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urbanLab Magazin 2017 - Die Stadt der Zukunft

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Benjamin Dally<br />

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Digitale <strong>Stadt</strong> - STATEMENT NEXTPLACE<br />

Drei Thesen für die Diskussion über die Digitale <strong>Stadt</strong><br />

Digitale Geräte, smarte Anwendungen und darauf gestütztes Handeln verän<strong>der</strong>n<br />

unser Inanspruchnahme und Wahrnehmung von <strong>Stadt</strong> – und damit<br />

<strong>Stadt</strong> an sich. Den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung kann „das Digitale“<br />

zugegen o<strong>der</strong> zuwi<strong>der</strong> laufen o<strong>der</strong> einfach nur dazu zwingen, das eigene Handeln<br />

zu überprüfen und anzupassen. Als <strong>Stadt</strong>planer müssen wir uns dieser<br />

Verän<strong>der</strong>ungen daher bewusst werden und sie in unserem analytischen,<br />

strategischen und faktischen Handeln berücksichtigen und in unserem Sinne<br />

gestalten und nutzen. Für die Diskussion beim Regionalen Salon zur Digitalen<br />

<strong>Stadt</strong> wirft dieses Statement ein Schlaglicht auf drei aktuelle Themen bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung hin zur digitalen <strong>Stadt</strong>.<br />

Silicon Valley in Kalifornien, USA. Während in den dortigen Konzernzentralen die Digitalisierung vorangetrieben werden,<br />

steht die ganze Region im Stau. Auch im digitalen Zeitalter ist realer Austausch unabdingbar.<br />

Silicon Valley, Foto: elf | talk , wikimedia.com, Lizenz: CC-BY-SA-3.0-migrated, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de<br />

Foto: HS OWL<br />

<strong>Die</strong> Omnipräsenz des Digitalen<br />

Unser Handeln in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und unsere Wahrnehmung<br />

von <strong>Stadt</strong> sind immer stärker durch unsere<br />

Nutzung digitaler Werkzeuge geprägt. Während wir<br />

<strong>Stadt</strong>planer für unsere Bebauungspläne von Tusche<br />

auf CAD umgestiegen sind, begannen die „Benutzer“<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> sich Navigationsgeräte in die Frontscheibe<br />

zu kleben. Am heimischen Rechner nutzten sie das<br />

Mitmach-<strong>Stadt</strong>-Portal „Next Hamburg“, schrieben die<br />

Geschichte ihres <strong>Stadt</strong>teils bei Wikipedia auf o<strong>der</strong><br />

druckten sich Informationen über Reiseziele aus dem<br />

Internet aus. Mit <strong>der</strong> quasi ubiquitären Verbreitung<br />

von Smartphones und schnellem Internet im <strong>Stadt</strong>raum<br />

ist die digitale Sphäre zunehmend mit <strong>der</strong> realen<br />

Umwelt verwoben und beeinflusst diese auf nicht<br />

mehr wegzudenkende Art und Weise.<br />

Wir „benutzen“ <strong>Stadt</strong> immer häufiger basiert auf<br />

Smartphones und an<strong>der</strong>en digitalen Devices: <strong>der</strong><br />

Ortskundige nutzt Google Maps um zu schauen, ob<br />

die Lieblings-Burger Bar heute vielleicht ihren Ruhetag<br />

hat und schickt dem Freund, den man dorthin<br />

einladen möchte, 10 Minuten vor dem Treffen die Koordinaten<br />

direkt per Whatsapp – unsere Nutzung von<br />

<strong>Stadt</strong> wird zunehmend spontaner und flexibler. Der<br />

Ortsunkundige findet auf <strong>der</strong> Restaurantsuche möglicherweise<br />

die „4,8/5“-Sterne-Burger-Bar in einer<br />

Nebenstraße, in <strong>der</strong> er in <strong>der</strong> Vor-Smartphone-Ära<br />

möglicherweise nie nach einem Restaurant gesucht<br />

hätte – die Bedeutung <strong>der</strong> Lage in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> verän<strong>der</strong>t<br />

sich. <strong>Die</strong>s gilt umso mehr im Hinblick auf eine<br />

Pluralisierung von Gesellschaft im Allgemeinen und<br />

Essgewohnheit im konkreten: wer regionale Produkte,<br />

glutenfreies Essen o<strong>der</strong> Craft Beer verkauft o<strong>der</strong><br />

konsumieren möchte, findet wahrscheinlich digital<br />

zusammen. Nur im Internet kann über Special Interests<br />

so schnell, flexibel, zielgruppenspezifisch und<br />

verlässlich informiert werden.<br />

<strong>Die</strong>s gilt umso mehr dann, wenn Informations-Services<br />

direkte Kanäle zur Kommunikation <strong>der</strong> Nutzer<br />

untereinan<strong>der</strong> schaffen und damit die Raumnutzung<br />

direkt beeinflussen, zum Beispiel über die schon an-

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