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Beschaffung aktuell 05.2021

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<strong>Beschaffung</strong> Aktuell: Gemeinsam mit Siemens<br />

Energy und einer Reihe von internationalen Unternehmen<br />

entwickelt und realisiert die Porsche AG in<br />

Chile ein Pilotprojekt, aus<br />

dem die weltweit erste integrierte<br />

und kommerzielle<br />

Großanlage zur Herstellung<br />

synthetischer, CO 2 -neutraler<br />

Kraftstoffe (eFuels) hervorgehen<br />

soll. Welche Rolle hat<br />

der Einkauf bei diesem Projekt<br />

gespielt?<br />

Städter: Dieses Projekt haben<br />

mein Kollege Michael<br />

Steiner [Anm. Red.: Vorstand Forschung und Entwicklung<br />

Porsche] und ich gemeinsam initiiert. Die<br />

Entwicklung hat den technischen Teil der regenerativen<br />

Kraftstoffe vorangetrieben, während mein Team<br />

für die Partnersuche und das Vertragliche zuständig<br />

war. Über einen Lenkungskreis haben wir uns permanent<br />

abgestimmt. eFuels sind uns eine Herzensangelegenheit.<br />

Wir sehen uns dabei als Pioniere: Schon im<br />

nächsten Jahr werden wir rund 130.000 Liter aus<br />

Chile beziehen, die wir dann in den Rennsportfahrzeugen<br />

des Porsche Supercups testen. Perspektivisch<br />

wollen wir eFuels auch in unserer Bestandsflotte einsetzen.<br />

Zum Beispiel in unserer Ikone, dem 911. Er<br />

wird immer einen Verbrennungsmotor haben. Mit<br />

eFuels können die Kunden den 911 mit regenerativen<br />

Kraftstoffen und gutem Gewissen fahren.<br />

»Nehmt<br />

Herausforderungen an,<br />

sie gehören im Einkauf<br />

dazu. Deswegen ist<br />

die <strong>Beschaffung</strong> für<br />

mich eine Berufung.«<br />

Städter: Frau Frenkel ist eine exzellente Führungskraft,<br />

mit über 20 Jahren Erfahrung bei Porsche. Sie<br />

kennt die Zulieferindustrie gut, hat für Helsa Werke,<br />

Valeo und TRW gearbeitet. In<br />

ihrer beruflichen Laufbahn<br />

war sie auf sämtlichen Stufen<br />

der automobilen Wertschöpfungskette<br />

tätig: von Qualitätssicherung<br />

über Entwicklung<br />

bis hin zu verschiedenen<br />

Positionen im Vertrieb – auch<br />

international. Aus meiner<br />

Sicht ist dieser breite Blickwinkel<br />

eine optimale Basis. Ich<br />

bin überzeugt, dass Frau Frenkel mit eigenen Akzenten<br />

die Porsche-<strong>Beschaffung</strong> weiter voranbringen<br />

wird.<br />

Das Interview führte Sabine Schulz-Rohde.<br />

Porsche AG<br />

<strong>Beschaffung</strong> Aktuell: Sie haben eine Traum -<br />

karriere im Einkauf hingelegt. Welchen Tipp geben<br />

Sie jungen Menschen, die Ähnliches erreichen<br />

möchten?<br />

Städter: Man braucht Leidenschaft. Eine Karriere<br />

ohne Leidenschaft funktioniert nicht. Ein weiterer<br />

Rat: Nehmt Herausforderungen an, sie gehören im<br />

Einkauf dazu. Seht die Chancen dabei. Deswegen ist<br />

die <strong>Beschaffung</strong> für mich eine Berufung. Wer das<br />

nicht mag, sollte die Finger davon lassen. Jedem Einzelnen,<br />

der bei uns arbeitet, sage ich: Ihr müsst brennen<br />

für die Sache, mit Feuereifer dabei sein. Und behandelt<br />

die Menschen anständig und respektvoll. Nur<br />

so kann man langfristig das Optimum erreichen. Die<br />

<strong>Beschaffung</strong> hat sich zudem mit den Jahren gewandelt:<br />

Einkäufer sind heute Wertschöpfungspartner.<br />

Wir bringen unser Wissen in alle Unternehmensbereiche<br />

ein. Das macht den Beruf so vielseitig – ein<br />

guter Beschaffer kann es sehr weit bringen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> Aktuell: Im Sommer geben Sie Ihre<br />

Aufgaben an Barbara Frenkel weiter. Sie kommt<br />

nicht direkt aus dem Einkauf …<br />

Ursprung des Unternehmens ist ein<br />

1931 von Ferdinand Porsche in Stuttgart<br />

gegründetes Konstruktionsbüro,<br />

das nach 1945 in einer Automobilfabrik<br />

aufging. Seit 2009 ist Porsche Teil des<br />

Volkswagen Konzerns. Laut Geschäftsbericht<br />

des Mutterkonzerns erreicht der<br />

Sportwagenhersteller bei einem<br />

Umsatz von 26 Mrd. Euro einen operativen<br />

Gewinn von rund 4 Mrd. Euro.<br />

Keine andere Marke innerhalb des<br />

Konzerns erreicht eine ähnlich hohe<br />

Rentabilität. Wie sich aus dem neuen<br />

Geschäftsbericht für 2020 ergibt,<br />

kommen etwa 50 Prozent des Konzerngewinns<br />

von der Stuttgarter Tochter.<br />

Quelle: Handelsblatt.de<br />

Bild: Porsche<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> » 05|2021 17

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