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architektur Fachmagazin Ausgabe 8 2020

architektur Fachmagazin Ausgabe 820 Die neue Stadt

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Die neue Stadt

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35<br />

petrjanda/brainwork<br />

Die Kommunikation und Interaktion mit den Anwohnern<br />

und Besuchern steht dabei im Vordergrund. So<br />

sollen die Gewölbe zukünftig als Cafés, Clubs, Studios,<br />

Werkstätten, Galerien sowie eine Bibliotheksfiliale, ein<br />

Raum für Nachbarschaftstreffen und öffentliche Toiletten<br />

dienen. Das architektonische Konzept basiert<br />

auf einem modularen System: Jeder einzelne Raum ist<br />

als grundausgestattetes Basismodul konzipiert, das<br />

alle betrieblichen und technischen Einrichtungen sowie<br />

eine Bar umfasst, die an verschiedene Positionen<br />

verschoben werden kann. Darüber hinaus kann jeder<br />

Mieter – im Rahmen des architektonischen Gesamtkonzepts<br />

– durch die Veränderung von Oberflächen<br />

oder das Hinzufügen von Möblierung individuelle Adaptionen<br />

vornehmen und auf diese Weise den Ort für<br />

sich erobern. Diversität und Authentizität lautet das<br />

Manifest des Dreigestirns aus Manager, Architekt und<br />

Kurator, das über die Vergabe der Räume entscheidet.<br />

Das architektonische Konzept basiert auf Interventionen,<br />

die symbiotisch mit der ursprünglichen Architektur<br />

der Flussmauer verschmelzen. Der Eindruck<br />

eines Gesamtkunstwerks sowie die maximale Öffnung<br />

der Gewölbe hin zum Außenraum prägen das<br />

Erscheinungsbild der Kaimauer. Die sechs bereits<br />

fertiggestellten Gewölbe am Rašín Damm wurden<br />

nach dem Vorbild des nahezu kreisförmigen Bogens<br />

am oberen Teil der vorhandenen Öffnungen gebaut<br />

– ein winziger Eingriff, der mehr wegnimmt, als er hinzufügt.<br />

Die alten Einbauten aus Streckmetall-Fassaden<br />

und Steinkonstruktionen in die Maueröffnungen<br />

wurden durch großformatige, runde Fenster ersetzt,<br />

die sich durch diagonale Drehung innerhalb des<br />

Rahmens ebenerdig zur Promenade öffnen lassen.<br />

Diese Eingangsportale bestehen aus Stahlrahmen,<br />

versehen mit elliptischem Glas. Die Schwenkfenster<br />

sind mit einem Durchmesser von 5,5 Metern die wohl<br />

größten Schwenkfenster der Welt und bringen jedes<br />

für sich ungefähr 2,5 Tonnen auf die Waage. Das Öffnen<br />

und Schließen erfolgt daher motorisch. u<br />

Die architektonische Gestaltung ist durchwegs<br />

schlicht und minimalistisch gehalten – im Vordergrund<br />

stehen die extrem hochwertig gearbeiteten<br />

Oberflächen und die technisch raffinierten Details.

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