Seeuferrenaturierung - Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU)
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W. Ostendorp: <strong>Seeuferrenaturierung</strong> – Forschungsbericht<br />
5.3. Verminderung der Treibgut- und Faulschlamm-Anlandung<br />
5.3.1. Problemlage<br />
In vielen Alpenrandseen wird durch Hochwasser führende Zuflüsse Schwemmholz eingetragen, das<br />
bei entsprechenden Windlagen in die Uferröhrichte gedrückt wird (Abb. 13). In eutrophen Seen können<br />
treibende Fadenalgen- und Makrophytenwatten ein Problem darstellen. In den wenig durchströmten<br />
Winkeln an der Wurzel von uferqueren Einbauten kann organischer Algen- oder Laubdetritus<br />
zur Ablagerung kommen. Die mechanischen Belastungen führen mitunter zu erheblichen Schäden an<br />
der Ufervegetation, indem Strand- und Sumpfpflanzenbestände mit Schlamm überdeckt oder Schilfröhrichte<br />
mechanisch geschädigt und zum Absterben gebracht werden. Hinzu kommt häufig eine Geruchsbelästigung<br />
der Anlieger und Badegäste.<br />
5.3.2. Ursachenanalyse<br />
Die Ursachen für ein erhöhtes Treibgutaufkommen liegen einerseits in der Eutrophierung, andererseits<br />
wahrscheinlich im Ausbau der Zuflüsse begründet, beides Faktoren, die im Rahmen einer Renaturierung<br />
nicht zu beeinflussen sind. Im Falle von Schlammablagerungen sind die veränderten Strömungsverhältnisse<br />
verantwortlich, die sich durch den Einbau ergeben haben.<br />
5.3.3. Lösungsansätze im Rahmen von Uferrenaturierungen<br />
Röhrichte und andere empfindliche semiaquatische Pflanzenbestände müssen durch robuste Fangzäune<br />
geschützt werden. Die Zäune werden mit Durchlässen versehen, damit der eingeschlossene<br />
Uferbereich nicht zur Falle für größere Fische und Schwimmvögel wird (Abb. 13). Wenn episodisch<br />
Abbildung 13: Schwemmholz und Treibgut-Schutzzäune. Links: Schwemmholz<br />
im Bieler See vor einem Schilfbestand (Foto C. Iseli);<br />
rechts: massive Schutzzäune vor einem gefährdeten Schilfgebiet<br />
(Lindau, Bodensee-Obersee).<br />
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