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urbanLab Magazin 2017 - Die Stadt der Zukunft

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auf marktwirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen<br />

ist, aber nicht nur. Nicht je<strong>der</strong> möchte mit jedem<br />

zusammen leben. <strong>Die</strong>sem Aspekt widmet sich die<br />

Arbeit Neo-Agora (S. 74), die eine Gesamtlösung entwickelt,<br />

die gezielt verschiedene Milieus in einer solidarischen<br />

Baugemeinschaft zusammenbringt. Durch<br />

das Solidarprinzip werden die Teilnehmer je nach Einkommen<br />

unterschiedlich stark belastet, so dass auch<br />

finanzschwächere Milieus den Zugang zu solchen,<br />

ihnen sonst verschlossenen Baugemeinschaften, erhalten.<br />

Auch <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Ablesbarkeit von Armut<br />

widmen sich die Studierenden. Sie schlagen vor, die<br />

Außengestaltung <strong>der</strong> Fassaden einheitlich zu gestalten<br />

und nur den Innenausbau in unterschiedlichen<br />

Standards anzubieten.<br />

Einen weiteren wichtigen Aspekt liefert die bis ins<br />

Detail durchdachte Arbeit <strong>der</strong> Wettbewerbssieger<br />

Kleine Experimente in Lippstadt (S. 60). Mit ihrem<br />

sehr gut ausgearbeiteten Entwurf und insbeson<strong>der</strong>e<br />

ihrem Prozess einer geleiteten selbstgemachten<br />

<strong>Stadt</strong>, ermöglichen sie den Nutzern selbst ihre<br />

Nachbarschaft zu gestalten. In einer Zeit, in <strong>der</strong> immer<br />

mehr Beteiligung und Selbstbestimmung gefor<strong>der</strong>t<br />

wird, ein nicht zu unterschätzen<strong>der</strong> Faktor für<br />

zukünftige Quartiere.<br />

<strong>Die</strong> Bestandsituation in Bielefeld führte bei den Studierenden<br />

zu an<strong>der</strong>en Ansätzen. Einig waren sich die<br />

allermeisten Beiträge, das nahe <strong>der</strong> Endhaltestelle ein<br />

zentraler <strong>Stadt</strong>teilplatz als neuer Treff- und Identifikationspunkt<br />

entstehen sollte, den Altenhagen bisher nicht<br />

hat. <strong>Die</strong> Arbeit Zwischenräume (S. 72) zeigt außerdem<br />

exemplarisch zwei vielversprechende Ansätze für die<br />

Zeilenbauten im Bestand, indem sie einerseits durch<br />

das Hinzufügen einzelner Winkelelemente Räume bildet,<br />

die die Ablesbarkeit und die Aufenthaltsqualität<br />

<strong>der</strong> Freiräume deutliche erhöhen kann. An<strong>der</strong>erseits<br />

bedient sie sich architektonischer Hochpunkte in den<br />

einzelnen Quartieren, die sich nicht nur in <strong>der</strong> Höhe<br />

son<strong>der</strong>n auch in ihrer Materialität unterscheiden, so<br />

dass, in Anlehnung an Kirchen, gemeinschaftlich nutzbare<br />

Räume entstehen, die die Identifikation und die<br />

Nachbarschaft im Quartier verbessern.<br />

Preisverleihung Mai <strong>2017</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungstage Bielefeld (fotogen, Meik Schulz)<br />

Und jetzt?<br />

Das <strong>urbanLab</strong>, die Wohnungswirtschaft Ostwestfalen-Lippe<br />

und die beteiligten Kommunen sind sich einig:<br />

Das war ein Erfolg. <strong>Die</strong> vielfältigen Lösungsansätze<br />

zeigen einmal mehr warum Wettbewerbsverfahren zum<br />

guten Ton in <strong>der</strong> Planung gehören. <strong>Die</strong> große Bandbreite<br />

an Ansätzen und Lösungswegen ergeben zusammen<br />

mit den Aspekten, die immer wie<strong>der</strong> auftauchen, den<br />

Weg zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Quartiere vor. Sie sind<br />

das Fundament für weitere Diskussionen und erschaffen<br />

komplexe Raumbil<strong>der</strong>, die weiterentwickelt werden<br />

wollen. Immer an <strong>der</strong> Frage ausgerichtet, wie wollen wir<br />

in <strong>Zukunft</strong> - angesichts unserer bestehenden Städte<br />

und <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Verän<strong>der</strong>ungen - wohnen?<br />

Nicht zuletzt durch die positiv entschiedene Regionale<br />

Bewerbung 2022 für unsere Region, besteht nun aus<br />

Sicht <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft und des <strong>urbanLab</strong> die<br />

Chance etwas Neues zu wagen und auch umzusetzen.<br />

Wir freuen uns darauf die Ideen weiterzuentwickeln!<br />

Vorbereitung, Koordination und Dokumentation:<br />

In Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Kontakt:<br />

<strong>urbanLab</strong> / Hochschule OWL<br />

Projektkoordination Marcel Cardinali<br />

marcel.cardinali(at)hs-owl.de<br />

Ideen - QUARTIER DER ZUKUNFT

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