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Digital Scout HMI 2021

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HANNOVER MESSE DIGITAL EDITION <strong>2021</strong><br />

Vor zehn Jahren, 2011, wurde der Arbeitskreis Industrie<br />

4.0 in der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft<br />

ins Leben gerufen. Die Forschungsunion war zu der Zeit<br />

das zentrale innovationspolitische Beratungsgremium<br />

der deutschen Bundesregierung in Fragen der Hochtechnologie.<br />

Mit dabei: Susanne Kunschert, geschäftsführende Gesellschafterin<br />

des Automatisierungsexperten Pilz. Als Mitglied hat sie bzw.<br />

Pilz bei der Ausarbeitung und damit „der Geburt“ von Industrie<br />

4.0 mitgewirkt. In den Umsetzungsempfehlungen hieß es<br />

seinerzeit, dass die Industrie in Zukunft in der Lage sein müsse,<br />

zunehmend individuelle, leistungsfähigere Produkte zu gleichbleibenden<br />

Preisen fertigen zu können, um den veränderten Ansprüchen<br />

des Marktes zu genügen. Und heute, zehn Jahre später?<br />

„Wir sind auf dem Weg. Industrie 4.0 ist eine Vision, ein Leitgedanke<br />

und kein zeitliches begrenztes Projekt. Daher werden wir<br />

uns noch lange Zeit mit diesem Thema befassen!“, fasst Susanne<br />

Kunschert zusammen.<br />

IT, AUTOMATION & INDUSTRIE STEHEN IM DIALOG<br />

Aus Sicht der geschäftsführenden Gesellschafterin ist das Entscheidende,<br />

dass sich die Industrie auf den Weg begeben hat. Es<br />

findet ein branchenübergreifender Austausch zwischen IT, Automation<br />

und Industrie statt. Industrie 4.0 schafft den Anlass, um<br />

im Dialog mit Kunden bestehende Prozesse und ihre Umsetzung<br />

zu hinterfragen. Auch denken wir weltweit vermehrt in Systemen<br />

und Geschäftsmodellen, anstatt in Produkten und Hardware.<br />

Denn denken wir an die Produktion der Zukunft, geht es eben<br />

nicht nur um vollautomatisierte Hallen, sondern um die Kollaboration<br />

von Mensch und Maschine. Jeder an seinem Platz mit<br />

seinen Stärken.<br />

WIR BEFINDEN UNS AUF DEM SOGENANNTEN<br />

PFAD DER ERLEUCHTUNG …<br />

… heißt es im Hype-Zyklus. „Aus den gemachten Erfahrungen,<br />

guten wie schlechten, können wir besser erkennen, welche Anforderungen<br />

an Unternehmen wirklich gestellt werden“, fasst<br />

Susanne Kunschert optimistisch zusammen. Nach ihrer Einschätzung<br />

spielen zwei Anforderungen eine besondere Rolle und<br />

sind essenziell für Unternehmen: <strong>Digital</strong>isierung und Agilität. Betrachten<br />

wir die <strong>Digital</strong>isierung, geht es um das Zusammenwachsen<br />

von IT, Maschinenbau und Automatisierungstechnik. Alles<br />

wird vernetzt und spricht miteinander. Daten können ohne Medienbrüche<br />

zwischen verschiedenen Bereichen und Systemen<br />

übertragen werden. Dies ist die technische Grundanforderung<br />

und betrifft sowohl interne Prozesse als auch Produkte, Lösungen<br />

und Business-Modelle. Voraussetzung, diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, ist das Miteinander. Die angesprochenen, sozusagen<br />

„neuen“ Technologien zu integrieren gelingt nur, wenn<br />

die IT-Abteilung in die Produktentwicklung miteinbezogen wird.<br />

Also muss der Systemadministrator mit dem Produktmanager<br />

sprechen, der Maschinenbauer mit dem Start-up.<br />

AGILITÄT IST EINE FRAGE DER EINSTELLUNG<br />

Der zweite Punkt ist Agilität: Sich agil zu bewegen, heißt für Unternehmen,<br />

sich nach den kürzer werdenden Produktlebenszyklen<br />

auszurichten und damit Produktenwicklung und Kundenbetreuung<br />

im Unternehmen anzupassen. Mehr Manpower in der<br />

Entwicklung bedeuten dabei nicht schnellere Time-to-Market-<br />

DER MENSCH SPIELT EINE<br />

SCHLÜSSELROLLE<br />

Bei den Herausforderungen einer Industrie 4.0<br />

spielt der Mensch eine Schlüsselrolle. Der Mensch<br />

muss die Technologien und Methoden ausfüllen<br />

können, sonst bleiben sie leere Hüllen, Werkzeuge<br />

und Plattformen.<br />

SUSANNE KUNSCHERT, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />

Zeiten. Agilität ist gefordert in den Methoden und in den Köpfen.<br />

Doch Agilität kann nicht verordnet werden, sondern ist Einstellungssache.<br />

Für viele Bereiche bedeutet das, dass Produktentwicklungen<br />

und andere Prozesse nicht mehr nach dem Wasserfall-Prinzip,<br />

also immer der Reihe nach, ablaufen können. Der<br />

Wandel vom Wasserfall zu agilen Methoden ist ein Change-Prozess,<br />

der in den Unternehmen begleitet werden muss.<br />

Susanne Kunschert blickt trotz dieser großen Herausforderungen<br />

optimistisch und gespannt auf die nächsten zehn Jahre.<br />

Zum anderen freut sie sich, ihre Erfahrungen zu teilen und<br />

darüber, wie diese Anforderungen bei Pilz gelebt werden. Ein<br />

Ergebnis ist das innovative Sicherheitsschaltgerät myPNOZ:<br />

„Mithilfe agiler Methoden und auf Basis eines durchgängigen<br />

digitalen Konzepts können wir Kundenwünsche im Bereich<br />

sichere Automatisierung besser erfüllen. Das jüngste Mitglied<br />

der Familie der Sicherheitsschaltgeräte ist damit das weltweit<br />

erste, das ab Losgröße 1 bestellt werden kann“, fasst Susanne<br />

Kunschert zusammen. Für Pilz ein Meilenstein, genauso für die<br />

sichere Automatisierung. Was das genau heißt und was das<br />

Besondere dabei ist, darüber sprechen Harald Wessels, Vice<br />

President Product Management und Florian Rotzinger, Product<br />

Management Steuerungen mit der Redaktion – ein Gedankenaustausch<br />

über Innovationen und Industrie 4.0.<br />

Ihr Kompass zur Hannover Messe <strong>2021</strong> DIGITAL SCOUT 13

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