Industrieanzeiger 01-02.2021
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zuletzt ...<br />
Hallo aus<br />
dem Jenseits<br />
Lockdown hin oder her, ich kann<br />
Freunde, Familie und Bekannte<br />
mithilfe diverser Videoplattformen<br />
ja einfach ins heimische Wohnzimmer<br />
einladen. Auf dem Bildschirm<br />
grinsen sie mir dann mehr oder<br />
weniger verpixelt entgegen.<br />
Natürlich ist das nicht das gleiche wie ein reales Treffen, aber aktuell besser als<br />
nichts. Künftig könnte ein „Wieder sehen“ sogar mit Personen aus der<br />
Vergangenheit möglich sein. Microsoft hat nun ein Patent zur Erstellung<br />
eines Chatbots angemeldet, das unter anderem auf verstorbenen<br />
Menschen basiert. Anhand von persönlichen Informationen, Sprachaufnahmen<br />
und -mustern auf Social Media sollen so digitale Klone der Menschen<br />
entstehen, mit denen ihre Angehörigen sprechen können. Laut Microsoft kann<br />
die digitale Person auf einem vergangenen oder gegenwärtigen Wesen basieren<br />
– wie einem Freund, einem Verwandten, einer Berühmtheit oder gar einem fiktiven<br />
Charakter. Ein menschlicher Anwender könne sogar mit seinem eigenen<br />
Klon sprechen. In dem Patent ist auch die Idee enthalten,<br />
Menschen anhand von Bildern und Videos<br />
in 2D- oder 3D-Modelle zu konvertieren. Es<br />
heißt, dass die Chatbots eigene Meinungen bilden<br />
oder auf Fragen antworten könnten, die dem realen<br />
Vorbild nie gestellt wurden. Dann könnte ich endlich<br />
mal mit Elvis plauschen, mit den Simpsons<br />
philosophieren, mir Pandemie-Frisurentipps von<br />
Udo Walz holen oder mit meinem eigenen Klon<br />
abhängen. Hoffentlich vertippe ich mich nur<br />
nicht und habe dann Charles Manson vor mir... nu<br />
Bild: adimas/stock.adobe.com<br />
82 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>01</strong>/02.21