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Seeuferrenaturierung - Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU)

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W. Ostendorp: <strong>Seeuferrenaturierung</strong> – Forschungsbericht<br />

Einen Ausweg bietet die gleichzeitige Untersuchung einer nicht renaturierten Fläche, die der zu renaturierenden<br />

Fläche möglichst ähnlich ist (Abbildung 21). Ein Vergleich von A und C ergibt die kumulierten<br />

Effekte des Vorhabens („Behandlung“) und der interannuellen Variabilität („Zeit“), durch den Vergleich<br />

von B und D erhält man den reinen „Zeit“-Effekt. Durch eine Gegenüberstellung der beiden<br />

Vergleiche lassen sich Schlussfolgerungen hinsichtlich des reinen Behandlungseffekts ziehen. Voraussetzung<br />

ist selbstverständlich, dass die nicht renaturierte Fläche während des Untersuchungszeitraums<br />

ihren Charakter behält, und nicht etwa durch Einflüsse anderer Art beeinträchtigt wird. Ein Vergleich<br />

zwischen A und B gibt Anhaltspunkte für die Tauglichkeit der gewählten nicht renaturierten Fläche<br />

als Vergleichsfläche.<br />

6.3. Kohärenz<br />

Üblicherweise werden die einzelnen hydrologischen und biotischen Komponenten einer ökologischen<br />

Begleituntersuchung von unterschiedlichen Fachleuten bearbeitet (Einzelgutachten). Um den Informationsgehalt<br />

der Einzelgutachten maximal auszuschöpfen und um arbeitspraktische Synergien nutzen<br />

zu können, bedarf es bereits im Vorfeld der Untersuchungen einer gegenseitigen Abstimmung der<br />

Probennahme-Stationen, der Untersuchungsgrößen (Gelände, Labor), der Logistik, und des wechselseitigen<br />

Datenflusses bzw. der Auswertungsstrategien. Ziel ist es, die Ergebnisse der Einzelgutachten<br />

im strengen Sinne miteinander vergleichbar zu machen. Dabei ist von folgenden Grundsätzen auszugehen:<br />

• alle Einzelgutachten stützen sich auf ein gemeinsames Beprobungsprogramm einschließlich<br />

der statistischen Auswertung (vgl. Kap. 6.2.4 u. 6.2.5),<br />

• die Untersuchungen aller Einzelgutachten werden an den gleichen Positionen und wenn irgend<br />

möglich an den gleichen Proben (z. B. Nutzung von Sedimentproben sowohls für sedimentologische<br />

als auch für Makrozoobenthos-Untersuchung) vorgenommen,<br />

• die Untersuchungen werden im gleichen Zeitfenster durchgeführt,<br />

• die Messgrößen, ihre Skalierung sowie die Methodik (Probennahme, Datengewinnung,<br />

Auswertung) werden im Detail aufeinander abgestimmt, so dass auch benachbarte Fachrichtungen<br />

von den Daten einer anderen Fachrichtung Gebrauch machen können,<br />

• es wird eine gemeinsam genutzte, ggf. nur intern zugängliche Wissensplattform (kompatible<br />

Software, gemeinsame Geodaten und geodätische Bezugssysteme, Wasserstands- und Witterungsdaten<br />

usw.) geschaffen und gepflegt,<br />

• die Daten der Einzelgutachten werden möglichst schnell �validiert (Plausibilitätskontrolle,<br />

evtl. Nachbestimmung von Taxa) und in die Wissensplattform eingestellt.<br />

Bei der Formulierung der Endaussage gehen die Einzelergebnisse nach Entscheidungsrelevanz gewichtet<br />

in die abschließenden Empfehlungen ein. Divergenzen zwischen den Aussagen der Einzelgutachten<br />

sollten zunächst intern besprochen werden.<br />

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