Mind-Mag 140
Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.
Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ORTSBLÄTTER<br />
rinnen deswegen nicht. Es gibt<br />
Medientreffen, bei denen heftig<br />
und detailliert diskutiert<br />
wird, es gibt Blattkritiken untereinander,<br />
es gibt einen (bescheidenen)<br />
Austausch von Artikeln<br />
und gegenseitige Unterstützung.<br />
Einzigartig und nur in den<br />
Ortsblättern denkbar sind lokale<br />
Themen und Besonderheiten,<br />
die liebevoll und kenntnisreich<br />
beschrieben werden. „Mein<br />
Lieblingsplatz“ heißt eine Serie<br />
im Stuttgarter „Unterm Fernsehturm“.<br />
In der Januar-Ausgabe<br />
schildert Katja Richter den Südschwarzwald<br />
zwischen Stohren<br />
und Notschrei so schön, dass<br />
man auf der Stelle hinfahren<br />
möchte. In „Heinrich & Mathilde“,<br />
dem Braunschweiger Ortsblatt,<br />
macht Timo Weil regelmäßig<br />
den „Gang ums Haus“ und<br />
beschreibt dabei die örtlichen<br />
Besonderheiten und deren Historie.<br />
In „Fragment“, dem OB<br />
für das Rhein-Main-Gebiet, gibt<br />
Geologe Michael Rogall lokale<br />
Insider-Ausflugstipps, ergänzt<br />
durch spektakuläre Fotos.<br />
In (fast) allen Ortsblättern gibt<br />
es Fotoseiten, Rätsel und höheren<br />
Blödsinn. Weil Ms gern fotografieren,<br />
knobeln und Unsinn<br />
machen. Und es gibt ganz<br />
unvorhersehbar Reiseberichte,<br />
Buchbesprechungen, Kommentare<br />
zur Weltlage und, und,<br />
und. Die Wundertüte, manchmal<br />
überraschend, manchmal<br />
na ja. Eben das ganze Mensa-Leben<br />
vor Ort.<br />
Über all dem wacht – streng<br />
aber gerecht – Eddi-Koordinatorin<br />
Elisabeth Rahe, unterstützt<br />
von Ansgar Lindhauer. Sie kümmert<br />
sich, wenn eine Nachfolge<br />
geregelt werden muss, sie motiviert,<br />
gibt Ratschläge, treibt<br />
manchmal auch an, und findet<br />
klare Worte, wenn etwas schiefläuft<br />
(denn auch das kommt<br />
vor).<br />
Trotzdem ist die Resonanz<br />
meist bescheiden. Mal eine anerkennende<br />
Mail, mal eine<br />
Nachfrage, ansonsten überwiegt<br />
freundliches Desinteresse.<br />
Schade eigentlich, und leicht<br />
zu beheben: Mit ein paar Klicks<br />
kann man im eMVz die Ortsblätter<br />
abonnieren – nicht nur das<br />
der eigenen Region. Lohnt sich<br />
und kostet nix.<br />
Deswegen: Support your local<br />
Ortsblatt! Es hat es verdient.<br />
An Tiefpunkte kann ich mich nicht erinnern<br />
Interview mit Udo Schultz, Eddi des Kieler MinSH.<br />
Seit wann bist du für MinSH<br />
aktuell verantwortlich?<br />
Laut Ortsblatt-Archiv ab 04/2001,<br />
aber sicher noch länger (mit einer<br />
Unterbrechung).<br />
Ihr erscheint monatlich.<br />
Wie umfangreich ist das<br />
Blatt normalerweise und wie viel Zeit<br />
investierst du durchschnittlich dafür?<br />
In „grauer Vorzeit“ betrug der Umfang acht<br />
DIN-A5-Seiten (noch auf ATARI geschrieben!).<br />
Normalerweise hat das Blatt jetzt 15 bis 20 Seiten.<br />
Die aufgewendete Zeit richtet sich nach der Menge<br />
und Form der eingesandten Beiträge. Durchschnittlich<br />
rechne ich mit drei bis vier Stunden.<br />
Machst du das meiste selbst? Wie<br />
viel wird zugeliefert?<br />
Udo Schultz. Foto: privat<br />
Es kommt darauf an, wie viele Aktivitäten<br />
in dem jeweiligen Monat<br />
anfielen. Da ich ja auch LocSec<br />
bin (zusammen mit Sigi), berichte<br />
ich meist von den Stammtischen,<br />
an denen wir teilgenommen haben,<br />
ergänzt durch Beiträge weiterer<br />
Teilnehmender. Normalerweise<br />
bekomme ich 50 bis 60 Prozent Zulieferungen.<br />
Gab es Highlights oder Tiefpunkte<br />
in deiner Eddi-Tätigkeit?<br />
Als ein Highlight sehe ich die „Taufe“ unseres<br />
Ortsblattes durch die bekannte Plattdeutsch-<br />
Buchautorin und seinerzeitige Leiterin der niederdeutschen<br />
Redaktion des NDR-Funkhauses<br />
Kiel, Irmgard Harder.<br />
Sie war dem Kieler Stammtisch bis zu ihrem<br />
Tod im September 2012 freundschaftlich verbun-<br />
58 | mind magazin <strong>140</strong>/februar 2021