Industrieanzeiger 01-02.2021
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technik & wissen<br />
Die Stellplätze im Bodenlager sind mit selbstklebenden Bodenmarkierungen<br />
aus PVC-Hartfolie beschriftet.<br />
der er das benötigte Material zusammenstellt. Bei einigen<br />
Fertigungslinien wird aber auch nach dem Kanban-<br />
Prinzip gearbeitet. In diesem Fall erfolgt die Bereitstellung<br />
anhand des tatsächlichen Verbrauchs. Um den zu<br />
ermitteln, fährt ein Logistikmitarbeiter regelmäßig eine<br />
Runde durch die Produktion und füllt die Bereitstellungsflächen<br />
auf, wenn dort wieder Platz ist. „Das ist ein<br />
einfaches, aber effektives Verfahren, das den Aufwand<br />
für Kommunikation und Planung reduziert“, so Pöls.<br />
Rohmaterialien eignen sich für die Blocklagerung,<br />
Fertig- und Halbfertigteile jedoch nicht. Deswegen wurden<br />
neue Regale aufgebaut und moderne Handscanner,<br />
sogenannte MDE-Geräte, angeschafft, um damit die<br />
Stellplatze zu scannen. Um die Kennzeichnung mit den<br />
spezifischen Gegebenheiten vor Ort abzustimmen, hatten<br />
sich die Verantwortlichen bei NTN die Etiketten<br />
mehrerer Anbieter zuschicken lassen, um die Layouts<br />
und insbesondere die verschiedenen Barcodes zu testen.<br />
Am Ende entschied sich Hannes Pöls für den Köllner<br />
Hersteller Onk, weil ihn die fachliche Kompetenz des<br />
Vertriebsleiters und das Design der Produkte überzeugten.<br />
Der geplante Besichtigungstermin vor Ort musste<br />
wegen Corona entfallen. Die Abstimmung erfolgte deswegen<br />
per Telefon und über den Austausch von Bildern<br />
und Mustern.<br />
Die Grundstruktur in den Regallagern wird von<br />
Gangschilder vorgegeben, die gut sichtbar an den Stirnseiten<br />
der Regale befestigt sind. Für die bis zu vier Meter<br />
hohen Regale haben die Spezialisten aus Köln farbige<br />
Man-Down-Etiketten produziert und geliefert. Sie<br />
sind auf der untersten Traverse befestigt, sodass die<br />
Staplerfahrer auch die höheren Ebenen direkt vom Boden<br />
aus scannen können. Auf jedem Etikett sind maximal<br />
fünf QR-Codes und die klarschriftliche Stellplatzbezeichnung<br />
nebeneinander abgedruckt. Diese Daten<br />
bilden jeweils die untere und alle darüber liegenden<br />
Ebenen ab. Damit die Logistikmitarbeiter die Barcodes<br />
den Ebenen fehlerfrei zuordnen können, ist jede andersfarbig<br />
hinterlegt, also zum Beispiel rot für die Ebene 3<br />
oder blau für Ebene 4. „Durch die Farben wird das Lager<br />
für die Mitarbeiter nicht nur übersichtlicher, sondern<br />
auch freundlicher“, freut sich Pöls. Zusätzlich zur<br />
Farbcodierung sind die Lagerebenen 1 und 2 durch<br />
Richtungspfeile ausgewiesen.<br />
Die Stellplätze in den Montage- und Rollregalen, die<br />
sich auf Mannshöhe befinden, haben an jedem Fach ein<br />
Barcodeetikett. „Da wir keine großen Flächen zum Befestigen<br />
der Etiketten hatten, mussten diese besonders<br />
klein ausfallen“, beschreibt Pöls die Anforderung. „Der<br />
QR-Code musste aber dennoch problemlos lesbar sein.“<br />
Die Ident-Profis von Onk haben deswegen den Barcode,<br />
die zugehörige sechsstellige Stellplatzkoordinate in Klarschrift<br />
und einen Richtungspfeil auf 35 mm hohe und<br />
140 mm breite Folienetiketten gedruckt und zum Schutz<br />
laminiert. Die Stellplätze im Bodenlager schließlich sind<br />
mit selbstklebenden Bodenmarkierungen aus PVC-<br />
Hartfolie beschriftet. Die Stellplatzkoordinate ist darauf<br />
als QR-Code und in Klarschrift aufgedruckt.<br />
„An der einen oder anderen Stelle gab es während<br />
der Auftragsabwicklung noch Anpassungen, aber unterm<br />
Strich war der Service von Onk wirklich gut“, fasst<br />
Lagerleiter Pöls zusammen. Der Aufbau der Produktionslogistik,<br />
die Lagererweiterung und die Kennzeichnung<br />
der Stellplätze sind mittlerweile abgeschlossen.<br />
Derzeit wird noch die Lagerverwaltungs-Software implementiert.<br />
„Sobald die in Betrieb ist und die statische<br />
Lagerhaltung auf die chaotische Lagerhaltung umgestellt<br />
wurde, können wir das Potenzial unseres digitalisierten<br />
Lagers voll ausschöpfen“, freut sich Pöls. (us) •<br />
Für die Kennzeichnung<br />
der Stellplätze in den<br />
Regallagern kommen<br />
mehrfarbige Man-Down-<br />
Etiketten zum Einsatz,<br />
mit denen sich auch<br />
Stellplätze in luftiger<br />
Höhe vom Boden aus<br />
einscannen lassen.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>01</strong>/02.21 65