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wd | Winter 2019

Ihr Magazin für Lifestyle und Business im Allgäu und dem angrenzenden Alpenraum.

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BUSINESS<br />

Ist die Gesellschaft bereit,<br />

einen Neuwagen online<br />

zu kaufen?<br />

Martin Osterberger-Seitz und das Start-Up Carfellows<br />

uns vorbeigehen lassen. Autoscout und Co. sind ja immer nur Drittanbieter.<br />

Diesen Fehler wollten wir im Bereich Neuwagen nicht mehr machen. Das<br />

Ergebnis – aus meiner Sicht aufgrund des Change-Prozesses der Branche<br />

auch zum richtigen Zeitpunkt – ist Carfellows.<br />

<strong>wd</strong>: Quasi ein Test, ob die Gesellschaft bereit ist,<br />

einen Neuwagen komplett online zu ordern?<br />

Ein Kleidungs- oder Möbelstück hat sicher jeder von uns schon<br />

einmal online bestellt. Aber einen Neuwagen komplett und zu<br />

100% online zu kaufen und auf Wunsch vor die Haustüre geliefert<br />

zu bekommen – funktioniert das überhaupt und vor allem:<br />

gibt es hierfür die passenden Käufer? Das Start-Up Carfellows<br />

ist die Antwort auf die Frage, ob die Gesellschaft bereit ist, einen<br />

Neuwagen online zu kaufen. Die Idee stammt aus dem Allgäu,<br />

denn Martin Osterberger-Seitz, Geschäftsführer der Seitz<br />

Gruppe, hat das Start-Up gegründet. Grund genug für uns,<br />

Martin Osterberger-Seitz zu einem kurzen Interview zu treffen.<br />

<strong>wd</strong>: Was ist Carfellows und wie kam es dazu?<br />

Osterberger-Seitz: Carfellows soll die erste End-to-End Lösung<br />

darstellen, bei welcher ein Fahrzeug online gekauft und über den<br />

Händler – in diesem Falle die Autohäuser Seitz – geliefert wird. Es<br />

war meine Vorstellung dieser neuen Plattform, im Gegensatz zu<br />

aktuell bestehenden Online-Angeboten, nicht nur eine Anfrage<br />

für ein Auto zu generieren, sondern dem Kunden die Möglichkeit<br />

zu bieten, den Neuwagen komplett online zu kaufen.<br />

<strong>wd</strong>: Wie kam es zu der Idee?<br />

Osterberger-Seitz: Als Geschäftsleitung der Seitz Gruppe ist es<br />

unsere Aufgabe, darüber nachzudenken, wie unsere künftigen<br />

Geschäftsmodelle aussehen, welche Herausforderungen, aber<br />

auch welche Chancen sich ergeben. Aktuell haben wir beispielsweise<br />

mit den Themen Autonomes Fahren und der Elektrifizierung<br />

einige Unbekannte am Markt. Ich fand es schade, dass<br />

wir vor etwa 7-8 Jahren den „Gebrauchtwagen-Kelch“ haben an<br />

Osterberger-Seitz: Ja genau. Und: Teile der Gesellschaft sind dies, das kann<br />

man feststellen. Wir wollten eigentlich zu Beginn gar kein Auto verkaufen,<br />

sondern mit einer MVP-Plattform nur herausfinden, wie lange sich ein Kunde<br />

auf unserer Seite aufhält. Dass wir dabei quasi ungewollt bereits 35 Fahrzeuge<br />

verkauft haben, war sehr überraschend aber auch bestärkend.<br />

<strong>wd</strong>: Ihr seid mit Carfellows ein typisches Start-Up, das letztens auf der<br />

„bits & pretzels“ unter Tausenden Bewerbern eines der 35 Unternehmen<br />

war, das sich einen Gig angeln konnte. Wer ist noch involviert und warum<br />

Berlin anstatt Allgäu?<br />

Osterberger-Seitz: Die „bits & pretzels“ war enorm wichtig für uns, seither<br />

wird über uns gesprochen. In Berlin ist im Bereich Start-Up schlichtweg das<br />

gesamte Know-How zu Hause. Wir versuchen immer, die Wertschöpfung<br />

daheim im Allgäu zu behalten, hier war dies nur zu Teilen möglich. Unser<br />

Joint Venture hat Visionär, Start-Up-Legende und Unternehmensberater Dr.<br />

Engelbert Wimmer als Mitgesellschafter an Bord. Nina Geiss ist unser CEO.<br />

Wir von der Seitz Gruppe sorgen dagegen für Kompetenz aus dem klassischen<br />

Automobilhandel. Aktuell sind wir mit Sitz am Potsdamer Platz mit<br />

11 Mitarbeitern aktiv.<br />

<strong>wd</strong>: Gewähren Sie uns noch kurz einen Ausblick?<br />

Osterberger-Seitz: Für die Automobilbranche gesprochen glaube ich,<br />

dass sich der Online- und der Offline-Markt in den kommenden fünf Jahren<br />

gegenseitig ergänzen werden. Es wird die Kunst sein, ein zukunftsfähiges<br />

Geschäftsmodell zu kreieren. Für Carfellows haben wir das kurzfristige Ziel<br />

ausgegeben, in 2020 1800 Neuwägen zu verkaufen. Das dürfte machbar<br />

sein. Ich bin vom eingeschlagenen Weg überzeugt.<br />

<strong>wd</strong>: Danke für die Zeit und die interessanten Einblicke.<br />

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