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architektur Fachmagazin Ausgabe 8 2020

architektur Fachmagazin Ausgabe 820 Die neue Stadt

architektur Fachmagazin Ausgabe 820
Die neue Stadt

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

54<br />

Die neue Stadt<br />

Die bunten, von tropischen<br />

Pflanzen umgebenen,<br />

Pavillons bieten mit<br />

ihren unterschiedlichen<br />

Größen viel Platz für<br />

Produktivität – und das<br />

mitten im Grünen.<br />

Anstatt die Natur, wie aus anderen Second-Home-Projekten<br />

bekannt, ins Büro hinein zu holen,<br />

verlegen die Architekten das Büro hier direkt in den<br />

Garten. Die einzelnen Pavillons sind oval und organisch<br />

geformt. In vier unterschiedlichen Größen<br />

gestaltet, beinhalten sie individuelle Büros und Besprechungsräume<br />

für bis zu 700 Personen. Jeder der<br />

zellenartigen Bungalows setzt sich aus umlaufenden,<br />

gebogenen Verglasungen und einer dottergelben<br />

Dachfläche zusammen. Die farbigen Ovale leuchten<br />

zwischen der dichten Bepflanzung hervor und werden<br />

so zum charakteristischen Merkmal des Second<br />

Home in Los Angeles. Geschwungene Schreibtische<br />

entwickeln sich entlang der gebogenen Außenwände<br />

oder stehen zentral im Raum und stellen reichlich Fläche<br />

für die Planung gemeinsamer Projekte zur Verfügung.<br />

Pflanztröge und die Arbeitsflächen im Inneren<br />

schließen bündig miteinander ab. Dadurch fühlt man<br />

sich beim Arbeiten mit dem 360°-Panoramaausblick<br />

ins Grüne so, als wäre man mitten in der Natur.<br />

Zwischen den gelben Pavillons schlängeln sich kleine<br />

Wege durch das dichte Grün. In Beton und Holz<br />

gefertigt dienen sie der Erschließung und laden die<br />

Nutzer zu einer entspannten Auszeit auf einer der<br />

Sitzbänke, die in die Holztröge integriert sind, ein.<br />

Die Pflanzen sind aber nicht nur schön anzusehen,<br />

sie bereichern den Co-Working-Campus auch um<br />

zahlreiche andere Qualitäten und schaffen so ein<br />

angenehmes Arbeitsklima. Ohne die Büros zu sehr<br />

abzudunkeln werden die verglasten Kapseln durch<br />

die Vegetation verschattet und gleichzeitig wird die<br />

Umgebungstemperatur auf natürliche Art und Weise<br />

gesenkt. Auf künstliche Beleuchtung kann untertags<br />

komplett verzichtet werden. Durch Öffnungen auf<br />

drei verschiedenen Höhen gelangt die frische Luft<br />

mittels Querlüftung direkt in die einzelnen Pavillons.<br />

In zwei Zisternen, die jeweils 140 m³ fassen, sammelt<br />

sich das Regenwasser, das schließlich zur Bewässerung<br />

der Pflanzen genutzt wird.<br />

Mit dem grünen Co-Working-Space schafft das Büro<br />

Selgascano eine tropische Oase im Herzen von Los<br />

Angeles, die nicht nur zum produktiven Arbeitsplatz,<br />

sondern gleichzeitig zum Erholungsort inmitten der<br />

schnelllebigen Stadt wird. Wo sich vorher ein Parkplatz<br />

befand, wächst nun ein bunter Mix aus Pflanzen,<br />

Blumen und Palmen. Die Architekten schafften<br />

auf dem 8.400 m 2 großen Grundstück neben unzähligen<br />

Arbeitsplätzen 6.500 m 2 Natur. Damit zeigen sie<br />

auf sehr gelungene Art, wie zeitgemäßes Bauen in<br />

der neuen Stadt gedacht werden kann und wie sich<br />

Grünfläche und Architektur durch gezielte Strategien<br />

perfekt ergänzen und harmonisch nebeneinander<br />

existieren können.<br />

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