09.02.2021 Aufrufe

Industrieanzeiger 01-02.2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

technik & wissen<br />

In virtuellen Diskussionsrunden<br />

sprachen<br />

Experten über Chancen<br />

und Herausforderungen<br />

beim Thema Robotik.<br />

Bild: Markus Strehlitz<br />

/<strong>Industrieanzeiger</strong><br />

@<br />

Hier<br />

Die generell einfachere Nutzung von Robotern war<br />

Thema bei vielen Referenten der beiden Online-Foren.<br />

Dazu zählt auch Daniel Rubarth, Sales Manager bei<br />

Onrobot. Er stellte das breite Angebot an Equipment<br />

für verschiedene Roboteranwendungen vor. Und er gab<br />

einen Ausblick, was von seinem Unternehmen noch zu<br />

erwarten ist. „Es schreckt viele ab, dass es so viele verschiedene<br />

Robotertypen mit unterschiedlichen Bedienmethoden<br />

gibt“, sagt Rubarth. „Das wollen wir mithilfe<br />

von Software ändern.“ Onrobot arbeite daher an einer<br />

Lösung, mit der sich verschiedene Roboter über eine<br />

einzige Oberfläche bedienen lassen.<br />

Zentrale Verkehrssteuerung für die Fabrikhalle<br />

Die einheitliche Steuerung von autonomen und automatisierten<br />

Fahrzeugen verschiedener Hersteller ist das<br />

Ziel des Startups Naise. In seinem Vortrag zeigte Mitgründer<br />

und CTO Kai Przybsz-Herz, wie sich mit den<br />

Systemen seines Unternehmens eine zentrale Verkehrssteuerung<br />

für die Fabrikhalle aufbauen lässt. „Es ist eine<br />

große Herausforderung, dass diese autonomen Systeme<br />

in einem Mischbetrieb eingesetzt werden – also in einer<br />

Umgebung, in der auch Menschen oder manuell gefahrene<br />

Gabelstapler unterwegs sind“, erläutert Przybsz-<br />

geht es zu den Präsentationen und Video-<br />

Aufzeichnungen zu den beiden Webinaren:<br />

Kollaborative Roboter: http://hier.pro/VE6Cb<br />

Mobile Roboter und FTS: http://hier.pro/XmDs9<br />

Herz. „Das muss man alles miteinander harmonisieren.“<br />

Seiner Meinung nach ist es wichtig, die Standardisierung<br />

weiter voranzutreiben. Eine große Bedeutung dabei<br />

sieht er in der Arbeit an der VDA 5050 – einer neuen<br />

Schnittstelle, mit der FTS und Steuerungssoftware herstellerunabhängig<br />

miteinander kommunizieren sollen.<br />

Auch die anderen Experten der beiden Webinare<br />

sehen die Notwendigkeit zur Standardisierung. „Grundsätzlich<br />

werden wir irgendwann eine gewisse Vereinheitlichung<br />

von Daten brauchen“, sagt Pfeiffer. Gerade<br />

in großen Produktionshallen werde es immer mehr Systeme<br />

zur Automatisierung geben. Und die würden nicht<br />

von einem einzigen Hersteller kommen.<br />

Michael Ries sieht darin aber auch eine Herausforderung.<br />

„Unterschiedliche Anwender haben auch unterschiedliche<br />

Anforderungen. Und jeder hat seine eigenen<br />

Schnittstellen“, sagt Ries, der als Technical Sales Support<br />

bei Stäubli WFT tätig ist. „Eine generelle Standardisierung<br />

scheint mir sehr schwierig zu sein.“<br />

Auf der anderen Seite weiß er aber auch, wie wichtig<br />

dieses Thema ist. Gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander<br />

Braun stellte er im Vortrag die Technologien von<br />

Stäubli für eine vernetzte Produktion und Logistik vor.<br />

Eine Botschaft lautete: Die Transportsysteme müssen<br />

eine hohe Konnektivität und offene Schnittstellen mitbringen,<br />

um mit allen Arten von Peripherie, Maschinen<br />

und Software kompatibel zu sein.<br />

Fahrzeuge finden ihre Routen einfacher dank KI<br />

Für die kommenden Jahre erwartet sich Ries gerade für<br />

die mobile Robotik einiges vom Einsatz künstlicher Intelligenz<br />

(KI). Diese werde unter anderem dafür sorgen,<br />

dass die Fahrzeuge dank verbesserter Algorithmen ihre<br />

Routen einfacher finden könnten.<br />

An solchen Möglichkeiten arbeitet Pfeiffer vom<br />

Fraunhofer IPA bereits. In seinem Vortrag zeigte er, wie<br />

sich der Einsatz von FTS etwa mit Machine Learning<br />

optimieren lässt. Ziel eines der vorgestellten Projekte ist<br />

es, ein Google Maps für die Fabrikhalle zu entwickeln.<br />

Wie die KI ist auch 5G ein Thema, das in naher Zukunft<br />

eine noch größere Rolle spielen wird. Was heute<br />

damit möglich ist, erklärte Lambrecht von Gestalt Robotics.<br />

In einem Projekt beim Photonik-Unternehmen<br />

Osram wird 5G schon als Basis für die Kommunikation<br />

der Transportsysteme genutzt. Dank der Technologie<br />

könnten sich FTS-Anwendungen künftig einfacher umsetzen<br />

lassen.<br />

Dass der Verkehr in den Werkshallen nicht nur am<br />

Boden stattfinden muss, zeigte Andreas Seel, Projektingenieur<br />

am Institut für Integrierte Produktion in Hannover<br />

(IPH). Er demonstrierte, wie sich Drohnen für die<br />

Fabrikplanung einsetzen lassen. Drohnen können dabei<br />

automatisiert und mithilfe von KI die Produktionsumgebung<br />

erfassen. Dadurch lassen sich laut Seel Kosten<br />

reduzieren und die Fabrikplanung beschleunigen. •<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>01</strong>/02.21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!