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Digital Scout HMI 2021

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HANNOVER MESSE DIGITAL EDITION <strong>2021</strong><br />

UNDER PRESSURE<br />

Bei der Entwicklung von Schaltgeräten für<br />

Extrem-Anwendungen müssen auch widrige<br />

Umgebungsbedingungen berücksichtigt und,<br />

sobald die ersten Prototypen gefertigt sind,<br />

getestet werden.<br />

Tiefkälte, Feuchte, Vibrationen, Staub, Explosionsrisiko,<br />

korrosive Umgebung: Das sind typische Bedingungen,<br />

unter denen Schaltgeräte in einigen Anwendungsfeldern<br />

der Verfahrens- und Prozesstechnik arbeiten. Beispiele<br />

sind die Chemieindustrie, Oil & Gas, der Schüttgutumschlag und<br />

hygienesensible Bereiche der Nahrungsmittelproduktion.<br />

Unter diesen Extrembedingungen würden konventionelle<br />

Schaltgeräte nicht ansatzweise die erwartete und in Dauertests<br />

verifizierte Lebensdauer erreichen. Hier müssen Extrem-Schaltgeräte<br />

zum Einsatz kommen, die eigens für diese Anwendungen<br />

entwickelt wurden. Zu ihren konstruktiven Besonderheiten gehören<br />

die Auswahl der Werkstoffe, die hochwirksame Abdichtung<br />

und auch die Beschichtung der verwendeten Gehäuse.<br />

Der Entwicklungsprozess sowie die fertigungsbegleitende Prüfung<br />

während der Serienproduktion umfassen auch entsprechende<br />

Tests unter Extrembedingungen. Das geschieht bei Steute in<br />

einem bestens ausgestatteten Labor, in dem die Schaltgeräte unter<br />

den eingangs genannten Parametern geprüft werden.<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Rainer Lumme, Produktmanager Extreme,<br />

Steute Technologies GmbH & Co. KG, Löhne<br />

STRAHL- UND SPRITZWASSER<br />

Eine oft gewünschte Eigenschaft der Schaltgeräte aus dem<br />

„Extreme“-Programm ist die Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Strahl- und Spritzwasser. Das betrifft elektromechanische Schaltgeräte<br />

und Sensoren, die unter rauen Bedingungen z. B. in Landund<br />

Baumaschinen sowie im Schiffbau und in der Offshore-Technik<br />

zum Einsatz kommen. Es gilt aber auch für Schaltgeräte, die<br />

in hygienesensiblen Bereichen verbaut und regelmäßig Reinigungsprozessen<br />

wie Washdown oder Beaufschlagung mit dem<br />

Hochdruckreiniger ausgesetzt sind. Im Steute-Labor werden die<br />

entsprechenden Prüfungen durchgeführt, um u. a. die IP-Klasse<br />

der Geräte zu dokumentieren. Auch Unterwassertests können<br />

hier absolviert werden.<br />

Eine hohe Lebensdauer bei tiefen Temperaturen muss ebenso<br />

in die Schaltgeräte „hineinkonstruiert“ werden wie der Spritzwasserschutz.<br />

Hier stehen die Entwickler vor der Herausforderung,<br />

dass bestimmte Gehäusewerkstoffe (Kunststoffe) bei sehr<br />

tiefen Temperaturen verspröden und auch gängige Dichtungswerkstoffe<br />

dann nicht mehr einsetzbar sind. Tests in Klimakammern<br />

stellen unter Beweis, dass die Schaltgeräte aus dem Tieftemperatur-Programm<br />

von Steute unter diesen Bedingungen,<br />

d. h. bei Temperaturen bis herab zu – 60 °C, eine hohe Lebensdauer<br />

erreichen.<br />

STAUBBELASTUNG UND KORROSION<br />

Staub als Umgebungsbedingung spielt bei den Extrem-Schaltgeräten<br />

schon deshalb eine Rolle, weil viele Geräte den Anforderungen<br />

des Staubexplosionsschutzes entsprechen und weil in einigen<br />

Anwendungen wie etwa der Schüttgut-Fördertechnik die<br />

Staubbelastung sehr hoch ist. Bei den entsprechenden Tests arbeiten<br />

die Schaltgeräte unter Einwirkung von Teststaub.<br />

136 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur Hannover Messe <strong>2021</strong>

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