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Industrieanzeiger 01-02.2021

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erhöht dadurch die Qualität der Schweißverbindung.“<br />

Da herkömmliche Pneumatikeinheiten<br />

oftmals keine Fein-Regulierung ermöglichen,<br />

kann es bei der Ausübung der Kräfte<br />

zu einem ungenauen Verlauf kommen. Das<br />

wiederum wirkt sich direkt auf die Schweißkraft<br />

aus und hat ungleichmäßige Verbindungen<br />

zur Folge. „Der Vorgang des<br />

Schweißens soll beispielsweise bei einem<br />

Funkschlüssel nur etwa 0,5 Sekunden dauern“,<br />

so Unser. „Gleichzeitig wird dieser<br />

Prozess cirka 40 mal pro Minute wiederholt.“<br />

Die Pneumatikkomponenten sind jedoch<br />

in der Regel mit Schläuchen versehen,<br />

sodass sich die Wege für die Druckluft und<br />

damit auch die Zykluszeit verlängern.<br />

„Zudem mussten wir bisher die Pneumatikeinheiten<br />

unserer Schweißgeräte selbst<br />

zusammenbauen“, berichtet Unser. „Diese<br />

bestanden aus mehreren Kleinteilen wie<br />

Ventilen und Schrauben.“ Das ermöglicht<br />

Fehler beim Montieren. Die Schläuche wiederum<br />

waren anfällig für Knicke, was beim<br />

Schweißen zu Problemen bei der Druckzufuhr<br />

oder sogar zu Leckagen führen konnte.<br />

Ausfallzeiten und Verzögerungen im Betrieb<br />

wurden dadurch unvermeidlich.<br />

Um diesen Problemen zu begegnen,<br />

wandte sich Weber Ultrasonics an die<br />

Konstandin GmbH, die als Spezialist für<br />

Pneumatik und Pneutronik langjährige<br />

Erfahrung mit kompakten Bauteilen im<br />

Druckluftbereich hat. Als Lösung wurde<br />

eine individuelle Pneumatikplatte auf Basis<br />

des Modells ZK3133 konzipiert, die auf<br />

Schläuche zur Leitung der Druckluft verzichtet<br />

und dank eines eingebauten Proportionalventils<br />

extrem präzise arbeitet.<br />

„Über dieses lässt sich die Druckluft zur<br />

Steuerung der benötigten Kräfte mit maximaler<br />

Genauigkeit von 0,<strong>01</strong>2 bar regulieren.<br />

Realisiert wird das über eine Piezo-<br />

Ansteuerung in Abhängigkeit von der elektrischen<br />

Spannung“, erklärt Mathias Kraft,<br />

Leiter Technik bei Konstandin. „Sie stellt<br />

sicher, dass die Sonotrode weder zu fest<br />

noch zu sanft auf dem Werkstück aufsitzt, je<br />

nachdem, in welcher Phase des Schweißprozesses<br />

sich die Anlage befindet.“<br />

Gleichzeitig bieten das kompakte Design<br />

der Platte und die schlauchlose Konstruk -<br />

tion den Vorteil, dass die benötigte Luft<br />

ohne Umwege zugeführt werden kann. Das<br />

Umschalten zwischen den einzelnen Kräften<br />

erfolgt schneller. Die Zykluszeit verringert<br />

sich und es lassen sich mehr Schweißvorgänge<br />

in der gleichen Zeit durchführen.<br />

Durch den Verzicht auf eine Verschlauchung<br />

entfallen auch die Risiken von Leckagen<br />

und abgeknickten Leitungen. Die<br />

komplette Druckluftverteilung findet direkt<br />

durch Kanäle innerhalb der Pneumatik -<br />

platte statt. „Ein weiterer Vorteil ist die<br />

einfache Bauweise und Fertigung aus einer<br />

Hand ohne Beteiligung von fremden<br />

Herstellern“, so Kraft. Die Montage bei<br />

Weber gestaltet sich dadurch besonders<br />

leicht: „Da die Platte keine Schläuche benötigt<br />

und nur ein einziges elektrisches Kabel<br />

aufweist, das angeschlossen werden muss,<br />

können hier praktisch keine Fehler unterlaufen“,<br />

bestätigt Unser. „Das gewährleistet<br />

einen zuverlässigen Betrieb.“<br />

Auch die Wiederholgenauigkeit ist mit<br />

der Pneumatikplatte sichergestellt. Dank<br />

eines zusätzlichen Fein-Druckreglers kommt<br />

es bei der Einstellung von Trigger-, Schweißund<br />

Haltekraft auch nach zahlreichen<br />

Arbeitsgängen nicht zu Ungenauigkeiten in<br />

Bezug auf die Parameter. Die pneumatische<br />

Regulierung des Schweißprozesses verläuft<br />

präzise, schnell und 100-prozentig wiederholgenau,<br />

sodass ein exaktes Umschalten<br />

von einer spezifischen Kraft auf die nächste<br />

im Millisekundenbereich möglich ist. Die<br />

gleichbleibenden Ergebnisse sichern wiederum<br />

die Effizienz der ganzen Anlage, da es zu<br />

fast keinem Ausschuss an fehlerhaft geschweißten<br />

Produkten kommt.<br />

„Wir haben bereits vor diesem Projekt<br />

mehrere Kooperationen mit Konstandin<br />

erfolgreich durchgeführt und dabei immer<br />

sehr gute Erfahrungen gemacht“, fasst<br />

Unser zusammen. „Neben den überzeugenden<br />

Produkten wie der Pneumatikplatte<br />

beeindruckten uns die kurzen Entscheidungswege,<br />

konstruktive Lösungsvorschläge<br />

sowie eine detaillierte Dokumentation<br />

der Prozesse. Weitere gemeinsame Projekte<br />

sind bereits in Planung.“ •<br />

Julian Carlos Betz<br />

Journalist in München<br />

Eine Playmobil-Figur in der Mache: Die Sonotrode an der Spitze des Schweißkopfes überträgt beim<br />

Schweißvorgang die entstandenen Schwingungen auf das jeweilige Werkstück. Bild: Weber Ultrasonics<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>01</strong>/02.21 61

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