag kann durch Wellenbrecher herabgesetzt werden, womit sich die Erwartung<br />

verknüpft, dass die verbleibende Wellenenergiedichte nur noch geringe Sedimentmengen mobilisieren<br />

kann. In Frage kommen:<br />

(a) Schwimmende Wellenbrecher:<br />

Vertikal bewegliche, am Seegrund verankerte und untereinander verbundene Schwimmkörper, die in<br />

einiger Entfernung parallel zur Uferlinie installiert werden: Durch die Massenträgheit der Körper wird<br />

ein Teil der Wellenenergie in Bewegungsenergie umgesetzt. Die Wellenbrecher können aus massiven<br />

Holzbalken, durchlochten, plattenartigen Schwimmkörpern oder Container bestehen, die mit Sumpfpflanzen<br />

bepflanzt oder als Brutplätze für Watvögel hergerichtet werden (Schwimmkampen). Wirkungsvolle<br />

Anlagen müssen recht groß dimensioniert werden und wirken daher eher als Fremdkörper<br />

in der Uferlandschaft. Wellenbrecher aus Leichtmetall oder Beton, die zugleich als Schwimmstege und<br />

Bootsanleger dienen, werden von mehreren Herstellern vertrieben (Abb. 6).<br />

(b) Starre undurchlässige Wellenbrecher:<br />

Lang gestreckte, schmale Dämme aus groben Decksteinen, die in einiger Entfernung parallel zur Uferlinie<br />

installiert werden: Da der größte Teil der kinetischen Energie in der Nähe des Ruhewasserspiegels<br />

transportiert wird, ist auch dort die Effizienz des Wellenbrechers am größten, so dass die Krone<br />

gewöhnlich bis zum Hochwasserspiegel aufgeschüttet wird (Abb. 7). Die Dämme sind damit weithin<br />

sichtbar und werden, um den landschaftsfremden Charakter zu mindern, oft zu Inseln erweitert, deren<br />

Abbildung 6: Schwimmende Wellenbrecher. Links: schwimmende Bootsstege;<br />

zu erkennen ist, dass die Wellenhöhe im Lee der Stege geringer<br />

ist als im Luv (Vättern b. Matala, Schweden; Foto: SF<br />

Marina Deutschland GmbH, Hamburg); rechts: Schilfschutz bei<br />

Altenrhein am Bodensee-Obersee (Schwimmkörper mit Treibgut-Fanggittern<br />

(Aufnahme bei herbstlichem Niedrigwasser).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!