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Digital Scout HMI 2021

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HANNOVER MESSE DIGITAL EDITION <strong>2021</strong><br />

01 02<br />

01 Vom Gabelstapler bis zur Verpackungsmaschine: Isense-Gleitlager<br />

informieren über ihren Verschleiß und warnen rechtzeitig vor einem<br />

Anlagen- oder Maschinenstillstand<br />

02 Für die Anbindung der gedruckten intelligenten Verschleißteile<br />

werden entweder Gewindeeinsätze vorgesehen (unten), über die die<br />

Kontakte angeschraubt werden können, oder alternativ offene<br />

Kontakte an der Außenhaut des Gleitlagers (Bild oben)<br />

weiteren Schaden an der Lagerstelle und der ganzen Anlage zu<br />

verhindern“, erklärt Tom Krause, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

der additiven Fertigung bei der Igus GmbH. Die Entwickler des<br />

Motion-Plastics-Spezialisten sind mithilfe des Multimaterialdrucks,<br />

auch 2k-Druck genannt, in der Lage, in nur einem einzelnen<br />

Arbeitsschritt solche intelligenten Sonderteile herzustellen.<br />

Die Sensorschicht wird dabei an den zu belastenden Stellen des<br />

Bauteils aufgetragen. Die Komponenten werden aus den Filamenten<br />

Iglidur I150 oder Iglidur I180 und einem speziell entwickelten<br />

elektrisch leitfähigen 3D-Druck-Material hergestellt, welches<br />

sich gut mit dem Tribo-Filament verbindet. Der Anwender<br />

kann auf hohe Werkzeugkosten verzichten und erhält bereits innerhalb<br />

von fünf Tagen sein individuelles Gleitlager.<br />

VERSCHLEISS ODER BELASTUNG<br />

WERDEN ÜBERWACHT<br />

Aktuell sind zwei Konzepte möglich: Befindet sich das elektrisch<br />

leitfähige Material zwischen den verschleißbeanspruchten<br />

Schichten, kann es vor Überlastung warnen. Denn ändert sich die<br />

Belastung, so verändern sich auch die elektrischen Eigenschaften.<br />

Die Maschine kann angehalten werden und weitere Schäden<br />

lassen sich verhindern. Um die Belastungsgrenzen festzulegen,<br />

muss das Lager entsprechend kalibriert sein.<br />

Ist die Leiterbahn hingegen in der Gleitfläche eingebracht, ist<br />

der Verschleiß über die Änderung der elektrischen Eigenschaften<br />

messbar. Predictive Maintenance wird bei dem 3D-Druck-Bauteil<br />

möglich. Dabei kann es sich um eine Schicht handeln oder auch<br />

um mehrere Schichten. Das mehrschichtige Verfahren lohnt sich<br />

vor allem für Teile, die sich in der z-Ebene bewegen. Werden die<br />

3D-gedruckten Komponenten zudem im Vorserienstadium eingesetzt,<br />

geben die erhobenen Verschleiß- oder Belastungsdaten<br />

schon im Vorfeld zusätzlich Auskunft über die Lebensdauer der<br />

einzelnen Komponente oder der geplanten Anwendung in der<br />

Serie. Anpassungen und Optimierungen im Entwicklungsprozess<br />

sind dadurch leichter möglich.<br />

SYSTEMANBINDUNG NACH WUNSCH<br />

Für die Anbindung der gedruckten intelligenten Verschleißteile<br />

bietet Igus zwei Möglichkeiten der Kontaktierung an. Entweder<br />

nutzt der Anwender Gewindeeinsätze, über welche die Kontakte<br />

angeschraubt werden können, oder es befinden sich offene Kontakte<br />

an der Außenhaut des Gleitlagers, wie bei der Isense-Gleitlagertechnik.<br />

Die Gleitlager müssen dafür in ein Gehäuse eingesetzt<br />

und ausgerichtet werden. Über eine Bohrung in diesem Gehäuse<br />

werden die Kontakte anschließend mit einem Stecker verbunden.<br />

Die gemessenen Daten der Sensoren lassen sich auf<br />

unterschiedliche Arten seitens der Maschinen- und Anlagenbetreiber<br />

integrieren. Im einfachsten Fall kommen simple Leuchtdioden<br />

zum Einsatz, die den Zustand temporär oder stationär in<br />

Rot oder Grün anzeigen. Des Weiteren sind kostengünstige Isense-Auswerteeinheiten<br />

verfügbar, hier wird der Zustand optisch<br />

angezeigt und über WLAN im lokalen Netz des Kunden zur Verfügung<br />

gestellt. Richtig interessant sind für den Kunden die vorausschauenden<br />

Informationen. Wenn den sogenannten „i.Cee:local<br />

devices“ die Bewegungsinformationen bekannt sind, können<br />

frühzeitig Informationen zu einem bevorstehenden Produktaustausch<br />

oder Warnungen bei unerwarteten Ereignissen bereitgestellt<br />

werden. Die Verbindung zwischen Sensoren und<br />

„i. Cee:local device“ kann drahtgebunden wie drahtlos erfolgen,<br />

Letzteres beispielsweise bei bewegten Anlagenteilen ohne eigene<br />

Stromversorgung (LoRa-Funkstandard). Von hier aus ist die Integration<br />

der Daten an das IoT, Cloudsystem oder an das Kundennetzwerk<br />

leitungsgebunden möglich. „So hat der Kunde die freie<br />

Auswahl, die Daten so auszulesen und die Serverinformationen<br />

so aufzubereiten, wie es sich für ihn am besten eignet“, konstatiert<br />

Richard Habering, Geschäftsbereichsleiter Smart Plastics.<br />

Bilder: igus GmbH<br />

www.igus.de<br />

SENSORIK WIRD PER MULTI-<br />

MATERIALDRUCK IN DAS ADDITIV<br />

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