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wd | Winter 2019

Ihr Magazin für Lifestyle und Business im Allgäu und dem angrenzenden Alpenraum.

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Nachhaltige Kleider machen Leute<br />

Wer glaubt, Flugreisen und Kreuzfahrten seien das größte Problem,<br />

der täuscht sich. Leider. Die Textilindustrie verursacht jährlich<br />

über eine Billionen Tonnen CO 2<br />

. Das ist das Tausendfache<br />

des gesamten jährlichen Fracht- und Passagierflugverkehrs. Das<br />

am häufigsten verwendete Material ist dabei Polyester. Unsere<br />

Kleidung besteht schlicht und ergreifend aus Plastik. Teile davon<br />

gelangen zwangsläufig ins Wasser, als Mikroplastik in die Meere<br />

und somit auch wieder in unsere Körper.<br />

Übrigens: Wer auf das Flugzeug nicht verzichten kann, muss<br />

nicht hilflos zusehen! Die Non-Profit-Organisation atmosfair bietet<br />

an, online die Treibhausgasemissionen von Flugreisen auszugleichen.<br />

Im Gegenzug werden Klimaschutzprojekte gefördert<br />

und durchgeführt. Für einen Flug innerhalb Europas, sind dafür<br />

nicht mehr als zwanzig Euro nötig. Es gibt also keine Rechtfertigung<br />

für Klimamuffel. Wer will, der kann! Weniger Flüge, dafür<br />

längere Aufenthalte helfen außerdem nicht nur der Umwelt, sondern<br />

auch uns Menschen: Stressige An- und Abreisetage werden<br />

minimiert, wir haben mehr von unseren wertvollen Urlaubstagen<br />

und kommen entspannter aus dem Urlaub zurück.<br />

Baumwolle hingegen hat einen außergewöhnlich guten Ruf.<br />

Tatsächlich aber, ist die Herstellung der Wolle ein Desaster für<br />

die wasserarmen Regionen unserer Erde. Ganze Seen werden<br />

leergepumpt. Ein Kilo Baumwolle braucht mehr als das Tausendfache<br />

an Wasser. Teilweise wird sogar von weitaus größeren<br />

Mengen berichtet. Neben dem massiven CO 2<br />

-Ausstoß und<br />

dem Wasserverbrauch ist aber auch der Einsatz großer Mengen<br />

giftiger Chemikalien problematisch. Von verheerenden Arbeitsbedingungen<br />

auf der ganzen Welt ganz zu schweigen. Der riesige<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck eines Kleidungsstückes verdreifacht sich<br />

letztendlich noch, wenn es nach jeder Wäsche in den Trockner<br />

gesteckt und anschließend gebügelt wird. Trockner für Trockner.<br />

Schneeflocke für Schneeflocke.<br />

Was aber ist dann heute noch tragbar?<br />

Die Industrie hat nicht die Augen verschlossen, sondern sich<br />

dem Problem angenommen. Heute gibt es viele Alternativen<br />

für den Plastikboom. Dabei handelt es sich nicht einmal um<br />

neu erfundene Materialen, sondern ganz im Gegenteil um althergebrachte<br />

Rohstoffe. Hanf und Leinen sind einhundert Prozent<br />

abbaubar und trotzdem strapazierfähig. Auch ökologisch<br />

nachhaltige Kunstfasern können heute produziert werden. Für all<br />

das gibt es entsprechende Labels und Siegel. Glücklicherweise<br />

wächst hier das Bewusstsein. Vorreiter, wie der Outdoor-Bekleidungsspezialist<br />

Vaude, profitieren nicht nur, sondern ebnen den<br />

Weg und setzen Trends.<br />

Immer mehr Unternehmen hissen die grüne Fahne und das nicht<br />

nur, um auf einen Zug aufzuspringen! Nachhaltige Arbeits- und<br />

Produktionsweisen kommen bei den Kunden außerordentlich gut<br />

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