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Seeuferrenaturierung - Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU)

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W. Ostendorp: <strong>Seeuferrenaturierung</strong> – Forschungsbericht<br />

Dabei sind zwei grundlegende Techniken anwendbar: Die Probennahme kann bis in eine Tiefe von<br />

max. 1,0 m mit Stiefelhose und bis in eine Tiefe von max. 1,5 m durch Schnorcheln durchgeführt werden;<br />

die Tiefen ergeben sich aus Sicherheitsgründen. Alternativ werden die Proben vom Boot oder<br />

von einer Schwimmplattform aus von Hand durch Forschungstaucher oder mit speziell für diesen<br />

Zweck konstruierten Geräten entnommen.<br />

Für die Entnahme beispielsweise von Sediment-, Makrophytobenthos- und Makrozoobenthos-Proben<br />

wurde eine kaum überschaubare Anzahl von Techniken und Geräten entwickelt, die vom einfachen<br />

Handnetz bzw. Krauthaken bis zu komplizierten Geräten mit halbautomatischen oder mechanisch vom<br />

Boot aus gesteuerten Auslösemechanismen reichen (HAUER & LAMBERTI 2006, SCHWOERBEL 1994,<br />

DEV 1971, EN ISO 9391, EN ISO 16665, EN 27828). In der Fischökologie sind die Techniken zur Erfassung<br />

nicht so vielfältig (vgl. Tab. 2). Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Qualität und Zuverlässigkeit<br />

der Probennahme durch den Einsatz von Forschungstauchern verbessert und der erhöhte<br />

Personalaufwand durch eine schnellere, einfachere und erfolgssichere Probennahme mehr als kompensiert<br />

wird.<br />

6.4.4. Untersuchungsmethoden (Sedimente, Biota)<br />

Die Vielfalt an fachspezifischen Untersuchungsmethoden kann hier nicht im Einzelnen diskutiert werden.<br />

Stattdessen wird in Tabelle 2 auf Anleitungen und Handbücher sowie auf bestehende Normen<br />

verwiesen.<br />

6.4.5. Biotoptypen<br />

Biotop- bzw. �Biotoptypen-Kartierungen gehören zu den Standardverfahren bei vielen Naturschutzfachplanungen<br />

(WIEGLEB et al. 2002). Biotope stellen einerseits ein eigenständiges Schutzgut dar,<br />

eignen sich andererseits auch als Indikatoren für komplexe Umwelteinflüsse (Abb. 23). Verglichen mit<br />

dem zeitlichen und technischen Aufwand ist der Informationsgewinn sehr hoch. Die in der Voruntersuchung<br />

ausgewiesenen Biotope liefern außerdem eine gemeinsame Generalisierungsgeometrie,<br />

wenn es darum geht, punktförmig oder kleinflächig erhobene Daten unterschiedlicher Disziplinen (z. B.<br />

Sediment- und Bodenproben, Vegetationsaufnahmen, faunistische Erhebungen, Nistreviere von Vögeln<br />

usw.) in der Fläche darzustellen. Obschon die Vegetation als Strukturelement eine wichtige Rolle<br />

spielt, sollten Biotop(typen)kartierungen nicht mit einer pflanzensoziologischen Kartierungen verwechselt<br />

werden. Im Einzelnen werden<br />

• die Nutzung einer landes- oder bundesweit vorgegebenen Biotoptypenklassifikation (ESSL<br />

et al. 2002a, 2002b, 2004, UMWELTBUNDESAMT GmbH 2005, 2008 [AT]; DELARZE et al. 1999,<br />

2000 [CH]; LUBW 2008b, 2009, RIECKEN et al. 2003, 2006 [DE]), die auf unterer Hierarchieebene<br />

regionalisiert werden sollte,<br />

• die flächendeckende (im Gegensatz zur selektiven) Kartierung des Planungsperimeters, ggf.<br />

auch des Wirkungsperimeters,<br />

• die Nutzung der Möglichkeiten moderner Fernerkundung (inkl. CIR-Bilder, ARWEILER et al.<br />

2002, wobei diese eine Geländekartierung jedoch nicht ersetzen kann),<br />

empfohlen. Die Vorgehensweise im Gelände besteht im Wesentlichen aus einer Erkennung, flächenmäßigen<br />

Abgrenzung und Klassifikation anhand eines vorgegebenen Typenkatalogs; außerdem kön-<br />

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