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urbanLab Magazin 2017 - Die Stadt der Zukunft

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Ideen - QUARTIER DER ZUKUNFT<br />

Lippstadt - Kernstadt:<br />

Das Areal <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung/Feuerwehr liegt in <strong>der</strong><br />

östlichen Kernstadt Lippstadts und ist etwa 6 ha groß.<br />

Der Vertiefungsbereich des Plangebietes mit dem<br />

Hauptgebäude <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung und <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

umfasst ca. 2,5 ha. <strong>Die</strong> zahlreichen öffentlichen<br />

Gebäude <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung und perspektivisch <strong>der</strong><br />

Feuerwehr inklusive <strong>der</strong> Stellplatzanlagen stehen durch<br />

einen potentiellen Neubau an an<strong>der</strong>er Stelle für eine<br />

Überplanung zur Verfügung. So ergeben sich günstige<br />

Flächen für eine Neubebauung, Nachverdichtung und<br />

Umnutzung.<br />

Das Gebiet zeichnet sich durch eine vielfältige, kleinteilige<br />

Nutzungsmischung aus. Es ist geprägt durch<br />

Gastronomie, gewerbliche Nutzungen, Wohnen (ca.<br />

80 Wohneinheiten), Einzelhandel, öffentliche Gebäude<br />

sowie Freiflächen und bietet sich daher für ein „Urbanes<br />

Mischgebiet“ mit verdichtetem Wohnungsbau an.<br />

Durch die Lage des Areals ergeben sich mehrere<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Einbindung in das Umfeld. So<br />

liegt die Haupteinkaufsstraße nur 200m entfernt<br />

zum Plangebiet. Auch <strong>der</strong> Hauptbahnhof/ZOB ist<br />

mit einer Entfernung von 300m schnell zu erreichen,<br />

sodass eine gute Anbindung an den öffentlichen<br />

Nah- und Fernverkehr gesichert ist. <strong>Die</strong> Nähe zur<br />

Grünanlage „Grüner Winkel“ wertet die Lage des<br />

Quartiers weiter auf.<br />

<strong>Die</strong> Studierenden konnten ihrer Kreativität und<br />

ihren innovativen Lösungen in Lippstadt und Bielefeld<br />

freien Lauf lassen. Dabei spiegelte das<br />

Plangebiet in Lippstadt eine Innenstadtrandlage<br />

wie<strong>der</strong>, die durch eine anstehende Nutzungsän<strong>der</strong>ung<br />

nun weitestgehend frei überplant werden<br />

konnte, was die Studierenden jedoch nicht davon<br />

abhielt Teile des vorhandenen Bestands als identitätsstiftende<br />

Struktur mit in das neue Quartier zu<br />

integrieren.<br />

Dem gegenüber hatten die Studierenden in Bielefeld<br />

Altenhagen die Möglichkeit innovative Lösungen<br />

zu entwickeln um bestehende Strukturen zukunftsfähig<br />

zu machen. <strong>Die</strong> überwiegend homogene<br />

Wohnstruktur <strong>der</strong> bis dato suburbanen Siedlung am<br />

<strong>Stadt</strong>rand ist seit kurzer Zeit durch einen neuen<br />

<strong>Stadt</strong>bahnanschluss mit <strong>der</strong> Innenstadt verbunden<br />

und bietet den nötigen Impuls zur Weiterentwicklung<br />

des <strong>Stadt</strong>teils.<br />

<strong>Die</strong> innovativen Lösungen <strong>der</strong> Studenten<br />

Im April traf sich in Lippstadt ein hochkarätig besetztes<br />

Preisgericht aus Vertretern <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft,<br />

<strong>der</strong> beteiligten Städte sowie aus Vertretern<br />

<strong>der</strong> Hochschul- und Planungspraxis, um aus<br />

den etwa fünfzig anonym eingereichten Arbeiten<br />

die Siegerentwürfe auszuwählen. <strong>Die</strong> Entscheidungsfindung<br />

fiel durchaus schwer, am Ende verteilten<br />

sich die Preise und Anerkennungen auf Studierende<br />

<strong>der</strong> Hochschulen aus Dortmund, Hamburg,<br />

Detmold und Koblenz.<br />

Für Lippstadt zeigen die Entwürfe <strong>der</strong> Studierenden<br />

so nah an <strong>der</strong> Innenstadt eine erwartet hohe Dichte.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiten durchmischen Wohnungsgrößen<br />

und bieten meist im Erdgeschoss vielfältige <strong>Die</strong>nstleistungsangebote<br />

an. Dabei greifen sie oft auf<br />

Blockstrukturen zurück, die trotz <strong>der</strong> hohen Dichte<br />

geeignet sind, private Rückzugsräume zu ermöglichen.<br />

Auch in die Höhe werden fleißig Nutzungen<br />

gestapelt. Exemplarisch ist hier die Arbeit Vielfalt<br />

(er)leben (S. 64), die eine schlüssige städtebauliche<br />

Figur mit hoher Dichte wählt, die gleichzeitig die<br />

Vernetzung mit mit Natur und Landschaft ermöglicht,<br />

so dass ein insgesamt attraktives Wohnumfeld<br />

entsteht, welches alle Bedürfnisse des Alltags - von<br />

Besorgungen, bis zu Spaziergängen mit Kind und/<br />

o<strong>der</strong> Hund bewältigen kann.<br />

Dabei sind klassische Blockformen bei manch an<strong>der</strong>en<br />

Arbeiten nicht das Mittel <strong>der</strong> Wahl. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Arbeit EW Quartier (S. 70) erschafft innovative Gemeinschaftliche<br />

Räume, die zur Diskussion anregen.<br />

Sie provozieren und verlangen Gemeinschaft und lassen<br />

ein ganz an<strong>der</strong>es Zusammenleben vor dem geistigen<br />

Auge entstehen.<br />

Dabei drängt sich spästestens die Frage auf, ob die<br />

verschiedenen Gruppen und Milieus überhaupt zusammen<br />

wohnen und leben wollen. Ein Blick auf die<br />

<strong>der</strong>zeitige Situation in den Städten zeigt eine natürliche<br />

residentielle Segregation, die zwar größtenteils

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