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Digital Scout HMI 2021

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HANNOVER MESSE DIGITAL EDITION <strong>2021</strong><br />

in Kombination mit einem Hydromotor das<br />

hydrostatische Fahrgetriebe in Bau-, Bergbau-<br />

oder Landmaschinen. In Axialkolbenpumpen<br />

kommen vornehmlich Gleitbuchsen<br />

aus Metall-Polymer-Werkstoffen<br />

als Hauptwellenlager zum Einsatz. Zudem<br />

kann die sogenannte Schwenkwiege<br />

zur Verstellung des Fördervolumens in relativ<br />

großen Gleitlagerschalen gelagert<br />

sein. Die Gleitlager müssen eine feinfühlige<br />

Regelung des Volumenstroms gewährleisten. Ein<br />

geringes Losbrechmoment bei niedrigem und konstantem<br />

Reibwert ist dafür entscheidend.<br />

In Kolbenpumpen mit radialer Kolbenanordnung entsteht der<br />

Kolbenhub zur Förderung des Fluids durch die Exzentrizität zwischen<br />

Außenring und Welle. Gleitlager dienen in diesem Pumpentyp<br />

zur Lagerung der Antriebswelle im Gehäuse. Aufgrund<br />

des erzeugbaren hohen Druckniveaus und der direkten Einleitung<br />

der Kolbenkräfte in die Welle sind auch die Wellenlager im<br />

Pumpengehäuse hoch beansprucht. Hier findet man überwiegend<br />

Metall-Polymer-Verbundgleitlager – sie erfüllen die hohen<br />

Anforderungen bezüglich Tragfähigkeit und zusätzlicher<br />

tribologischer Perfomance.<br />

In Zahnradpumpen erfolgt die Förderung des Mediums in den<br />

Zahnzwischenräumen rotierender Zahnräder.<br />

In Innenzahnradpumpen rotiert ein angetriebenes Zahnrad<br />

exzentrisch in einem mitdrehenden, innenverzahnten Gegenrad.<br />

Im Pumpengehäuse montierte Gleitbuchsen übernehmen die<br />

Lagerung der Antriebswelle. Es kommen Stahl-Aluminium-Verbundgleitlager<br />

und vermehrt Stahl-Polymer-Verbundgleitlager<br />

zum Einsatz.<br />

In Außenzahnradpumpen kämmen zwei Zahnräder in einem<br />

Pumpengehäuse und fördern so das Fluid in den Räumen zwischen<br />

den Zähnen und der Gehäusewand. Eines der beiden<br />

Pumpenräder ist das Antriebsrad, das zweite wird über den<br />

Zahn-Formschluss mitgeschleppt. Gleitbuchsen im Pumpengehäuse<br />

nehmen die aus der Verdrängung des Mediums entstehenden<br />

Kräfte auf.<br />

Die Kompaktheit von Zahnradpumpen lässt nur wenig Bauraum<br />

für die Lagerung der beiden Wellen im Gehäuse zu. Die Lagerbuchsen<br />

sind daher sehr dünnwandig ausgeführt. Niedrige<br />

Reibwerte bei hoher Verschleißfestigkeit sind entscheidend für<br />

einen dauerhaft hohen Pumpenwirkungsgrad. Als Gleitwerkstoff<br />

setzt man auf einen Dreischicht Stahl-Bronze-Polymer-Verbundwerkstoff.<br />

Die Kunststoffschicht, die in die poröse Sinterbronze<br />

imprägniert ist, besteht aus einer PTFE-Matrix mit, die Tragfähigkeit<br />

steigernden Fasern und den Verschleiß mindernden Füllstoffen.<br />

Zur sicheren Versorgung der präzisen Lager – mit aus dem<br />

Förderstrom abgezweigtem Medium ‒ sind mitunter axial angeordnete<br />

Versorgungsnuten in die Gleitfläche eingebracht. Ein<br />

korrektes Einpressen der Buchsen in das Gehäuse stellt sicher,<br />

dass sich die Schmiernuten außerhalb des Lastbereiches befinden.<br />

01 Stahl-Kunststoff-Verbundbuchsen mit dem Markennamen<br />

Permaglide mit axialen Schmiernuten<br />

Üblicherweise definiert der Systemhersteller den Bauraum für<br />

die Lagerung im Aggregat und gibt die relevanten Betriebsparameter-Daten<br />

für die Lagerung vor. Der Gleitlagerhersteller entwirft<br />

mit diesen Informationen die Lagerung und realisiert in den<br />

Grenzen seiner Designfreiheit spezielle Features am Lager – zum<br />

Beispiel die Fasen der Lauffläche, die Schmiernuten in der Gleitfläche<br />

oder die Ausstanzungen bzw. Bohrungen für die Schmierstoffversorgung<br />

des Lagers durch die Umbauteile. Ziel der Maßnahmen<br />

ist die Maximierung der lastübernehmenden Gleitfläche.<br />

Die Fasen der Stirnflächen können dabei auch asymmetrisch<br />

sein. Des Weiteren gilt es – unter Berücksichtigung von Kräften,<br />

Daten des Hydrauliköls und der Ausführung der zu lagernden<br />

Wellen – den für die Einstellung eines hydrodynamischen<br />

Schmierzustandes entscheidenden Schmierspalt auszulegen.<br />

Hierfür werden vom Lagerspezialisten neben den Gleitlagerdaten<br />

und dem Wärmegang der Pumpe auch die Fertigungstoleranzen<br />

sowie die elastischen Deformationen der belasteten Bauteile<br />

in die Auslegung einbezogen. In kritischen Fällen setzt man für<br />

diese Berechnung eine Simulationssoftware ein. Auf Basis vieler<br />

Simulationszyklen kann die optimale Ausführung ermittelt werden.<br />

PASSGENAUE SC<strong>HMI</strong>ERSTOFFVERSORGUNG<br />

Von großer Bedeutung für das geforderte Performanceniveau eines<br />

Gleitlagers in Hydraulikkomponenten ist die Gewährleistung<br />

der Versorgung des Lagers mit Schmierstoff. Speziell für gleitgelagerte,<br />

hoch belastete, schnell drehende Wellen müssen daher<br />

Schmiernuten in den Gleitflächen der Lager realisiert werden.<br />

02<br />

Stribeckkurven verschiedener Gleitwerkstoffe nach dem<br />

Einlaufen<br />

OPTIMIERUNG VON GLEITLAGERN FÜR<br />

HYDRAULIKAGGREGATE<br />

Ihr Kompass zur Hannover Messe <strong>2021</strong> DIGITAL SCOUT 159

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