Digital Scout HMI 2021
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HANNOVER MESSE DIGITAL EDITION <strong>2021</strong><br />
DIE GEBURTSSTUNDE<br />
DER SCHWARMPRODUKTION<br />
Der Platzverbrauch von Produktionsmaschinen<br />
und -anlagen ist immens. Um diesem<br />
Problem zu begegnen, gilt es, den linearen<br />
Produktionstransport aufzulösen und stattdessen<br />
einen dimensionalen Produktionsraum<br />
zu erschaffen. Der Wandel gelingt nun durch<br />
die Integration der modernen Magnetschwebetechnologie<br />
in ein Automatisierungssystem und<br />
läutet damit eine neue Ära der Fertigung ein.<br />
Die Magnetschwebetechnologie ermöglicht<br />
Produktmanipulationen und -transporte<br />
mit sechs Freiheitsgraden<br />
Förderbänder, Rundtische oder Transportkarusselle – zahllos<br />
sind die Methoden, um Produkte in oder zwischen Bearbeitungsstationen<br />
zu transportieren. Eines ist ihnen jedoch allen<br />
gemeinsam: Sie leisten keinen Beitrag zum eigentlichen<br />
Fertigungsprozess. Ganz im Gegenteil: Sie brauchen Platz und<br />
verringern so den Output pro m2 Stellfläche.<br />
„Der Produkttransport ist ein notwendiges Übel für Maschinenund<br />
Anlagenbauer“, bringt es Dario Rovelli, Experte für mechatronische<br />
Systeme bei B&R, auf den Punkt. Neben dem hohen<br />
Platzverbrauch hat der konventionelle Produkttransport einen<br />
zweiten schwerwiegenden Nachteil: Er macht die Maschine unflexibel.<br />
Es war Henry Ford, der der industriellen Massenproduktion<br />
mit dem Förderband und einem strikten Produk tionstakt<br />
zum Durchbruch verholfen hat. Doch was einst die Industrie viel<br />
Stefan Hensel ist Unternehmensredakteur bei B&R in Eggelsberg<br />
produktiver machte, ist nun zum Hindernis geworden. So Rovelli:<br />
„Um den aktuellen Anforderungen mit ständig wechselnden und<br />
immer individuelleren Produkten gerecht zu werden, müssen wir<br />
den unflexiblen Produktionstakt loswerden.“<br />
ANGLEICHEN ASYNCHRONER PROZESSE<br />
Neue Technologien haben die industrielle Produktion in den vergangenen<br />
Jahren viel flexibler gemacht, allen voran Track-Systeme<br />
wie SuperTrak und AcopoStrak. Sie können jedes Produkt individuell<br />
bewegen und auch als eigenständige Achse bei Bearbeitungsstationen<br />
eingesetzt werden. Zudem können Produktströme<br />
bei vollem Tempo getrennt und wieder zusammengeführt werden.<br />
„Track-Systeme meistern eine ganz große Herausforderung“,<br />
erklärt Rovelli, „sie synchronisieren asynchrone Prozesse.“ Das<br />
heißt: Die Produktionsgeschwindigkeit muss sich nicht mehr<br />
nach der langsamsten Bearbeitungsstation richten. Langsame<br />
18 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur Hannover Messe <strong>2021</strong>