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wd | Winter 2019

Ihr Magazin für Lifestyle und Business im Allgäu und dem angrenzenden Alpenraum.

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NACHHALTIGKEIT<br />

AllgäuStrom 100%<br />

„Papa? Woher kommt eigentlich der Strom?“<br />

„Na aus der Steckdose natürlich!“, antwortet der Vater kurz. „Und<br />

woher genau?“, hakt der Kleine neugierig nach. Vater seufzt<br />

leicht genervt in die Kaffeetasse und stellt diese auf dem Frühstückstisch<br />

ab. „Schau mal aus dem Fenster mein Sohn. Gleich<br />

hier, auf Nachbars Dach. Siehst du die schwarzen Platten? Da<br />

wird der Strom gemacht, allein durch die Energie der Sonne. Und<br />

hier, siehst du das Windrad über den Dächern? Auch da wird<br />

unser Strom gemacht. Mit der Hilfe des Windes, der durch unsre<br />

Berge und Wälder weht. Und die Iller, in der ihr so gerne badet,<br />

wenn es warm genug ist, treibt ein Kraftwerk an.“ Da macht der<br />

kleine Sohn große Augen. Er grübelt ein wenig über den neuen<br />

Erkenntnissen und fokussiert die Glühbirne, die den Frühstückstisch<br />

erleuchtet. „Und der Strom aus dem Kraftwerk an der Iller,<br />

der ist jetzt in der Glühbirne?“ Papa lacht und stimmt zu. Schmatzend<br />

freut sich der Sohn und ruft erfreut: „Das ist ja wie mit der<br />

Milch in meinem Müsli! Die kommt auch vom Bauer nebenan!“<br />

Vater freut sich und stimmt ein: „Genau! Oder wie mit dem Käse<br />

auf meinem Brot, der kommt von der Alpe, zu der wir so gerne<br />

wandern.“ Dann wird es ruhig, Papa widmet sich wieder der Kaffeetasse<br />

und der Sohn schmatzt leise weiter. Immer noch schaut<br />

er fasziniert auf die leuchtende Glühbirne und dann wieder raus<br />

aufs Nachbardach. „Cool!“ flüstert er da leise.<br />

Dieses Gespräch hat zugegebenermaßen so nie stattgefunden. Es ist<br />

aber auch kein Märchen, oder an den Haaren herbeigezogen. Es ist<br />

die Idee und die Umsetzung des Allgäuer Überlandwerks in Kempten.<br />

Der Energieversorger bietet ein Stromprodukt an, das komplett<br />

auf Ökostrom aus regionaler Erzeugung basiert. Vom Windrad vor<br />

der Stadt oder von der eigenen Photovoltaikanlage – aus dem Allgäu,<br />

für das Allgäu. Der Name des Produkts: AllgäuStrom 100%.<br />

Eine gute Idee, denn die naturbewussten Allgäuer legen großen<br />

Wert auf Nachhaltigkeit und einen schonenden Umgang mit<br />

der Umwelt. Im Gebiet von AllgäuNetz werden heute bereits 45<br />

Prozent des benötigten Strombedarfs von regenerativen Anlagen<br />

erzeugt. Und was bei Fleisch, Milch und Eiern schon lange<br />

funktioniert, ist jetzt auch mit der Elektrizität möglich. Die Allgäuer<br />

können dadurch sogar aktiv bei der Energiewende mitwirken. Als<br />

Kunde, oder als Erzeuger. Und auch AÜW sind Regionalität und<br />

Nachhaltigkeit wichtig, weswegen dort jetzt einen Schritt weiter<br />

gegangen wird und die Erzeugung der regionalen Ökostromanlagen<br />

mit dem Verbrauch in der Region in Einklang gebracht<br />

wird. Ganz so einfach, wie es am Anfang erwähnten Frühstückstisch<br />

dargestellt wurde, ist es allerdings auch nicht. Denn jede in<br />

Deutschland produzierte Kilowatt-Stunde wird in das Gesamtnetz<br />

eingespeist.<br />

Kommen wir wieder zurück an unseren Frühstückstisch. Der Apfelsaft<br />

in Mamas Glas kommt von den Streuobstwiesen der Region.<br />

Deswegen schmeckt er ihr auch besonders gut. Sie selbst<br />

hat die Äpfel mit den Kindern aufgesammelt und zur Mosterei<br />

gebracht. Bekommen hat die Familie dafür ein Produkt, das<br />

aus einem bestimmten Teil aus den eigenen Äpfeln gewonnen<br />

wurde. Ähnlich verhält es sich mit dem deutschen Gesamtnetz.<br />

Jeder Allgäuer kann den selbstaufgesammelten Anteil des Apfelsafts<br />

mitbestimmen, indem er möglichst viele Äpfel abliefert.<br />

Und wenn er sich für AllgäuStrom 100% entscheidet, verändert<br />

er das Mischungsverhältnis im Gesamtnetz. Er treibt damit die<br />

Energiewende an und unterstützt heimische, ökologische Stromerzeuger.<br />

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