urbanLab Magazin 2017 - Die Stadt der Zukunft

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Gesunde Stadt - AUS DER REGION
Bielefelder Aktivitäten
Auch in Bielefeld haben wir uns auf den Weg gemacht, das
Thema Umwelt und Gesundheit stärker miteinander zu verzahnen
und die Umweltgerechtigkeit voranzubringen. Dabei
können wir auf gute kommunale Grundlagen zurückgreifen
wie z.B. den Bericht zur Kommunalen Naturhaushaltswirtschaft
(Stadt Bielefeld, Umweltamt 2014), den Lebenslagenbericht
(Stadt Bielefeld, Dezernat für Soziales 2016) und die
Bielefelder Gesundheitsziele (Stadt Bielefeld, Dezernat für
Umwelt und Klimaschutz 2011). Letztere hatten von Beginn
an als einen Handlungsschwerpunkt die gesundheitliche
Chancengleichheit definiert. Derzeit sollen die Gesundheitsziele
für die nächsten fünf Jahre fortgeschrieben werden. Der
Auftaktworkshop für diesen Prozess machte bereits deutlich,
dass der genannte Handlungsschwerpunkt nichts von seiner
Aktualität verloren hat. Bielefeld hat zudem die bereits
erwähnten Förderprogramme genutzt. 2008 fasste der Rat
den Beschluss für integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte.
Anlass waren der demografischer Wandel sowie
der wirtschaftliche Strukturwandel in der Stadt und den
Stadtteilen. Seitdem sind vier Bereiche der Stadt in diesem
Sinne entwickelt worden; teilweise befinden wir uns schon in
der Fortschreibung (Stadt Bielefeld 2017).
Ohnehin bleibt dies ein dauerhafter Prozess, der immer wieder
auf neue Entwicklungen eingehen muss. Angesichts des
Flüchtlingszustroms in 2015 wurde der Arbeitsprozess „Bielefeld
integriert“ unter breiter Beteiligung vieler Akteure initiiert
(Stadt Bielefeld II 2017). Das neue Präventionsgesetz (BGBI
2015) bietet Chancen für Gesundheitsförderung und Prävention
– noch ist aber unklar, wie wir auf kommunaler Ebene
bestmöglich davon profitieren können. Und die Bielefelder
Aktivitäten im Klimaschutz müssen um eine Klimawandel-Anpassungsstrategie
ergänzt werden. Hierzu läuft ein Förderantrag,
auf dessen positiven Bescheid wir derzeit warten.
Es liegt also noch viel Arbeit vor uns – und leider auch
so manche Hürde. Was braucht es also, um den Prozess
hin zu einer umweltgerechten Stadt gut voranzubringen?
Dies sind insbesondere:
• Ressortübergreifendes Denken und Handeln als
Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches integriertes
Handeln
• Verbesserte (z.B. kleinräumige) und besser aufbereitete
Daten; auch im Sinne einer Verschneidung und Zusammenführung
unterschiedlicher Berichterstattungen auf
kommunaler Ebene
• Netzwerke (gerne auch mit der Wissenschaft), um die
überall begrenzten Ressourcen zu bündeln und voneinander
zu profitieren
• Personelle wie finanzielle Ressourcen in den Kommunen
(insb. auch im öffentlichen Gesundheitsdienst) sowie
• Echte Partizipation aller Bevölkerungsgruppen
Dann kann gelingen, was ich mir für Bielefeld wünsche und
was auch andernorts unser Ziel sein sollte: In meiner STADT
DER ZUKUNFT ist Umweltgerechtigkeit ein wesentlicher
Maßstab für kommunale Entscheidungen und Gesundheit
ein eigenständiges und kompetent besetztes Handlungsfeld,
das mit den Ressorts Stadtentwicklung, Umweltschutz
und sozialem Handeln eng verzahnt ist.
Dipl.-Ing. Landespflege Anja Ritschel
Beigeordnete für Umwelt und Klimaschutz der Stadt Bielefeld
Erste Beigeordnete allgemeine Vertreterin des Oberbürgermeisters
hat in Hannover studiert. Sie war erst als Landschaftsplanerin in einem
Planungsbüro tätig und hatte dann die Geschäftsführung der
Grünen Ratsfraktion Hannover inne, bevor sie im Jahr 2000 in die
Stadtverwaltung Hannover wechselte. Dort war sie zunächst persönliche
Referentin des dortigen Umweltdezernenten und Ersten Stadtrates,
anschließend übernahm sie die Leitung des Bereichs Forsten,
Landschaftsräume und Naturschutz der Landeshauptstadt Hannover.
Seit 2008 ist sie Beigeordnete für Umwelt und Klimaschutz der Stadt
Bielefeld und seit 2016 zudem als Erste Beigeordnete allgemeine
Vertreterin des Oberbürgermeisters. Zu ihrem Verantwortungsbereich
gehören neben allen kommunalen Umweltaufgaben auch die
Ressorts Gesundheit, Ordnung und Feuerwehr.
BGBI 2015: Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention
(Präventionsgesetz – PrävG) v. 17.07.2015, BGBl Jahrgang 2015,
Teil I, Nr.31 Bonn 24.07.2015
BMUB (2017): Soziale Stadt (letzter
Zugriff am 23.01.2017)
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(2016): Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte in der
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Böhme, Ch.; Bunzel, A. DIfU (2014): Umweltgerechtigkeit im städtischen
Raum – Expertise „Instrumente zur Erhaltung und Schaffung von
Umweltgerechtigkeit“
MKULNV (2016) : Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (letzter Zugriff: 23.01.2017)
MKULNV II (2016): Masterplan Umwelt und Gesundheit NRW. Düsseldorf
MKULNV (2015): Planspiel „Lärmaktionsplanung“ im Rahmen des Masterplans
Umwelt und Gesundheit NRW – Abschlussbericht. Düsseldorf
Stadt Bielefeld, Dezernat für Soziales (2016): Lebenslagen und soziale
Leistungen 2014/2015. Bielefeld
Stadt Bielefeld, Dezernat für Umwelt und Klimaschutz (2011): Bielefelder
Gesundheitsziele 2015. Bielefeld
Stadt Bielefeld (2017): Stadtumbau - Soziale Stadt - Sanierung (letzter Zugriff: 23.01.2017)
Stadt Bielefeld II (2017): Handlungskonzept „Bielefeld integriert“ (letzter Zugriff: 23.01.2017)
Stadt Bielefeld, Umweltamt (2014): Kommunale Naturhaushaltswirtschaft
2014. Bielefeld
Umweltbundesamt (2017): Soziale Verteilung von Umweltbelastungen
(letzter Zugriff
23.01.2017)
WHO (2017): Constition of WHO: Principles (letzter Zugriff 23.01.2017)