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Flensburg Journal - 226 Juli 2021

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MITTENDRIN Generation

50 plus

zusätzlich durch eine rutschige Fahrbahn

erschwert wurde. Die jeweiligen

Apps konnten an Ort und Stelle problemlos

heruntergeladen werden, lediglich

die Eingabe eines PayPal-Kontos

bei der Bird-App funktionierte

nicht. So wichen wir auf eine andere

Nutzerin mit Kreditkarte aus. Flugs

waren die Gefährte startbereit.

Die erste Testerin wagte sich ans

Werk. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase

war sie dann bald ganz

flott mit ihrem TIER-Scooter unterwegs.

So ging es reihum, bis schließlich

auch der BIRD-Roller an die Reihe

kam. Mit viel Interesse wurden

objektive und subjektive Eindrücke

beider Fahrzeuge diskutiert – immer

wohlwollend beäugt von Schülern,

die ihre Pause an der frischen Luft

verbrachten. Das hatten sie bestimmt

noch nicht gesehen – so viele mobile

„Alte“, die sich freiwillig und fröhlich

auf die oftmals verteufelten neuen

Gefährte in unserem Stadtbild wagten.

Wir waren uns sicher, wenn wir

alleine nicht zurechtgekommen wären,

wäre uns von dort in jedem Falle

Hilfe zuteilgeworden. Wir haben es

jedoch selbstständig geschafft, was

wir hier nicht ohne Stolz kundtun.

Wie immer, stehen am Ende die Kosten.

Beim Selbsttest fielen für gut 30

Minuten Nutzung 7,65 Euro an Kosten

an, also deutlich teurer als der ÖPNV.

Rechnung und Zahlung erfolgten bei

TIER problemlos. Es gab sofort eine

Kostenaufstellung auf dem Handy und

dann eine ordentliche Rechnung per

Mail. Die BIRD-App zeigte zwar die

Kosten 2,47 Euro (der Roller wurde

deutlich kürzer genutzt) an, aber die

Rechnung ist bisher noch nirgends

aufgetaucht.

Hier nun die persönlichen Eindrücke

der vier testenden Personen:

Bernd Wittke (71)

Bei TIER führt die Standfläche dazu,

dass man den hinteren Fuß diagonal

hinter den vorderen stellt, um eine

gefühlt sichere Standposition zu erreichen.

Bei BIRD muss man die Füße

hintereinanderstellen. Das ist aber

leicht versetzt möglich. Die Fußstellung

bei BIRD scheint für Langstrecken

angenehmer.

Mit beiden Modellen können Versätze

von bis zu ca. 4 cm (Ausfahrten, abgesenkte

Bordsteine) bewältigt werden.

Höhere Absätze waren nicht verfügbar;

scheinen aber dann problematisch.

Diese Bodenschwellen müssen

nicht im 90°-Winkel angefahren werden;

ein relativ spitzer Winkel ist (bei

Trockenheit) möglich. Bodenunebenheiten

sind bei BIRD deutlich fühlbar.

Richtungsanzeigen (Arm ausstrecken)

nach links sind gut möglich. Beide

Scooter können einhändig gefahren

werden. Eine Anzeige nach rechts ist

problematisch, da man die Hand von

der Geschwindigkeitsregelung nehmen

muss. Der Scooter wird schnell

langsamer.

Ist eine Beschleunigung erforderlich

– weil man sonst z. B. in der Kurve

umzukippen droht – reagiert BIRD

fast sofort auf den Druck auf den

Geschwindigkeitsregler. Da ist TIER

deutlich langsamer. An diese Verzögerung

muss und kann man sich schnell

gewöhnen und sie berücksichtigen.

Ansonsten könnte das unangenehm

werden.

Bei beiden Scootern werden Vorderund

Hinterrad getrennt gebremst. Wie

bekannt, sollte immer zuerst die Hinterradbremse

bedient werden. Sonst

könnte es zu einem nicht gewollten

Flug über den Lenker kommen.

TIER überzeugte mit ordentlichen

Bremsen auf beiden Rädern.

Bei BIRD war nur eine

geringe Bremswirkung feststellbar,

die in Problemsituationen

völlig unzureichend ist.

Bei BIRD findet man sofort die

vom Fahrrad bekannte Klingel.

Bei TIER wurde keine Klingel

gefunden; obwohl es eine

gibt! Ein anderer Nutzer wies

im Gespräch auf die im linken

Griff integrierte Bedieneinheit

(kleiner Drehgriff) hin.

Diese Möglichkeit wird leider

nicht in der Bedienungsanleitung

erwähnt.

Karin Hesse (71)

Für mich war das Fahrgefühl

mit dem TIER-Modell gut, ein

bisschen Übung ist notwendig,

um ein Gefühl für die Reaktionen

des Scooters zu entwickeln

(Beschleunigung). Auch eine

notwendige Richtungsanzeige

mit Ausstrecken des rechten

bzw. linken Armes bedarf einer

gewissen Übung. Aus Seniorensicht

würde ich persönlich

nach Möglichkeit nur Straßen

mit vorhandenen Radwegen

bevorzugen. Das gilt für mich

schon beim „normalen“ Fahrradfahren.

Beim Bremsen war

ich etwas vorsichtig gewesen,

da ich die Gefahr, über den

Lenker zu fliegen, nicht riskieren

wollte. Eine wohl doch

bei TIER vorhandene Klingel o.

ä. habe ich während des Tests

nicht finden können, da ist es

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0461-999 389 60 | Osterallee 202, 24944 Flensburg | min-to-hus.de

Vor der Testfahrt (v.l.): Bernd Wittke, Claus Möller, Karin Hesse, Regina

Bunge und Heidemarie Hesse

68 FLENSBURG JOURNAL • 07/2021

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