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Industrieanzeiger 01-02.2021

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Firmen und Institute mit renommierten Namen arbeiten<br />

im Projekt GoHybrid zusammen – ein Hinweis darauf,<br />

welche Bedeutung hybride Klebverbindungen für den<br />

Leichtbau haben werden. Bild: Fraunhofer LBF<br />

Leichtbau mit Druckguss<br />

Druckgussteile aus Aluminium- und<br />

Magnesium haben Zukunft in der<br />

E-Mobilität – jedenfalls wenn es<br />

nach Tesla-Chef Elon Musk geht.<br />

„Alle Elektro-Autos werden in<br />

Zukunft so aussehen“, erklärte er,<br />

als er beim „Tesla Battery Day<br />

2020“ das größte Druckgussteil der<br />

Welt präsentierte: Musk will die<br />

gesamte Fahrzeugkarosserie seiner<br />

kommenden Modelle erst aus wenigen<br />

und später aus nur einem einzigen<br />

Druckgussteil fertigen.<br />

Diesen Umstand nützt die Hochschule<br />

Aalen, um auf ihre Expertise<br />

in Forschung und Lehre hinzuweisen:<br />

„Das Druckgießverfahren ist<br />

der schnellste Weg von der flüssigen<br />

Schmelze zum fertigen Teil“, sagt<br />

Prof. Lothar Kallien, Leiter Gießereilabor.<br />

„In unserem Labor stehen<br />

allein drei Druckgießmaschinen für<br />

Lehr- und Forschungsvorhaben zur<br />

Verfügung.“ Die Technologie wird<br />

im Bachelorstudiengang Maschinenbau/Produktion<br />

und Management<br />

sowie im Masterstudiengang<br />

Leichtbau praktisch gelehrt.<br />

Die Aalener sind in die Musk-Pläne<br />

gut eingeweiht : Aktuell bestehe eine<br />

Auto karosserie aus bis zu 100 Teilen,<br />

die kosten- und energieintensiv<br />

zusammengefügt werden, erklären<br />

sie. Teslas neue Konstruktions -<br />

methode soll diesen Produktionsaufwand<br />

immens senken. Der US-<br />

Autohersteller will Modelle wie das<br />

neue Model Y mit seiner „Unibody<br />

Casting Machine“, der größten<br />

Druckgussmaschine der Welt, aus<br />

nur einer Handvoll Teilen fertigen.<br />

Tesla habe dazu eine neuartige<br />

Aluminiumlegierung entwickelt, die<br />

nach Musk ohne Hitzeeinwirkung<br />

verarbeitet werden könne. Als finaler<br />

Schritt soll eine Karosserie aus<br />

einem einzigen Stück aus diesem<br />

Verfahren hervorgehen, der „Tesla-<br />

Unibody“. Dazu braucht das Unternehmen<br />

hervorragend qualifizierte<br />

Ingenieure – und die könnten aus<br />

Aalen kommen.<br />

(os)<br />

Im Gießereilabor der Hochschule Aalen werden Studierende als Druckguss-Ingenieure ausgebildet.<br />

Solche Fachleute sind auch bei Tesla gesucht. Bild: Rainer Pfisterer<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>01</strong>/02.21 59

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